Drosselung für welche Ports / Protokolle

Internet und Telefon gestört oder gar ganz ausgefallen? Speedprobleme, die nicht offensichtlich auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind? Dann ist dieses Forum genau richtig!
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Bitte gib bei der Erstellung eines Threads im Feld „Präfix“ an, ob du Kunde von Vodafone Kabel Deutschland („[VFKD]“), von Vodafone West („[VF West]“), von eazy („[eazy]“) oder von O2 über Kabel („[O2]“) bist.
mimihopps
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Re: Drosselung für welche Ports / Protokolle

Beitrag von mimihopps »

..................[/quote]
Bitte darauf achten........um das 1000fache zu groß.
Endweder du schreibst 0.1 Mbit/s ( oder 0.1Mbps) oder 100Kbit/s( oder 100kbps).......und lass drei Nullen weg.(>32000 Mbit/s > 32 Mbit/s)
Es gibt hier viele technisch nicht so Interessierte, die sollten sich die falschen Bezeichnungen erst garnicht einprägen.
Danke[/quote]


Upps, danke für den Tipp: werde ich künftig berücksichtigen :grin:
theoradicus
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Re: Drosselung für welche Ports / Protokolle

Beitrag von theoradicus »

Kabel Deutschland strebt eine Marktführerschaft bei Internetzugängen an.
Dafür brauch Kabel Deutschland eine bessere Infrastruktur, aber das Investitionsprogramm ist immer noch nicht abgeschlossen.
78,9% sind am 31.Dezember 2009 auf "HFC" (Hybrid Glasfaser (Fiber) - Coaxial) ausgebaut gewesen.

auf der anderen Seite sieht der Kunde:
- Drosselung / Verhinderung von Internetapplikationen: Wäre das Internet damals reguliert gewesen, so hätten sich Dienste wie Flickr, Youtube, Twitter nicht durchgesetzt.
Man denke an Zeittarife (Modem/ISDN) bei IM Diensten oder Volumentarife bei Youtube/Streamingportalen. Die Australier sind von ihren Volumentarifen meines Wissens überhaupt nicht begeistert ("Want 12GB Data for $39.95?" @ http://broadbandguide.com.au/bigpond )
Wenn der Kunde "neue Protokolle" nutzt, so empfindet einige Provider ein Unwohlsein. Mobilfunkprovider waren aber bei der Cash-Cow SMS ebenfalls kreativ in der Nutzung des Steuerkanals zur Übertragung.
- Preise
KDGs Anschlusskosten pro Kunde sind gesunken. Die ca. 160€ sind ein Bruchteil dessen, was für FttH (bis zu ~2000€ afaik) ausgegeben werden müsste (natürlich bietet FttH erheblich höhere Geschwindigkeiten in BEIDE Richtungen).
Internettraffic wird billiger : Glasfaserhardware bedeutet nur noch ein Wechsel von Ports und nicht mehr ständiges Neuverkabeln. 1Mbps kostet derzeit mindestens 1$ im Transit (Peering ist 1/4 dessen oder weniger) (2). 1TB in Rechenzentren kostet zB. 6,90€ (hetzner) - bei Downloads muss man erstmal soviel Festplatten kaufen ... :grin:
DPI kostet auch Geld, das vielleicht besser in Infrastruktur investiert wäre :P
- interne Inkonsistenz: Wieso verkauft KDG denn 100Mbit, wenn man den Kunden die mögliche Nutzung seines Anschlusses vorschreiben möchte oder nicht genug Kapazität vorhanden ist. :suspekt: :wand:
- Kapazität:
KDG weist die gleiche DeCix Kapazität wie die kleinere Unitymedia (Quelle: peeringdb.net mit eigenen Angaben). Zusammen mit den wenigen Übergabepunkten erscheint KDG nicht viel vom Netzausbau zu halten :| Die Trafficstatistiken von >500.000 Kunden sind so mittelbar, dass man damit Vorsorge treffen kann - siehe DeCIX, BCIX und andere Trafficstatistiken. KDG sorgt mit der Limitierung doch auch dafür, dass die Leitungen länger belegt sind.

Marketingtechnisch kann das alles auch ganz schnell zum schlechten kehren bei KDG sollten bessere Provider auftauchen. Insbesondere ist vergleichende Werbung zunehmend beliebter (Sky DuMont T-Home/Liga Total) und die Kundenkommunikation wird auch von Mitbewerbern beworben (1und1 Werbung). "Mund 2.0" Propaganda (Twitter etc.) über den schlechten Zugang kann für KDG auch weniger Kunden bedeuten.

