Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

In diesem Forum geht es um den Ausbau des Kabelnetzes in vielerlei Hinsicht (allgemeiner Ausbau für Internet/Telefonie, EuroDOCSIS 3.0/DOCSIS 3.1, 862 MHz, Remote PHY, High Split, Segmentierungen...).
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robert_s
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von robert_s »

petertxt hat geschrieben: 06.10.2025, 09:32 aber FTTH muss zuerst noch zumindest einen Teil der Ausbaukosten abschreiben bevor man zum Preiskampf übergehen kann.
Welcher Preiskampf? Bei Regionalmonopolen gibt es keinen. Es soll ja nur ein FTTH-Netz pro Region geben (mir klingt das wie DDR), entsprechend diktiert der Netzbetreiber die (Vorleistungs)preise. Ein Wettbewerb findet nicht statt.
why_not
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von why_not »

robert_s hat geschrieben: 06.10.2025, 10:27 Welcher Preiskampf? Bei Regionalmonopolen gibt es keinen. Es soll ja nur ein FTTH-Netz pro Region geben (mir klingt das wie DDR), entsprechend diktiert der Netzbetreiber die (Vorleistungs)preise. Ein Wettbewerb findet nicht statt.
Das ist Endzeit Kapitalismus mit zu wenig Regulierung, in der DDR hätte das ein Staatskonzern gebaut und die Infrastruktur wäre in Staatlicher Hand geblieben, stattdessen haben wir jetzt zig Privatunternehmen die alle ihr lokales Monopol haben. Das ist noch schlechter als DDR.
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Besserwisser
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von Besserwisser »

why_not hat geschrieben: 06.10.2025, 10:42 ... in der DDR hätte das ein Staatskonzern gebaut und die Infrastruktur wäre in Staatlicher Hand geblieben, ...
... und der wäre auch für einen flächendeckenden Ausbau verantwortlich gewesen.
Viele Köche verderben den Brei.
Johut
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von Johut »

Vodafone kann gar nicht anders, als auf Dosics 4.0 zu gehen. Ein kompletter Überbau der HFC-Netze ist unrealistisch und würde imense Kosten verursachen und sehr lange dauern. Aus den Kabeln, welche im Boden liegen, gilt das Bestmögliche herauszuholen. Also weiter segmentieren, sich mittelfristig von Docsis 3.0 zu trennen und langfristig Docsis 4.0 einführen. Die hierfür benötigten Komponenten sind preiswerter als sämtliche Tiefbauarbeiten, sofern sie überhaupt genehmigt und möglich seien. Das HFC-Netz ist sehr weit ausgebaut. Des Weiteren werden die dort jetzt schon möglichen Geschwindigkeiten bis 1GB/Sec den allermeisten Anwendern ausreichend sein. Bei Docsis 4.0 (bis 10.5 GB/sec) reichen den meisten Anwendern sowieso. Im Glasfaserbereich werden momentan auch keine höheren Geschwindigkeiten angeboten.
Vielleicht für spätere neue Anwendungen werden höhere Geschwindigkeiten von Nöten sein, aber für die jetzigen Anwendungen (4k-Video, Gamer-, Office- und Web-basierte Anwendungen sind die schon jetzt möglichen Geschwindigkeiten und Bandbreiten völlig ausreichend.
robert_s
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von robert_s »

why_not hat geschrieben: 06.10.2025, 10:42 Das ist Endzeit Kapitalismus mit zu wenig Regulierung, in der DDR hätte das ein Staatskonzern gebaut und die Infrastruktur wäre in Staatlicher Hand geblieben, stattdessen haben wir jetzt zig Privatunternehmen die alle ihr lokales Monopol haben. Das ist noch schlechter als DDR.
So jung? 1989 gab es in der DDR kein flächendeckendes Telefonnetz, während man im Westen problemlos sogar den "Zweitanschluss" bekam. Der allerdings auch vom Staatskonzern gebaut wurde. Aber von einem im Kapitalismus :D
petertxt
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von petertxt »

