reneromann hat geschrieben: 12.11.2025, 11:51
Seit wann wäre ein Dienst benachteiligt, wenn er nicht für die Kosten, die er verursacht, aufkommen will?
Das ist doch genau der Knackpunkt: Es gibt Dienste, die halt viel Traffic/Bandbreite verbrauchen, aber das nicht bezahlen wollen - diese werden nicht "benachteiligt", nur weil der ISP deren Knotenpunkt nicht mit riesiger Bandbreite anbindet.
Und letzten Endes sind doch alle Dienste, die kein ausreichendes Peering bezahlen wollen und daher über bspw. DE-CIX an die Telekom "abkippen", davon gleichermaßen betroffen...
Wieso bitte "abkippen"? Wenn ein Dienst Bandbreite von bis zu "x" Gbit/s benötigt, um alle seine Benutzer zu bedienen, dann kauft der Anbieter sich eine Anbindung mit diesen "x" Gbit/s am IX ein, und bezahlt diese selbst.
Wenn ein ISP Kunden hat, die bis zu "y" Gbit/s Daten übertragen wollen, kauft der sich eine Anbindung von diesen "y" Gbit/s ein, und bezahlt diese selbst.
Jeder bezahlt nach seinem Bedarf. Fairer kann es eigentlich nicht sein.
Aber nun kommt die Telekom und will schlichtweg doppelt kassieren: Das Geld, das sie von den Kunden dafür bekommt, das sie ihnen "Internet" mit der gebuchten Bandbreite zur Verfügung stellt, reicht ihr nicht mehr. Sie möchte auch noch von den Diensteanbietern kassieren. Die sollen gefälligst das Geld für die Anbindung an die Telekom überweisen und nicht an irgendeinen IX.
So spart die Telekom sich die Bandbreite am IX und kriegt zusätzlich noch die Anbindung vom Diensteanbieter bezahlt - aber natürlich wird der Kostenvorteil keinesfalls an den Kunden weitergereicht, im Gegenteil: Die Zusatzkosten für die Telekom-Wucherpreise der Anbindung muss der Diensteanbieter natürlich auch weiterreichen. Am Ende kommt der Kunde dafür auch noch auf. Lachen tut dabei einzig die Telekom, die sich den Rachen voller und voller stopft.
Aber man kann es auch positiv betrachten: Bei der Telekom zu kündigen lohnt sich doppelt und dreifach. Denn man spart sich nicht nur die direkten Wucherpreise bei der Telekom, sondern entlastet auch seine genutzten Diensteanbieter von einem Kunden, für den die Telekom "Wegezoll" abkassiert hat.
Wenn Vodafone nun tatsächlich das gleiche abzieht, kann man im obigen Text "Telekom" durch "Telekom/Vodafone" ersetzen. Wahlweise auch durch "Telekom-Vodafone-Kartell", denn darauf läuft es ja hinaus, einig mit gleichen Maßnahmen zum Schaden der Verbraucher zu handeln.