Bei DOCSIS 3.0 gibt es weiterhin Drosselung oder?

(1) Beispiel- KDG Investor / Bilanz PDF
(2) http://www.drpeering.net/a/Home.html
Master2
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Re: Drosselung für welche Ports / Protokolle

Beitrag von Master2 »

@theodaridus:

KD lebt meiner Ansicht nach davon, dass sie in vielen Gebieten die einzigen sind, die eine sinnvolle Geschwindigkeit anbieten können. In den Städten gibt es Alternativen wie VDSL, MNet baut ein Glasfasernetz usw.

Auf dem Land, und das nicht mal weit von den Großstädten entfernt, gibt es Dorf-DSL oder gar kein schnelles Internet. Wenn die Alternative ISDN oder Dorf-DSL ist, dann nimmst Du KD mit all den Einschränkungen gerne in Kauf, denn selbst wenn Du nur 3MBit/s bei einem 32MBit-Anschluß hast, ist dies immer noch viel mehr als das, was über die Telefonleitung kommt.

Abgesehen davon wird KD die Schuldenlast früher oder später in den Ruin treiben. Irgendwann kommen keine Neukunden und wenn immer nur gespart wird, verrottet auch die Infrastruktur.
HelpUser
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Re: Drosselung für welche Ports / Protokolle

Beitrag von HelpUser »

Mhh.. leider weiß ich nicht wie es auf dem "Dorf" ist,
ich habe eine stabile 100mbits Leitung die zwischen 99,5 und zu "schlechten" Zeiten auf 96mbits sinkt.
Gut, zugegeben ich spiele nur online, sauge nur ab und zu und bin kein Dauersauger. Vielleicht hängt das wirklich damit zusammen..
Zuletzt geändert von HelpUser am 08.15.4711, 00:99, insgesamt 276543-mal geändert.
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Nibelungen
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Re: Drosselung für welche Ports / Protokolle

Beitrag von Nibelungen »

Auf dem Dorf neben einer Stadt mit 80 000 Einwohnern gibts DSL 384 von der Telekom.

32/2 gibts von KDG. Ich erreiche sie nicht voll, aber so um die 20 - 25 Mbit sinds schon wenn ich mal teste. Ich teste nicht täglich *gg*.
Der Upload hakt etwas - der ist nur noch bei 1 Mbit, beim KDG-Speedtest sinds 1,5.

Ausfälle gibts sehr selten und das Modemlog hat pro Tag nur 1 Eintrag - irgendwas mit field invalid response oder so - wie gesagt, etwa 1 Eintrag/Tag. Hier in meiner Gegend sind verständlicherweise viele zu KDG gewechselt - wegen dem Telekomproblem. Evtl. ist deshalb der Upload nicht mehr so wie er sein sollte.

Sprachqualität ist opti was das Telefon angeht.
Ich hasse Signaturen. Deshalb lasse ich sie mir nicht mehr anzeigen.
theoradicus
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Re: Drosselung für welche Ports / Protokolle

Beitrag von theoradicus »

Master2 hat geschrieben: Abgesehen davon wird KD die Schuldenlast früher oder später in den Ruin treiben. Irgendwann kommen keine Neukunden und wenn immer nur gespart wird, verrottet auch die Infrastruktur.
Im KabelBW Geschäftsbericht (oder es war der von Unitymedia) stand auch noch etwas von langfristigen Mieten die an die DTAG fällig werden, da einige Verkabelungen der DTAG gehören. In unserem Haus wurde auch komplett neues Kabel verlegt, da das alte Kabel wen anderes gehörte ( und von der Qualität schlechter war). :twisted:
Die Verfügbarkeit von schnellem Internet ist für viele inzwischen schon ein Standortfaktor. Allerdings könnten manche Gemeinden auch hier ihr eigenes Süppchen kochen, wie sie es bei den lokalen Stadtwerken (wieder) tun. Kommunale Initiativen für schnelles Internet gibt es weltweit.
Durch das ständige Aufrüsten gibt es sicher einen Second Hand Markt für Telco-Router & co. :wink:
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Linuxfarmer-HH
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Re: Drosselung für welche Ports / Protokolle

Beitrag von Linuxfarmer-HH »

