Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

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robert_s
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von robert_s »

Johut hat geschrieben: 24.10.2025, 14:57 Warum werden die122 MHz nicht mehr belegt? Beim TV gab's da wohl Probleme (bei mir übrigens nicht) Man könnte doch wohl ein Docsis 3.1 download darauf legen, oder?
Ein DOCSIS 3.1 OFDM-Block muss mindestens 24MHz breit sein, also müsste man schon alle drei EuroDOCSIS 3.0 Kanäle durch einen OFDM-Block ersetzen. Dabei könnte man auch gleich den Verschnitt bei 108-110MHz mitnehmen.

Aber eigentlich hat man ja 108-342MHz zur Verfügung, nur sind 234MHz zu viel für einen OFDM-Block und eher zu wenig für zwei...
Johut
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von Johut »

Aber 108 - 110 MHz ist doch gesperrt wegen dem Flugfunk oder nicht mehr? Danke noch für die ausführliche Antwort.
robert_s
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von robert_s »

Johut hat geschrieben: 26.10.2025, 12:47 Aber 108 - 110 MHz ist doch gesperrt wegen dem Flugfunk oder nicht mehr? Danke noch für die ausführliche Antwort.
Flugfunk ist 108-137MHz, von daher würde ich es nicht verstehen, dass man nur 2 von 29MHz ausspart.

Ich denke eigentlich eher, dass es davon kommt, dass die DOCSIS-Frequenzbereiche im NTSC-Land mit 6MHz breiten Kanälen ausgedacht wurden und deshalb vielfache von 6 sind. Beim hiesigen 8MHz-Frequenzraster passt das eben nicht, weil es keinen 6MHz Kanal bei 111MHz gibt, sondern als nächstbestes einen 8MHz-Kanal bei 114MHz, und so bleiben eben 2MHz Verschnitt.
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von DerSarde »

Auf der 122 MHz liegt doch (zumindest im VFKD-Bereich) immer noch ein Pilotsignal drauf, das einige der aktuellen Linienverstärker in den grauen Kästen benötigen. Drum wird die Frequenz auch nur mit 64QAM moduliert. Es wird wohl nicht so einfach sein, dann hier einen OFDM draufzulegen, der auch diesen Frequenzbereich (also 118-126 MHz) umfasst. Wenn dann müsste man diese 8 MHz aussparen (um das Pilotsignal durchzulassen), sprich letztlich wäre auch nichts gewonnen.

Belegt wird die 122 MHz ja deswegen nicht mehr, weil sie mit High Split künftig mal im Upstreambereich liegen würde. Wenn die Frequenz noch mit TV belegt wäre, müsste man die darauf befindlichen Programme ja nochmal umbelegen, wenn in einem Segment von Low Split auf High Split umgestellt wird. Vodafone möchte allerdings, dass die TV-Belegung sowohl mit Low Split als auch mit High Split identisch ist.
Digitale Programmübersicht für das Kabelnetz von Vodafone:
Senderumbelegung noch nicht durchgeführt
Senderumbelegung bereits durchgeführt

Kabelnetz: voll ausgebaut (862 MHz) mit 1000 Mbit/s
TV: TV Connect + GigaTV Cable mit 2x GigaTV Home (Hauptbox + Multiroombox)
Internet: GigaZuhause 250 Kabel mit FRITZ!Box 6490 (kdg)
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Besserwisser
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von Besserwisser »

Der Abstand von 2 MHz zum UKW-Band wurde gewählt, um genügend Abstand zum D114 zu haben. Der geht von 110 bis 118 MHz.
Als der noch 1 MHz tiefer lag (bei 113 MHz), gab es Beeinflussungen durch starke UKW-Sender, die am oberen Ende des UKW-Bandes lagen.

Selbst für Messgeräte gab es entsprechende Filter, die das UKW-Band wegschnitten, wenn man den S02 und S03 messen wollte.

https://www.rittmann-hf-technik.de/0000 ... dbc01.html
Hoppelhase
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von Hoppelhase »

Als kleiner Zusatz; der Kanalraster im VHF-Frequenzbereich war zu Analogzeiten 7MHz breit, digitales QAM-TV benötigt 8MHz breite Kanäle. Daher wurde vom bestehenden UHF-Frequenzbereich (8MHz) rückwärts zum VHF-Bereich die Frequenzen neu zugeordnet. Als Rest verblieben dann die 2MHz Verschnitt.
robert_s
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von robert_s »

Hoppelhase hat geschrieben: 26.10.2025, 21:24 Als kleiner Zusatz; der Kanalraster im VHF-Frequenzbereich war zu Analogzeiten 7MHz breit, digitales QAM-TV benötigt 8MHz breite Kanäle.
Eigentlich ist DVB-C da ziemlich flexibel, denn die benötigte Kanalbandbreite ergibt sich aus der Symbolrate - es wäre also durchaus auch möglich gewesen, 7MHz DVB-C Kanäle im VHF-Band zu verwenden. Aber viele TVs lassen bis heute ja nur die Eingabe einer Symbolrate für den gesamten Suchlauf zu, sodass die Handhabung beim Kunden wohl problematisch geworden wäre.
reneromann
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von reneromann »

Edd1ng hat geschrieben: 24.10.2025, 14:17
reneromann hat geschrieben: 23.10.2025, 02:46
Edd1ng hat geschrieben: 21.10.2025, 14:39
Strom und Gas sind ein Point to Multi-Point System auf dem kein richtiger Wettbewerb stattfinden kann.
Die Anbieter dort agieren als Einkäufer, sie sind quasi Zwischenhändler und verkaufen dir das Produkt mit Aufpreis weiter.

Sowas in der Art hatten wir seit VDSL und bei Glasfaser soll diese Modell weiter fortgeführt werden.
Internet ist auch ein Punkt-zu-Multipunktsystem -- es gibt nur wenige "richtige" Knotenpunkte in den jeweiligen Backbones; die Endkundenstruktur ist und bleibt eine Punkt-zu-Multipunkt-Struktur, auch wenn ggfs. in Punkt-zu-Punkt-Technik ausgeführt.
Access Netze könne sowohl in PtP als auch in PtMP Struktur gebaut und betrieben werden.
Nochmal: Internet ist -von Sicht der wenigen Knotenpunkte im Backbone- immer Point-to-Multipoint!
An einem Knoten hängen mehrere Verteilerpunkte, an denen dann -über Zwischenschritte- die vielen Endkunden hängen - und zwar egal ob dann die einzelnen Verbindungen in Point-to-Point-Technik (bspw. AON, DSL) errichtet werden -oder- ob eine Point-to-Multipoint-Technik (GPON, DOCSIS) zum Einsatz kommt. Denn auch bei Point-to-Point werden viele Endkundenleitungen am Ende auf wenige Konzentratorleitungen "zusammengefasst", die ihrerseits dann erst irgendwo an den Backbone angeschlossen sind. Ob das nun aktive Bauteile sind, die die Leitungen zusammenfassen -oder- ob das passive Bauteile sind, spielt erst einmal für die grobe Struktur keine Rolle.
Richtiger fairer Wettbewerb geht nur mit der Anmietung der Glasfaser-TAL.
So hat jeder die gleichen Bedingungen.
"Anmietung der Glasfaser-TAL" muss aber halt nicht "Dark Fiber" bedeuten, sondern das kann auch ein Bitstrom-Zugang sein.
Wahrscheinlich werden die meisten Anbieter sogar lieber Bitstrom bevorzugen, weil Bitstrom weniger Arbeit für die Anbieter vor Ort bedeutet.
Nein, Bitstrom ist keine Anmieten der Glasfaser-TAL, es ist einkaufen eines Aktiven Vorleistungsproduktes.
Die Glasfaser-TAL wäre ein Passives Vorleistungsprodukt.
In Ländenr wo es diese gibt wird es sehr gut angenommen obwohl BitStrom auch dort verfügbar ist.
Es hängt davon ab, ob die jeweiligen Anbieter auch eigene Technik installieren wollen -- dann wäre Dark Fiber das Mittel der Wahl.
Ich bezweifele aber, dass sich Anbieter wie 1&1, o2 oder Vodafone gerne in alle Gerätekästen einkaufen wollen, nur um damit eine Dark Fiber von Kunde X bespielen zu können, wenn sie mit Bitstrom die ganze Technikseite für einen festen Preis an einen Dritten "abschieben" können.
Für uns Endkunden wird es dadurch nicht nur deutlich günstiger, sondern die Leistung steigt auch an.
Auch das ist falsch - das Problem sind nunmal die Kosten für den Tiefbau, die sich bei den derzeitigen Preisen erst nach Jahren bis Jahrzehnten ammortisieren.
Die Tiefbau kosten haben nichts mit dem Preis pro Mbit zutun.
Er diktiert höchstens den minimal Preis.
Das ein 1Gbit Tarif so viel mehr kostet wie ein 150mbit ist völlig unabhängig der Tiefbaukosten.
Nicht ganz - denn die Kosten für den Tiefbau steigen mit zunehmender Leitungszahl an -- und so aus dem Nichts installiert sich die notwendige Technik ebenfalls nicht.
Wenn also Anbieter X die Dark Fiber von Netzbetreiber Y mit eigenem Signal bespielen will, muss Anbieter X ja auch erst einmal an das Ende der Faser kommen, dort Technik installieren und konfigurieren, um die Faser auch bespielen zu können.