Regionale Kabeldeutschland peerings fallen weg

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Democratizer
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Re: Regionale Kabeldeutschland peerings fallen weg

Beitrag von Democratizer »

tehabe hat geschrieben: 12.11.2025, 00:15 Kann die Aufgabe vom öffentlichen Peering dazu führen, dass bei mir ein eher kleinerer Streamingdienst wie z.B. Nebula größere Probleme (sprich langsamer läuft, geringe Qualität anzeigt, oder länger beim Laden von Videos braucht) hat als z.B. YouTube?
Bei der Telekom läuft das so, die haben halt auch Öffentliches Peering, halten das aber bewusst klein, d.h zu Abendstunden ist das überlastet.
Alle anderen die der Telekom geld stecken lassen, haben ein private peering, direkt mit der Telekom und haben keine probleme.

Nebula wäre dann u.a von der Telekom benachteiligt.
Ob das bei Vodafone genauso ausieht, kein plan, kann sein.

Nebula wird vermutlich Inter.link kein geld stecken wollen.
Vodafone soll ja komplett von öffentlichen exchanges wie vom DCIX und BCIX, weggehen.

Jetzt schaut man auf die 400G die da Frankfurt und 200G die in Amsterdam von Inter.link rumliegen und Vodafone hat fast 3000G öffentliches peering
reneromann
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Re: Regionale Kabeldeutschland peerings fallen weg

Beitrag von reneromann »

Democratizer hat geschrieben: 12.11.2025, 02:41
tehabe hat geschrieben: 12.11.2025, 00:15 Kann die Aufgabe vom öffentlichen Peering dazu führen, dass bei mir ein eher kleinerer Streamingdienst wie z.B. Nebula größere Probleme (sprich langsamer läuft, geringe Qualität anzeigt, oder länger beim Laden von Videos braucht) hat als z.B. YouTube?
Bei der Telekom läuft das so, die haben halt auch Öffentliches Peering, halten das aber bewusst klein, d.h zu Abendstunden ist das überlastet.
Alle anderen die der Telekom geld stecken lassen, haben ein private peering, direkt mit der Telekom und haben keine probleme.

Nebula wäre dann u.a von der Telekom benachteiligt.
Ob das bei Vodafone genauso ausieht, kein plan, kann sein.

Nebula wird vermutlich Inter.link kein geld stecken wollen.
Seit wann wäre ein Dienst benachteiligt, wenn er nicht für die Kosten, die er verursacht, aufkommen will?
Das ist doch genau der Knackpunkt: Es gibt Dienste, die halt viel Traffic/Bandbreite verbrauchen, aber das nicht bezahlen wollen - diese werden nicht "benachteiligt", nur weil der ISP deren Knotenpunkt nicht mit riesiger Bandbreite anbindet.
Und letzten Endes sind doch alle Dienste, die kein ausreichendes Peering bezahlen wollen und daher über bspw. DE-CIX an die Telekom "abkippen", davon gleichermaßen betroffen...

Wenn du dir Server in den Keller stellst und meinst: "Hach, ich betreibe jetzt meinen eigenen CIX, kommt alle zu mir, ihr könnt euch kostenlos bei mir anschließen", dann wird wohl kaum ein ISP kommen und die Leitungen zu dir legen, nur damit du deine Server mit vernünftiger Bandbreite angeschlossen bekommst. Entweder du bezahlst die ISP dafür, dass sie dich mit ausreichender Bandbreite an deren Backbone anklemmen -oder- du musst damit leben, wenn du mit einer günstigen Anbindung an einen öffentlichen CIX dir den dort an das Netz der ISP übergehende Traffic teilen musst.

Das ist halt die Krux an CIX - es steht nirgendwo, dass die ISP zwingend die Übergabekapazität einseitig ausbauen müssen, sondern du musst dann halt selbst dafür sorgen, dass die Kapa reicht oder du musst halt damit leben, dass dein Dienst ggfs. verlangsamt wird, wenn man nciht genug Kapa hat...
Karl.
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Re: Regionale Kabeldeutschland peerings fallen weg

Beitrag von Karl. »

Ich zahle als Endkunde meinen ISP für Internetzugang und den Streaminganbieter dafür mir etwas zu liefern.

Warum soll der ISP auf beiden Seiten kassieren dürfen?
Ich streite nicht.
Ich erkläre nur, warum ich Recht habe und Du nicht!
:geheimtipp:
robert_s
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Re: Regionale Kabeldeutschland peerings fallen weg

Beitrag von robert_s »

reneromann hat geschrieben: 12.11.2025, 11:51 Seit wann wäre ein Dienst benachteiligt, wenn er nicht für die Kosten, die er verursacht, aufkommen will?
Das ist doch genau der Knackpunkt: Es gibt Dienste, die halt viel Traffic/Bandbreite verbrauchen, aber das nicht bezahlen wollen - diese werden nicht "benachteiligt", nur weil der ISP deren Knotenpunkt nicht mit riesiger Bandbreite anbindet.
Und letzten Endes sind doch alle Dienste, die kein ausreichendes Peering bezahlen wollen und daher über bspw. DE-CIX an die Telekom "abkippen", davon gleichermaßen betroffen...
Wieso bitte "abkippen"? Wenn ein Dienst Bandbreite von bis zu "x" Gbit/s benötigt, um alle seine Benutzer zu bedienen, dann kauft der Anbieter sich eine Anbindung mit diesen "x" Gbit/s am IX ein, und bezahlt diese selbst.

Wenn ein ISP Kunden hat, die bis zu "y" Gbit/s Daten übertragen wollen, kauft der sich eine Anbindung von diesen "y" Gbit/s ein, und bezahlt diese selbst.

Jeder bezahlt nach seinem Bedarf. Fairer kann es eigentlich nicht sein.

Aber nun kommt die Telekom und will schlichtweg doppelt kassieren: Das Geld, das sie von den Kunden dafür bekommt, das sie ihnen "Internet" mit der gebuchten Bandbreite zur Verfügung stellt, reicht ihr nicht mehr. Sie möchte auch noch von den Diensteanbietern kassieren. Die sollen gefälligst das Geld für die Anbindung an die Telekom überweisen und nicht an irgendeinen IX.

So spart die Telekom sich die Bandbreite am IX und kriegt zusätzlich noch die Anbindung vom Diensteanbieter bezahlt - aber natürlich wird der Kostenvorteil keinesfalls an den Kunden weitergereicht, im Gegenteil: Die Zusatzkosten für die Telekom-Wucherpreise der Anbindung muss der Diensteanbieter natürlich auch weiterreichen. Am Ende kommt der Kunde dafür auch noch auf. Lachen tut dabei einzig die Telekom, die sich den Rachen voller und voller stopft.

Aber man kann es auch positiv betrachten: Bei der Telekom zu kündigen lohnt sich doppelt und dreifach. Denn man spart sich nicht nur die direkten Wucherpreise bei der Telekom, sondern entlastet auch seine genutzten Diensteanbieter von einem Kunden, für den die Telekom "Wegezoll" abkassiert hat.

Wenn Vodafone nun tatsächlich das gleiche abzieht, kann man im obigen Text "Telekom" durch "Telekom/Vodafone" ersetzen. Wahlweise auch durch "Telekom-Vodafone-Kartell", denn darauf läuft es ja hinaus, einig mit gleichen Maßnahmen zum Schaden der Verbraucher zu handeln.
why_not
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Re: Regionale Kabeldeutschland peerings fallen weg

Beitrag von why_not »

reneromann hat geschrieben: 12.11.2025, 11:51 Wenn du dir Server in den Keller stellst und meinst: "Hach, ich betreibe jetzt meinen eigenen CIX, kommt alle zu mir, ihr könnt euch kostenlos bei mir anschließen", dann wird wohl kaum ein ISP kommen und die Leitungen zu dir legen, nur damit du deine Server mit vernünftiger Bandbreite angeschlossen bekommst. Entweder du bezahlst die ISP dafür, dass sie dich mit ausreichender Bandbreite an deren Backbone anklemmen
Genau dafür zahlt der Kunde dem ISP Geld, das der Ziele die der Kunde erreichen will mit ausreichender Bandbreite an den Backbone anklemmt. Wenn der ISP das nicht macht gibt es auch keinen Grund das der Kunde dem ISP Geld bezahlt, da der ISP seinen einzigen Existenz Grund nicht erfüllt, denn ISP selbst hat nichts von Wert anzubieten und ist somit Wertlos sobald er keine externen Inhalte mehr in der Gebuchten Geschwindigkeit erreichbar macht.
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Re: Regionale Kabeldeutschland peerings fallen weg

Beitrag von KDG-Techniker030 »

reneromann hat geschrieben: 12.11.2025, 11:51
Seit wann wäre ein Dienst benachteiligt, wenn er nicht für die Kosten, die er verursacht, aufkommen will?
Das ist doch genau der Knackpunkt: Es gibt Dienste, die halt viel Traffic/Bandbreite verbrauchen, aber das nicht bezahlen wollen - diese werden nicht "benachteiligt", nur weil der ISP deren Knotenpunkt nicht mit riesiger Bandbreite anbindet.
Also das ist ja fast Telekomspeech :brüll:

Der ZAHLENDE ISP-Kunde!!!! konsumiert aktiv den Dienst! Der Traffic wird ja nicht ungewollt zum Kundenanschluss geschickt sondern weil Peter Müller(Kunde) jetzt Netflixen oder was auch immer will :hirnbump:

Ich bezahle meinen Fu*** ISP für einen unbeschnittenen performanten Internetzugang und nicht für "Internetzugang nur zu bestimmten Diensten performant".
Da klingeln bei mir gleich wieder die Stream-On-Müll-Geschichten im Ohr!

Eine Logik 1 + 1 = 3

Habe in jedem Fall alle meine Kunden über das gebaren informiert, es ist ja Coax, DSL, und auch FTTH betroffen. Endlich einen Grund um sie alle zum Wechsel zu o2 zu bewegen.
Ich erinnere mich noch an Zeiten als VF das Peering vom BCIX weggenommen hat. Was für schlechte Latenzen. Dann gab es Rolle rückwärts und nun sind wieder neue BWLer gekommen und meinen das Rad wieder neu erfinden zu :vogelzeig: wollen. Ein Kasperverein! Wo sind dort eigentlich die Ingenieure die dagegen Sturm laufen sollten.
Zuletzt geändert von KDG-Techniker030 am 12.11.2025, 14:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Regionale Kabeldeutschland peerings fallen weg

Beitrag von Democratizer »

Ist doch egal ob Nebula ein 100g port am DCIX hat oder nicht.
Telekom würde trotzdem sagen, ja also wenn ihr wollt das eure Streams net buffern, da bitte zu kasse.
reneromann
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Re: Regionale Kabeldeutschland peerings fallen weg

Beitrag von reneromann »

why_not hat geschrieben: 12.11.2025, 13:19
reneromann hat geschrieben: 12.11.2025, 11:51 Wenn du dir Server in den Keller stellst und meinst: "Hach, ich betreibe jetzt meinen eigenen CIX, kommt alle zu mir, ihr könnt euch kostenlos bei mir anschließen", dann wird wohl kaum ein ISP kommen und die Leitungen zu dir legen, nur damit du deine Server mit vernünftiger Bandbreite angeschlossen bekommst. Entweder du bezahlst die ISP dafür, dass sie dich mit ausreichender Bandbreite an deren Backbone anklemmen
Genau dafür zahlt der Kunde dem ISP Geld, das der Ziele die der Kunde erreichen will mit ausreichender Bandbreite an den Backbone anklemmt. Wenn der ISP das nicht macht gibt es auch keinen Grund das der Kunde dem ISP Geld bezahlt, da der ISP seinen einzigen Existenz Grund nicht erfüllt, denn ISP selbst hat nichts von Wert anzubieten und ist somit Wertlos sobald er keine externen Inhalte mehr in der Gebuchten Geschwindigkeit erreichbar macht.
Nach deiner Logik müsste dann ja dein ISP die Leitung hin zum Serveranbieter bezahlen -- und nicht der Serveranbieter die Leitung hin zum ISP.

Genau da liegt doch aber die Krux:
Der Serveranbieter muss dafür sorgen, dass seine Server -ähnlich wie ich als Kunde auch- vernünftig an die jeweiligen Backbones angeschlossen sind.
Ein einfaches "dann miete ich mir eine Leitung hin zum einem CIX und ab da können sich das alle abholen" reicht da nicht aus...

Und davon abgesehen: Wo steht denn, dass der ISP jetzt das Peering an jedem möglichen CIX immer erhöhen muss, wenn dort neue bandbreitenhungrige Dienste dazu kommen?

CIX funktionieren nur dann vernünftig, wenn aus- und eingehender Traffic nahezu identisch sind.
Gleiches gilt doch auch bei privaten Peerings -- derjenige, der den größeren Teil des Traffics verursacht, bezahlt das Peering - bei nahezu gleichem Traffic in beide Richtungen kostet das Peering am Ende dann so gut wie nichts, weil sich die Beträge pro übertragenem Datenvolumen aufheben.
reneromann
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Re: Regionale Kabeldeutschland peerings fallen weg

Beitrag von reneromann »

Democratizer hat geschrieben: 12.11.2025, 13:53 Ist doch egal ob Nebula ein 100g port am DCIX hat oder nicht.
Telekom würde trotzdem sagen, ja also wenn ihr wollt das eure Streams net buffern, da bitte zu kasse.
Nein, eben das macht die Telekom ja nicht.

Das Problem ist eher: Wenn Nebula angenommen mit 100G an DE-CIX ankommt und die Telekom dort aber auch nur mit angenommenen 100G peert, dann kann Nebula halt nicht mit 100G zur Telekom senden, wenn noch andere Dienste am DE-CIX hängen. Da die Einleitung vom DE-CIX an den Backbone der Telekom aber ohne QoS erfolgt, wird Nebula dann im gleichen Verhältnis wie alle anderen Dienste "gepuffert", die über den DE-CIX-Link gehen...

Oder Nebula macht ein privates Peering mit der Telekom - dort gehen dann auch keine anderen Dienste drüber und damit liegen die 100G auch komplett an -- nur gilt dann "Abrechnung nach Datenvolumen", was bei stark ungleichem Datenvolumen (wenig Traffic Telekom->Nebula und viel Traffic Nebula->Telekom) für den Diensteanbieter teuer wird.

Nur gibt es für die Telekom (oder andere ISP) mit einem Netz, was groß genug ist, halt keinerlei Notwendigkeit, viel Kapazität am DE-CIX einzukaufen, wenn der größte Teil des Traffics über private Peerings direkt läuft...
why_not
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Re: Regionale Kabeldeutschland peerings fallen weg

Beitrag von why_not »

reneromann hat geschrieben: 12.11.2025, 14:47
why_not hat geschrieben: 12.11.2025, 13:19
reneromann hat geschrieben: 12.11.2025, 11:51 Wenn du dir Server in den Keller stellst und meinst: "Hach, ich betreibe jetzt meinen eigenen CIX, kommt alle zu mir, ihr könnt euch kostenlos bei mir anschließen", dann wird wohl kaum ein ISP kommen und die Leitungen zu dir legen, nur damit du deine Server mit vernünftiger Bandbreite angeschlossen bekommst. Entweder du bezahlst die ISP dafür, dass sie dich mit ausreichender Bandbreite an deren Backbone anklemmen
Genau dafür zahlt der Kunde dem ISP Geld, das der Ziele die der Kunde erreichen will mit ausreichender Bandbreite an den Backbone anklemmt. Wenn der ISP das nicht macht gibt es auch keinen Grund das der Kunde dem ISP Geld bezahlt, da der ISP seinen einzigen Existenz Grund nicht erfüllt, denn ISP selbst hat nichts von Wert anzubieten und ist somit Wertlos sobald er keine externen Inhalte mehr in der Gebuchten Geschwindigkeit erreichbar macht.
Nach deiner Logik müsste dann ja dein ISP die Leitung hin zum Serveranbieter bezahlen -- und nicht der Serveranbieter die Leitung hin zum ISP.
Richtig und die ISPs müssten froh sein das die Serveranbieter das aktuell nicht schon einfordern, stattdessen kriegen sie den Hals nicht voll.
reneromann hat geschrieben: 12.11.2025, 14:47 CIX funktionieren nur dann vernünftig, wenn aus- und eingehender Traffic nahezu identisch sind.
Das ist eine Logik aus Zeiten als das Internet noch ein Forschungsnetz war und hat schon keinen Sinn mehr ergeben als die Post angefangen hat Privatkunden anzuschließen.