Warum drosselt man Eselchen und Torrent?
Dazu muss man nur das Peering anschauen, dort hat jeder Provider ca 50000 Portpaare, also 25000 (Sockets) zeitgleiche Verbindungen zu anderen Providern um Daten auszutauschen. Der Peer schaufelt also 25000 Userverbindungen durch, das ist schon was. Nun schaut man sich die technische Basis von Eselchen und Torrent an, nehmen wir mal 1000 Peers pro User an. Mit nur 25 solcher User wird ein kompletter Peer zugerotzt (kann man anders nicht nennen). 1000 Verbindungen pro User die zum Teil weil langsam 24 Stunden diese Ports belegt halten.
Wer die CT' liest, dürfte über den Artikel mit den Verbesserungsvorschlägen bei P2P gestolpert sein. Es gibt Ansätze das die Lasten bevorzugt im eigenen Netz und nicht über Peers geholt werden wovon ALLE profitieren können. Leider werden diese Ansätze noch ausgesessen, da auch eine breite Meinung vorherrscht das P2P immer nur illegal sein muss.
Also ich sehe schon warum Provider technisch diese räuberischen Transferverfahren detektieren und unbrauchbar machen. Ein Ubuntu ISO kann ich mit 200kB/s über Torrent bekommen, zur selben Zeit aber mit 3.8MB/s über HTTP. Natürlich bevorzuge ich den Transfer der rennt, der Provider dankts weil ich so nur 1 Portpaar belege mit Speed.
Ich denke Provider sollten grundsätzlich auf Cripple-Klauseln in den AGBs deutlich hinweisen und User sollten auch nicht die Konsequenz scheuen in der Widerrufsfrist die Notbremse zu treten. Irgendwer sagte "Vertrag kommt von vertragen" und wer die AGB akzeptiert muss dann die Laufzeit über auch damit leben.
Hitron CVE-30360 (Bridge), TP-Link WDR3600 (OpenWRT), PS3, Denon X2000, Avox TMA-1, Noxon-360, Denon Ceol-P
mimihopps
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Re: Drosselung für welche Ports / Protokolle

Beitrag von mimihopps »

Ich als *unwissende Frau* nutze weder Eselchen noch Torrents und habe jeden Abend trotzdem diese Einschränkungen. Warum?
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Thyrael
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Re: Drosselung für welche Ports / Protokolle

Beitrag von Thyrael »

Weil dein Anschluß ein Problem hat bzw. dein Segment zur Rushhour aus-/überlastet ist.
theoradicus
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Re: Drosselung für welche Ports / Protokolle

Beitrag von theoradicus »

Linuxfarmer-HH hat geschrieben:Warum drosselt man Eselchen und Torrent?
Dazu muss man nur das Peering anschauen, dort hat jeder Provider ca 50000 Portpaare, also 25000 (Sockets) zeitgleiche Verbindungen zu anderen Providern um Daten auszutauschen. Der Peer schaufelt also 25000 Userverbindungen durch, das ist schon was. Nun schaut man sich die technische Basis von Eselchen und Torrent an, nehmen wir mal 1000 Peers pro User an. Mit nur 25 solcher User wird ein kompletter Peer zugerotzt (kann man anders nicht nennen). 1000 Verbindungen pro User die zum Teil weil langsam 24 Stunden diese Ports belegt halten.
Wer die CT' liest, dürfte über den Artikel mit den Verbesserungsvorschlägen bei P2P gestolpert sein. Es gibt Ansätze das die Lasten bevorzugt im eigenen Netz und nicht über Peers geholt werden wovon ALLE profitieren können. Leider werden diese Ansätze noch ausgesessen, da auch eine breite Meinung vorherrscht das P2P immer nur illegal sein muss.
Also ich sehe schon warum Provider technisch diese räuberischen Transferverfahren detektieren und unbrauchbar machen. Ein Ubuntu ISO kann ich mit 200kB/s über Torrent bekommen, zur selben Zeit aber mit 3.8MB/s über HTTP. Natürlich bevorzuge ich den Transfer der rennt, der Provider dankts weil ich so nur 1 Portpaar belege mit Speed.
Ich denke Provider sollten grundsätzlich auf Cripple-Klauseln in den AGBs deutlich hinweisen und User sollten auch nicht die Konsequenz scheuen in der Widerrufsfrist die Notbremse zu treten. Irgendwer sagte "Vertrag kommt von vertragen" und wer die AGB akzeptiert muss dann die Laufzeit über auch damit leben.
Von welchen Sockets redest du ?
KDG sendet den Datenverkehr von den (gedrosselten) Endteilnehmer entweder zu einem "Upstream"Provider (Level3, Telia) oder über eine Internet Exchange (DeCIX,BCIX usw.) je nach Zieladresse.
In den Routern benötigt man zwangsläufig die (annähernd) aktuelle "Internet-Topologie". Das Limit dort bilden die Geschwindigkeiten der vorhandenen Ports (1Gbps,10Gbps/10GE,40GE etc.) und die interne Switch-Fabric-Struktur im Router. Da alles paketbasiert funktioniert gibt es keine Reservierung von Ports.
KDG gibt in peeringdb an 141Gbps an IX Kapazität zu haben. (zusätzlich eventuell >30Gbps bei Upstreams)
Rein rechnerisch sind das 4400 Nutzer. :shock:
Hier kommen aber die Nebenfaktoren ins Spiel und die Wahrscheinlichkeiten macht es möglich, dass 966.000 Leute (lt. kabeldeutschland.com) Internet nutzen. :P
KDG könnte nun