robert_s hat geschrieben: 06.10.2025, 12:07
why_not hat geschrieben: 06.10.2025, 10:42 Das ist Endzeit Kapitalismus mit zu wenig Regulierung, in der DDR hätte das ein Staatskonzern gebaut und die Infrastruktur wäre in Staatlicher Hand geblieben, stattdessen haben wir jetzt zig Privatunternehmen die alle ihr lokales Monopol haben. Das ist noch schlechter als DDR.
So jung? 1989 gab es in der DDR kein flächendeckendes Telefonnetz, während man im Westen problemlos sogar den "Zweitanschluss" bekam. Der allerdings auch vom Staatskonzern gebaut wurde. Aber von einem im Kapitalismus :D
Wie viele Monate musste man denn warten, bis man einen Telefonanschluss bekam, obwohl die Kabel verlegt waren? In der BRD nur wenige Tage. Und die Telefonate in die DDR musste man anmelden. Teilweise 12 oder mehr Stunden Wartezeit. Selbst Monopol ist besser als ein sozialistischer Staatskonzern. Wenn es ausartet muss man halt regulieren.
robert_s hat geschrieben: 06.10.2025, 10:27 Welcher Preiskampf? Ein Wettbewerb findet nicht statt.
Solange es DOCSIS und FTTH parallel gibt, kann man wählen. Viele bleiben bei DOCSIS solange es günstiger ist, weil die Leistung vollkommen ausreichend ist. Ein Wettbewerb findet statt.
Johut hat geschrieben: 06.10.2025, 11:54 Vodafone kann gar nicht anders, als auf Dosics 4.0 zu gehen.
Was hat denn DOCSIS 4.0, was 3.1 nicht hat? Mit 3.1 kann man eine Menge erreichen. Bei 4.0 hat man erst mit Erweiterung von Frequenzen und mit Full-duplex was davon. Das eine bedeutet, alle passiven komponenten auszutauschen (Tiefbau) und das andere alle aktiven Komponeneten mit sehr teuren Verstärkern zu ersetzen oder direkt P2P ohne Verstärker zu machen. Vermutlich müsste man dann auch klassisches DVB-C TV abschalten. Ich sehe das überhaupt nicht.

Wenn jetzt die Frequenzen mal umbelegt sind, ist der Weg frei für High Split mit mehr Uploadgeschwindigkeit. Ist zumindest eine Option. Ob, und im welchem Umfang die angewendet wird, ist eine andere Frage. Mit immer weniger DOCSIS 3.0 wird man schrittweise auch mehr DOCSIS 3.1 upstream und Donwstream machen können.
Johut
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von Johut »

Da hast Du Recht. Ich sehe dass auch so, dass man mit Docsis 3.1 viel erreichen kann, wenn man High Split flächendeckend einführt und sich von Docsis 3.0 trennt. Mit der Aufrüstung auf 4.0 meinte ich ja ausdrücklich, dass man dies langfristig in Erwägung ziehen muß. DVB-C sollte man auf jeden Fall, so lange möglich, fortführen. Leider hat Vodafone den Umstieg auf DVB-C2 nicht gemacht um noch mehr Programme auf einem Kanal unterbringen zu können. Das hätte viel Bandbreite gespart, gerade wenn man UHD (4K) Programme einspeisen möchte was in Zukunft bestimmt der Fall sein wird, alternativ kann man solche Programme auch via OTT(IPTV) übertragen, was ja schon mit den Fast-Channels zumindest in HD praktiziert wird.
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von why_not »

robert_s hat geschrieben: 06.10.2025, 12:07
why_not hat geschrieben: 06.10.2025, 10:42 Das ist Endzeit Kapitalismus mit zu wenig Regulierung, in der DDR hätte das ein Staatskonzern gebaut und die Infrastruktur wäre in Staatlicher Hand geblieben, stattdessen haben wir jetzt zig Privatunternehmen die alle ihr lokales Monopol haben. Das ist noch schlechter als DDR.
So jung? 1989 gab es in der DDR kein flächendeckendes Telefonnetz, während man im Westen problemlos sogar den "Zweitanschluss" bekam. Der allerdings auch vom Staatskonzern gebaut wurde. Aber von einem im Kapitalismus :D
Das lag allerdings nicht am System sondern an Funktionären die dir am liebsten überhaupt keinen Zugang zu Kommunikation ermöglicht hätten. Und aktuell ist das ja von allen gewollt, daher hätte das wohl anders ausgesehen und der vergleich ist daher nicht so wirklich passend.
Grundsätzlich ist auch Diktatur nicht an Sozialismus gebunden und umgekehrt.
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von reneromann »

why_not hat geschrieben: 29.09.2025, 23:04
robert_s hat geschrieben: 29.09.2025, 22:32
why_not hat geschrieben: 29.09.2025, 21:39 das heißt das einzige Monopol was Vodafone zu beackern bleibt werden kleine Dörfer und dort Einfamilienhäuser sein, bei allen anderen Konstellation siehts schlecht für Kabelnetzinhaber aus und selbst da könnte es schlecht für Vodafone aussehen
Auch EFH-Siedlungen in Großstädten können außen vor bleiben. Und wenn in den umliegenden ausgebauten Gebieten Kunden fleißig zu FTTH wechseln, stellt sich auch für die "Kabel-Monopolgebiete" mal die Wirtschaftlichkeitsfrage. Im schlimmsten Fall werden DSL und Kabel auch dort stillgelegt, wo kein FTTH-Ausbau erfolgt, und dann wird vielleicht süffisant auf Internet per Mobilfunk und Satellit verwiesen... :roll:
Wenn man es schlau macht setzt man ein festes Datum zum Abschalten und bis dahin MUSS der FTTH Ausbau passiert sein, falls nicht wird die Telekom zum weiterbetrieb von DSL gezwungen und muss Strafzahlung pro Tag an dem der FTTH ausbau nicht geschehen ist leisten.
Warum sollte die Telekom Strafe für einen fehlenden FTTH-Ausbau leisten müssen?
Die Telekom ist doch nicht der einzige Glasfaser-Netzbetreiber -- und anders als bei der Telefonie, für die es einen Anschlusszwang für die Telekom gab, gibt es diesen weder bei DSL und schon gar nicht bei Glasfaser.

Maximal kann die BNetzA das einem vor Ort tätigen Anbieter auferlegen - aber das muss nicht die Telekom sein (und ob dann Bitstrom möglich ist, steht noch wieder auf einem ganz anderen Blatt)...
Im dümmsten Fall bekommt man dann einen Anschluss irgendeiner lokalen Glasfaserklitsche, die homöopathische Preise hat und kein Bitstorm anbietet -- viel Spaß damit...
reneromann
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Re: Vodafone will Docsis 4.0 und Frequenzbereich bis 1200 oder sogar bis 1800 Mhz ausbauen.

Beitrag von reneromann »

Johut hat geschrieben: 06.10.2025, 13:12 Da hast Du Recht. Ich sehe dass auch so, dass man mit Docsis 3.1 viel erreichen kann, wenn man High Split flächendeckend einführt und sich von Docsis 3.0 trennt. Mit der Aufrüstung auf 4.0 meinte ich ja ausdrücklich, dass man dies langfristig in Erwägung ziehen muß.
Die Aufrüstung auf DOCSIS 4.0 wird sich in Deutschland aufgrund der Netzinfrastruktur nicht rechnen.
Denn langfristig hat man flächendeckend Glasfaser und Koax kann einpacken.
DVB-C sollte man auf jeden Fall, so lange möglich, fortführen.
Richtig, um Bandbreite zu sparen...
Leider hat Vodafone den Umstieg auf DVB-C2 nicht gemacht um noch mehr Programme auf einem Kanal unterbringen zu können. Das hätte viel Bandbreite gespart, gerade wenn man UHD (4K) Programme einspeisen möchte was in Zukunft bestimmt der Fall sein wird, alternativ kann man solche Programme auch via OTT(IPTV) übertragen, was ja schon mit den Fast-Channels zumindest in HD praktiziert wird.
Der Umstieg auf DVB-C2 war bzw. ist halt ziemlich sinnlos, weil man damit de facto ziemlich viele Endgeräte, die DVB-C können, dann auf Schlag unbrauchbar macht.
Das ist ja auch einer der Gründe, warum DVB-T2 ein Rohrkrepierer geworden ist (mal von dem Thema "Freenet TV" aka "Private nur noch in HD gegen Geld" und "wir machen aber h.265 statt h.264" ganz abgesehen)...

Bei DVB-S2 hat das ja damals auch schon den Hintergrund gehabt, dass DVB-S2 damals zusammen mit h.264 eingeführt wurde -- de facto also mit der Einführung von HDTV (und ja, ich weiß, dass es vorher schon einzelne Pilotsender in HD auf MPEG2-Basis auf DVB-S-Transpondern gab). Wenn man jetzt DVB-C2 einführen wollen würde, dann sinnvollerweise vorerst nur für 4K, bis sich im Gerätebestand langsam dann auch DVB-C2 mitsamt besseren Codecs durchsetzt -- nur ist die Anzahl der UHD-Sender noch sehr überschaubar, ergo gibt es da halt kaum Zwang...