Flole hat geschrieben: 13.12.2025, 13:09
reneromann hat geschrieben: 13.12.2025, 10:27
Kommt beim offiziellen Test bei raus, das alles passt, dann hat heute Netflix die A-Karte weil der Kunde damit nachweisen kann, dass es eben an Netflix und nicht am eigenen Anschluss liegt.
Nicht wirklich, da wird der Kunde einfach gegen eine Wand reden, nach dem Motto "testen Sie mit fast.com, wenn das Ergebnis zu langsam ist kontaktieren Sie Ihren ISP". Ab einer gewissen Größe kann man sich das einfach erlauben, da interessieren dann auch keine deutschen Besonderheiten sondern man macht es einfach so wie überall sonst auf der Welt auch. Wenn's bei einem anderen Anbieter besser läuft wird auch der Kunde denken, dass es an Vodafone liegt und die einfach beim Speedtest tricksen, und dann wäre das Ziel ja schon wieder erreicht. Es geht nicht darum technisch oder rechtlich das ganze korrekt aufzuarbeiten, es geht darum den (nervigen) Kunden woanders zur Problemsuche hinzuschicken.
Das ist mir durchaus klar, nur sind für die Nutzerverträge zwischen den deutschen Nutzern und auch bspw. Netflix alleine die deutschen Gesetze ausschlaggebend.
Und wenn der deutsche Gesetzgeber nunmal als einzig verbindlichen Test den der BNetzA vorgibt, dann hat sich auch Netflix dran zu halten, auch wenn sie in den USA sitzen und das erst einmal versuchen werden, den Kunden abzuwimmeln.
Denn Netflix hat den Vertrag zu erfüllen - und wenn die nicht genug Peering-Kapazität hin zu den Netzen der dt. Nutzer vorhalten, berechtigt das die Nutzer zu Schadenersatz und/oder Sonderkündigung gegenüber Netflix -- nicht aber gegenüber dem ISP, wenn der ISP die vertraglich vereinbarte Leistung gemäß gesetzlicher Vorgaben erfüllt...
Und ja, mir ist schon klar, dass das nicht das ist, was die Nutzer hören wollen - aber das ist nunmal der Punkt, der gesetzlich so geregelt ist.
Davon abgesehen: Der Gesetzgeber gibt halt keine Vorgaben für das Peering vor - aber es ist halt auch blöd, wenn das Peering der jeweiligen Anbieter viel zu gering ist.
Und was z.B. die Probleme mit Github anbetrifft:
Wer sagt denn, das GitHub nicht auf ihrer Seite aktiv drosselt? Denn normalerweise, wenn ein Link überlastet ist, geht auch der Ping in's Unendliche - wenn aber der Ping zu dem Host normal bleibt, aber die Geschwindigkeit gedrosselt ist, dann könnte und würde es mich nicht wundern, wenn hier auf Anbieterseite aktiv Traffic Shaping betrieben wird. Und wenn man böse ist, könnte man natürlich den Anbietern unterstellen, dass sie das absichtlich machen, weil sie die Mehrkosten der neuen Peeringvereinbarungen nicht bezahlen wollen und so hoffen, dass die Anbieter durch die Kunden zum Umdenken veranlasst werden.
Und weiterhin hat GitHub gerade für unangemeldete und für kostenlose Accounts entsprechende Rate Limits, die hier ebenfalls greifen könnten...