-Geld in Deep Packet Inspection für 141Gbps stecken
- oder das Geld in mehr Reservekapazität stecken: DeCIX Statistiken sind interessant für Reservekapazität :)

-Oder sich Bezahlmodelle wie in Australien ausdenken - Dort kostet das GB in der Hauptverkehrszeit mehr als in der Nebenzeit
-Wie DTAG Geld für Fastpath verlangen usw... (KDGs Upstream durch Level3 ist eher teuer und schnell(pings) während Cogent (das nicht von KDG genutzt wird) eher langsamer (pings) ist)
-doppelt abkassieren: von Google, Youtube usw. Geld verlangen : Analog zur HDTV Diskussion soll nicht nur der Kunde zahlen, sondern auch der Konzern an die "Vermittlungsstelle" Provider

KDG überbucht nun ihre Links und führt eine zweite Drosselung. Die erste Drosselung findet bereits durch Koax-Kabel am Endkunden statt (geteiltes Medium - bei TV=Datenkanal pro Kanal 50Mbps, als Upstream 30Mbps - 100Mbps durch Kanalbündelung erreicht) - hier können Drosselungserscheinungen auftreten, welche die Nachbarschaft betreffen und für alle Protokolle gelten.

Sich für Drosselung auszusprechen und auf der anderen Seite aber gerade von einer Nicht-Drosselung des Angebotes (Download Server) zu profitieren zeugt natürlich von wahren Marktdenken der kommerziellen Teilnehmer :P
Warum sollte der Webserver mit 100Mbit angeschlossen sein, wenn die durchschnittliche Bandbreite der normalen Webseite in einem Monat doch deutlich unter 1Mbps beträgt? :lol:
Das Internet wächst und es werden ständig neue Dienste erfunden ohne das man sich inzwischen Gedanken um Bandbreite machen muss.

Es würde zu einer Trafficexplosion kommen wenn
- Youtube seine Defaulteinstellungen von 360p auf 1080p hochschrauben sollte
- man sein OS aus dem Internet bootet ( http://www.netboot.me/)
- seine Daten intensiv mittels UbuntuOne/Dropbox/MS Skydrive etc. und Online-Backupdiensten nutzt
- Video-Flickr

KDG kann die Drosselung auch von Bittorrent auf andere Dienste ausdehnen ohne das es noch mehr Kunden merken. Da viele Streamingplayer cachen könnte man hier ebenso ansetzen. :flöt: Ebenso bei WebDAV(HTTP) oder FTP :twisted: Mit den entsprechenden Tools lassen diese sich wie lokale Festplatten nutzen :P

Hinsichtlich einer Deaktivierung der Drosselung bin ich aber skeptisch, da Internetprovider nie rational handeln :hirnbump:
Sobald die Ausrüstung läuft kann sie bis zum Ausfall betrieben werden und man muss sein Netz überhaupt nicht vergrößern wenn man (C) *X-Y-PR-Agentur* "seine Ressourcen besser managen kann" - Immerhin sind die Manager Generation 50+ und dürften vielleicht ähnliche Ansichten vom Internet wie einige Politiker haben :D
Sicherlich kann man mit der DPI Hardware auch gleich Netzsperren und ähnliches umsetzen :wink2: