Kompatibilität AAC-LC und Receiver (aus Neue Sender 2021 im Kabelnetz von VFKD)

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Radiowaves
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Re: [VFKD] Neue Sender 2021 im Kabelnetz von Vodafone Kabel Deutschland

Beitrag von Radiowaves »

robert_s hat geschrieben: 18.11.2021, 09:18 Aber man kann es auch als "Intelligenztest" sehen: Wer ist jetzt so blöd und schafft sich noch ein AAC DVB-C Radio an, wo doch völlig klar ist, dass das auch keine lange Zukunft haben wird?
Das ist in der Tat ein spannender Punkt: wie viele werden ihre Geräte durch DVB-Geräte ersetzen, wie viele werden zum Streaming gehen und damit entweder die ARD mehr Bandbreite kosten oder der ARD verloren gehen, wenn sie für sie besser passende Angebote in der großen weiten Welt des Internetradios finden? In 2 Jahren schauen wir mal in den Digitalisierungsbericht.

Es ist durchaus eine häufiger gehörte Reaktion: "das ist der Einstieg in das Ende der DVB-Hörfunkverbreitung".

Das Irre ist aber, dass selbst die ARD noch teils darauf angewiesen ist, da sie UKW-Sender über DVB-Sat zuführt. Nicht viele, aber regional doch teils so einiges. Spart Leitungskosten zu Kleinstandorten.
robert_s hat geschrieben: 18.11.2021, 09:18 Wer "nachhaltig" kaufen will, legt sich nur noch streamingfähige Geräte zu. Idealerweise mit einer open-source Firmware, denn die hat die besten Chancen auf langfristige Unterstützung.
Das ist korrekt, am besten fährt man mit universellen IT-Geräten. Das führt aber im Falle des ARD-Hörfunks oft zu minderwertiger Qualität. Immerhin sind ein paar Kulturwellen inzwischen mit annehmbaren oder sogar sehr guten Bitraten unterwegs (WDR 3 und SWR 2 mit je 256 MP3, MDR Kultur mit 256 LC-AAC, BR Klassik hat 192 kBit/s MP3, RBB Kultur inzwischen glaube ich auch). Aber es gibt Situationen und Menschen, da hilft das nichts. Ich kenne bei Senioren echt internetfreie Haushalte. Ich kenne Menschen, die mit menübedienten Geräten nicht umgehen können und für die spätestens dann Schluss ist, wenn sich eine "Taste" mit einer anderen Funktion belegt. Da kannste nichts machen. Da war DVB-Hörfunk und vor allem seine UKW-Kabelumsetzung (ja, gibt es in Großnetzen immr noch, z.B. S+K Halle oder Willy.tel Hamburg) ideal.
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Re: Kompatibilität AAC-LC und Receiver (aus Neue Sender 2021 im Kabelnetz von VFKD)

Beitrag von Karl-Dieter »

Welcher DVB-C Receiver kann denn AAC-LC auf jeden Fall umsetzen? Und er müsste meine G09-Karte akzeptieren.
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Re: [VFKD] Neue Sender 2021 im Kabelnetz von Vodafone Kabel Deutschland

Beitrag von Flole »

Radiowaves hat geschrieben: 18.11.2021, 09:30 So geht man mit seinen Auftraggebern und Finanzierern nicht um.
Zum einen haben die "Auftraggeber und Finanzierer" gar keine Wahl, von daher kann man sie theoretisch wie Dreck behandeln und sie hätten keine Möglichkeit der Finanzierung zu entkommen, aber zum anderen haben (hier und im Unitymedia-Forum) einige anlässlich der Angleichung der PayTV Pakete von VF einen "Zwergenaufstand" gemacht (und da haben die Kunden sehr wohl eine Wahl), irgendwelche Profilbilder erstellt um die Empörung zu zeigen und teilweise gekündigt, und was war die Konsequenz die VF daraus gezogen hat? Richtig, nichts. Man hat es einfach gemacht wie vorgesehen und fertig.

Ich dachte du kommst aus dem Bereich des Rundfunks bzw. kennst dich in der Branche aus, dann solltest du doch eigentlich wissen wie das ganze läuft....
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Re: Kompatibilität AAC-LC und Receiver (aus Neue Sender 2021 im Kabelnetz von VFKD)

Beitrag von Amadeus63 »

@Karl-Dieter : Bist Du nicht Sky-Kunde? Las das so raus, dann einfach das Gerät tauschen lassen. Der aktuelle Q-Receiver unterstützt das Format...
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Re: Kompatibilität AAC-LC und Receiver (aus Neue Sender 2021 im Kabelnetz von VFKD)

Beitrag von Beatmaster »

Amadeus63 hat geschrieben: 18.11.2021, 10:15 @Karl-Dieter : Bist Du nicht Sky-Kunde? Las das so raus, dann einfach das Gerät tauschen lassen. Der aktuelle Q-Receiver unterstützt das Format...
und das geht kostenlos, wenn man ein Defekt meldet.
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Re: Kompatibilität AAC-LC und Receiver (aus Neue Sender 2021 im Kabelnetz von VFKD)

Beitrag von Heiner »

Radiowaves hat geschrieben: 18.11.2021, 09:30 Es ist schon ein erheblicher Unterschied, ob nach zig Jahren ein lange mit einem qualitativ höherwertigen (HD) System überbautes System deaktiviert wird. Ist beim deutschen DVB-T -> T2 doch genauso. DVB-T2 rechtfertigt sich hier schon durch die Bildqualität, DVB-T hingegen war selbst auf 26"-Fernsehern als qualitativ minderwertig zu erkennen und für ernsthafte TV-Nutzung völlig unbrauchbar. Ärgerlich war es natürlich trotzdem, wenn der 2015 gekaufte Fernseher nach wenigen Monaten einen Receiver benötigte. Aber gleichzeitig wurde erkannt und wertgeschätzt, dass endlich das Bild hochwertig ist.
Das ist zugegeben ein Punkt. Qualitativ ist AAC-LC bei den größtenteils genutzten Bitraten keine Verbesserung, hier geht es ausschließlich um Kosteneinsparungen bei der ARD durch Abschaltung eines Transponders. Die hätte man aber auch ohne Umstellung auf AAC-LC haben können. Das ist ein bisschen wie wenn man die SD-Sender nun auf MPEG4 umstellen würde und dadurch einen Transponder einspart. Nicht zwingend eine qualitative Verbesserung, aber in dem Fall wäre das dann auch sinnlos, da man dann als Nutzer auch gleich auf HD umstellen kann. Es gibt doch genug Receiver die HD sogar so runterskalieren können dass man es auf dem alten Fernseher schauen kann. Hab ich selber um 2012 herum so gemacht, HD-Satreceiver an einer Röhre per Scart, bis die Röhre gegen einen LED-TV ersetzt wurde.

Zugegeben sendet man die Kulturwellen mit AAC-LC allerdings jetzt auch mit höherer Bitrate als die Standard-Dudelsender. Das muss man der ARD da schon noch lassen. Ändert aber nichts daran, dass man wenn man schon umstellt auch eine entsprechende Kampagne hätte fahren müssen. Genug Zeit für die kleinen Kabelnetze umzustellen, Gerätehersteller mit ins Boot holen. Das hat die ARD hier versäumt. Ob das wohl auch eine Auswirkung der Kaltstellung des IRT ist? Wenn soviele Systeme mit an dem Radiotransponder dran hängen, muss man als ARD aus meiner Sicht auch Verantwortung dafür übernehmen.
Hier werden die Nutzer des Systems gezwungen, für schlechtere Qualität neue Geräte zu kaufen. Das ist eine ganz andere Art von Umstellung. Sie hat für die Betroffenen keinerlei Mehrwert. Im Gegenteil.
Problematisch ist da aus meiner Sicht allerdings auch, dass es immer noch aktuelle Geräte gab und gibt, die AAC-LC nicht oder nicht gut beherrschen. Das ist jetzt auch kein Standard der so extrem neu ist.
Eben. Genau das hätte man machen können - es wäre aber auch möglich gewesen, ohne die SD-Transponder außer dem Hörfunktransponder anzufassen, den Hörfunk hochwertig und kompatibel übertragen zu können. Platz ist auch auf den HD-Transpondern genug vorhanden. Konzepte dazu existieren - auf 10 kBit/s genau durchgerechnet.
Ich hätte da als ARD einfach den dritten Transponder (Tp51) wieder gekillt und arte, Phoenix, ONE und tagesschau24 so wie früher auf Tp71 und Tp85 verteilt.
Die ARD-Radiosender in MPEG2 auf den HD-Transpondern zu verteilen wie man es jetzt eh gemacht hat, hätte allerdings auch wieder dafür gesorgt dass zumindest die mit reinem DVB-S1-Equipment außen vor sind.
Pikanterweise wäre das größte Problem dabei die Vodafone, die ja bekanntlich die ARD-Transponder auseinandernimmt und so wenig Regionalisierungen wie möglich anbietet. Bei allen anderen Netzbetreibern wäre eine solche Umstellung des Hörfunks bandbreitenneutral zu haben gewesen.
Und dann macht Vodafone das ja auch nur im alten KDG-Gebiet. Bei Vodafone West sind nach wie vor die Regionalisierungen der meisten dritten Programme zu haben, dafür fehlt es da an der Regionalisierung in HD und beim Radio. In HD gibts nach wie vor nur WDR Köln und beim Radio wird von WDR 2 nur die Kölner, Dortmunder und die Rhein-Ruhr-Version im gesamten West-Netz angeboten. Die Lokalradios aus NRW und die weiteren WDR 2-Lokalversionen fehlen weiterhin digital.

Aber wo wäre Vodafone hier das Problem gewesen? Die zerpflücken die ARD-Transponder doch so oder so. Ob man die Radiosender da nun vom Tp93 dazumischt und runterschraubt oder von anderen Tp ist für die Einspeisung an sich doch vollkommen irrelevant. Am besten wars ohnehin, als es von der ARD noch das KCC gab und man da autark von den Sat-Transpondern Muxe zusammengestellt hat.

Was ich von der ARD auch nicht gut fand waren die Reaktionen a la "seid froh dass wir das überhaupt noch bereitstellen, eigentlich wollten wir das ganz abschalten". Das wird wie so oft in der Politik oder Wirtschaft sein, es entscheiden Leute die von der Materie keine Ahnung haben und nur die Zahlen sehen.
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Re: Kompatibilität AAC-LC und Receiver (aus Neue Sender 2021 im Kabelnetz von VFKD)

Beitrag von olaf77 »

@Radiowaves:
"...Nun habe ich gerade in diesem Moment erfahren, dass die VT855N kein automatisches Update bei Vodafone bekämen, sondern nur die VDR100 / VDR110 / VT855. Das wäre auch verständlich, da die Vodafone die VDR selbst angeboten hat. Wem soll ich jetzt glauben?..."

Ich habe auch einen 855-N und auch KEIN automat. Update via Kabel bekommen(VF-KD-Kunde). Deswegen habe ich die 6,90 EUR bezahlt und seitdem läuft es wieder.
Radiowaves
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Re: [VFKD] Neue Sender 2021 im Kabelnetz von Vodafone Kabel Deutschland

Beitrag von Radiowaves »

Flole hat geschrieben: 18.11.2021, 10:08und da haben die Kunden sehr wohl eine Wahl), irgendwelche Profilbilder erstellt um die Empörung zu zeigen und teilweise gekündigt
Richtig: gekündigt. Kannste aber bei der ARD nicht.

Als jemand, der keinen Fernseher besitzt (meine eigene Wohnung ist fernsehfrei) und die Satantenne nur für Hörfunk auf dem Balkon hat, wird es für mich nach der "Fernabschaltung" meines Satreceivers und mit beim bevorzugten Programm (Bayern 2) permanent knackendem Zweitgerät immer schwieriger, überhaupt nachvollziehen zu können, wofür ich da eigentlich zahle. Aber das ist ja mein privates Problem.

Heiner hat geschrieben: 18.11.2021, 10:18 Das ist zugegeben ein Punkt. Qualitativ ist AAC-LC bei den größtenteils genutzten Bitraten keine Verbesserung, hier geht es ausschließlich um Kosteneinsparungen bei der ARD durch Abschaltung eines Transponders. Die hätte man aber auch ohne Umstellung auf AAC-LC haben können.
Eben. Kulturwellen lassen wie sie sind (inkl. Surround, da wo angeboten) und Unterhaltungs- sowie Infowellen auf 224 MP2 hätte keine schlechtere Qualität gebracht als das, was nun gemacht wird, wäre aber zu allen (!) Kabelgeräten kompatibel gewesen und wenigstens zu allen HDTV-Satgeräten. SDTV-Satgeräte wären wegen DVB-S2-Untauglichkeit aber auch raus gewesen. Eine solche Konfiguration hätte auf 3 der HDTV-Transponder bequem draufgepasst, wenn man die HbbTV-Karusselle entfernt hätte. Und HbbTV-Geräte sollten nun wirklich am Internet hängen, sonst gehen ja die attraktivsten Nutzungen gar nicht.

Ausgerechnet für die hier zu diskutierende Vodafone wäre es aber schwieriger, da dann die Basis des leider praktizierten Transratings eine schlechtere gewesen wäre (224 statt 320 kBit/s MP2). Die Bereitschaft, für höhere Bitrate zu zahlen, dürfte bei der ARD gegen Null gehen - was für mich auch nachvollziehbar ist, diese Einspeiseentgelte halte ich nach wie vor für absurd. Der Lieferant zahlt dafür, dass das Kabelnetz für den Betreiber attraktiver wird.

Heiner hat geschrieben: 18.11.2021, 10:18Es gibt doch genug Receiver die HD sogar so runterskalieren können dass man es auf dem alten Fernseher schauen kann.
In den meisten Fällen, in denen ich "ich habe kein HD" gehört habe, fand ich in den vergangenen Jahren HDTV-taugliche Flachbildfernseher älteren Datums mit integriertem Kabeltuner, der wegen "Deutschland" als Installationseinstellung nicht verwendbar war und recht schnell über eine andere Ländereinstellung aktiviert werden konnte. Und schon brauchte es den SD-Vorschaltreceiver nicht mehr... Auch gern gesehen: TV mit integriertem Sat-Tuner (natürlich HD) läuft in SD, weil man seit 2012 keinen Suchlauf mehr gemacht hat und die HD-Programme irgendwo ganz hinten oder gar nicht drin sind.

Heiner hat geschrieben: 18.11.2021, 10:18 Zugegeben sendet man die Kulturwellen mit AAC-LC allerdings jetzt auch mit höherer Bitrate als die Standard-Dudelsender.
Nicht überall. RBB Kultur läuft z.B. mit 128 kBit/s. Aber das Programm wurde ja auch dieses Jahr inhaltlich weitgehend hingerichtet. Die seriösen Tageszeitungen in Berlin hatten dazu teils sehr heftige Artikel.

Heiner hat geschrieben: 18.11.2021, 10:18Genug Zeit für die kleinen Kabelnetze umzustellen, Gerätehersteller mit ins Boot holen.
Die kleinen Netze müssen nichts umstellen. Die AAC-Programme kommen i.d.R. einfach mit durch, die Transponder sind ja schon wegen HDTV im Netz. Problem ist UKW, wo es noch umgesetzt wird - und das ist sehr häufig der Fall und nicht nur in kleinen Netzen durchaus ein "unique selling point". Da gehts halt oft nicht mehr weiter oder nur gegen Upgrade-Zahlung mit halbierter Kapazität und dann ausschließlich AAC und kein MP2-Radio mehr. Alles sehr irre. Das Kabelnetz an meinem Heimatort verliert 21 UKW-Programme, darunter alle hochwertigen ARD-Programme, die auf UKW drin waren: Bayern 2, BR Klassik, WDR 3, SWR 2, ... übrig bleibt der regionale Dudel.

Mal sehen, was die "Großen" unter den unabhöngigen Netzen draus machen werden:

https://www.servicekabel.de/fernsehen (runterscrollen) / https://www.servicekabel.de/wp-content/ ... me-UKW.pdf

https://www.wilhelm-tel.de/fileadmin/us ... sender.pdf

https://services.vereinigte-stadtwerke. ... fnu52ugyg9 (technisch heikel, zu geringe und zu gleiche Abstände, Gefahr von Intermodulation)

Heiner hat geschrieben: 18.11.2021, 10:18 Ob das wohl auch eine Auswirkung der Kaltstellung des IRT ist?
Das IRT hat der ARD die Umstellung auf AAC empfohlen. Das Schreiben liegt mir vor. Über Kabelempfang steht in dem Schreiben nichts.

Heiner hat geschrieben: 18.11.2021, 10:18 Wenn soviele Systeme mit an dem Radiotransponder dran hängen, muss man als ARD aus meiner Sicht auch Verantwortung dafür übernehmen.
Für die ARD ist die Situation wie öffentlich dargestellt: "fast alle" (oder auch mal "alle") "standardkonformen" DVB-S2-Receiver können AAC. Zu Kabelnetzen hat sich die ARD meines Wissens nach nie öffentlich geäußert. Es grummelt in der Branche gewaltig, aber keiner kann oder will was unternehmen. UKW wird dann halt abgeschaltet, DVB-Hörer haben Pech gehabt, wenn ihre Geräte nicht aufrüstbar sind. Ein "Zentralupgrade" wie nun für die VDR 100 / VDR 110 / VT855 bei der Vodafone ist in kleinen Netzen schon technisch nicht möglich - man kann dort keine Update-Karussells ausspielen. Auch dürfte so ein Deal (es müssen Lizenzkosten abgeführt werden für jedes potentiell erreichbare Gerät) mangels Masse unattraktiv sein. Da sind die Kunden halt auf sich gestellt.

Für VT855N gibt es das Upgrade käuflich, für VT855 sah ich es bislang noch nicht außerhalb des Vodafone-OTC-Updates.
Heiner hat geschrieben: 18.11.2021, 10:18 Problematisch ist da aus meiner Sicht allerdings auch, dass es immer noch aktuelle Geräte gab und gibt, die AAC-LC nicht oder nicht gut beherrschen. Das ist jetzt auch kein Standard der so extrem neu ist.
Die Situation ist für mich undurchsichtig. Ich höre / lese viele Klagen über den miserablen Klang im neuen AAC. Es wäre "gepresst", es klänge "wie DAB", es klänge "blechern". Jemand beschrieb den Klangeindruck eines TechniSat Digit ISIO S als schlechter verglichen zu 128 kBit/s MP2 (!) bei BFBS via Astra 28,2°. Das ist eine heftige Aussage.

Und ich kann es formal selbst nicht nachvollziehen. Entweder bin ich halb "taub" oder es gibt wirklich Geräte, die massiv unter dem Potential des Gesendeten bleiben beim Decodieren.

Unter denen, die die Audioqualität bemängeln, waren auch erfahrene Tonmenschen, so dass ich dem schon Relevanz zugestehe. Leider konnte / wollte kaum einer meine A/B-Vergleiche 320 MP2 / 128 LC-AAC, aus echten ARD-Datenströmen decodiert, bewerten.

Was da in den Geräten (viele TechniSat werden genannt, auch LG-TV bis in die aktuellen UHD-Modelle, kürzlich las ich von einem einfachen Opticum-Satreceiver, der auch zu laut decodieren würde und damit wohl entweder clippen oder komprimieren muss) geschieht, kann ich bislang mangels solcher Geräte in meinem Zugriff nicht sagen. Möglich wäre eine eigenmächtige Dynamikregelung, denn die ist für AAC im DVB-System vorgesehen (DRC - Dynamic Range Control). Nur sollte so etwas natürlich nur greifen, wenn es anbieterseitig beabsichtigt und in den Metadaten signalisiert ist. Ob hier Gerätefehler vorliegen oder Signalisierungsfehler seitens der ARD weiß ich nicht.

Ich kann bislang nur sagen: die Vistron VDR 100 / VDR 110 / VT855 / VT855N decodieren LC-AAC fast perfekt. Gegenüber einem Winamp 5.66 oder einem aktuellen VLC gibt es im Stereo-Decoding nur eine Abweichung, die ein Prasseln unter -80 dBFS darstellt. Also absolut unhörbar. Das könnten schon Effekte von Float und Integer im Decoder sein. Eine Manipulation von Pegel, Lautheit oder Dynamik konnte ich bislang nicht feststellen. Nehme ich (via Sat oder Kleinkabelnetz) z.B. Bayern 1 (128 LC-AAC) und schalte zu 320 MP2 vom Hörfunktransponder, erhalte ich die gleiche Lautheit und die gleiche Dynamik und auch das gleiche Klangbild. Selten kann ich beim konzentrierten Hören einen eindeutigen Unterschied erkennen - dann fehlt im AAC etwas Auflösung. Aber das ist für mich zumindest minimal.

Analysiert man das genauer, merkt man natürlich, um wieviel schlechter das AAC tatsächlich ist. Da sind richtig Löcher ins Spektrum gefressen, da fehlen ganze Spektralbereiche. Ein Sonogramm sieht teils aus wie ein Schweizer Käse. In der Kanaldifferenz gurgelt und blubbert es. Das ist aber bei dieser niedrigen Bitrate völlig normal und was die ARD liefert, ist nicht schlechter als das bei dieser Bitrate Mögliche. Ob es auf Dauer zu einer erhöhten Belastung des Auditiven Cortex kommt dadurch, weiß ich nicht. Stichpunkt "Listener's Fatigue".

Ob es für nicht korekt decodierende "ältere" Geräte ein Update geben wird, bezweifele ich in vielen Fällen. Nach spätestens 5 Jahren sind die Geräte doch meist nicht mehr im aktiven Support.

Dass Probleme mit LC-AAC nicht aufgefallen sind, kann ich aber nachvollziehen: außerhalb des Labors gab es keine Anwendungen dafür im deutschsprachigen Raum. Man hätte ab 2016 bei den Norwegern via Sat testen können, wie 64 kBit/s HE-AAC klingen (grausig klingen die), man hätte in den vergangenen 5 Jahren auch bei den Tschechen auf 23,5° Ost testen können. Da gibt es immerhin teils 128 LC-AAC (z.B. bei D-Dur). Aber sonst? Deutsches in AAC via Satellit war immer die letzte Stufe vor der Abschaltung des jeweiligen Programms - und oft genug technisch so vergurkt, dass sich Receiver und Fernseher daran aufgehangen haben und hart ausgeschaltet werden mussten. Zuletzt vor einem Jahr bei Radio Regenbogen. Das war Vollmurks. So kann man nicht testen.

Heiner hat geschrieben: 18.11.2021, 10:18 Ich hätte da als ARD einfach den dritten Transponder (Tp51) wieder gekillt und arte, Phoenix, ONE und tagesschau24 so wie früher auf Tp71 und Tp85 verteilt.
Das wäre sowieso eine überfällige Maßnahme. Aber möglicherweise will man jegliche Änderungen verhindern, um denjenigen, die technisch nicht begabt sind, den Suchlauf zu ersparen. Wobei diese Betrachtungsweise auch nur Sat-bezogen wäre, denn was im Kabel bei diversen "Change Days" geschieht, liegt ohnehin außerhalb des Zugriffs der ARD. Und wenn die PYUR in Berlin was geändert hat, durfte ich auch immer bei Senioren antanzen und die Geräte neu einstellen. Da stehen die Leute hilflos da.

Heiner hat geschrieben: 18.11.2021, 10:18 Die ARD-Radiosender in MPEG2 auf den HD-Transpondern zu verteilen wie man es jetzt eh gemacht hat, hätte allerdings auch wieder dafür gesorgt dass zumindest die mit reinem DVB-S1-Equipment außen vor sind.
Die SD-Satreceiver wären tatsächlich raus. Und da sind auch einige für Radio sehr gut geeignete Geräte dabei. Aber sämtliche Kabelgeräte wären weitergelaufen, vor allem die Cablestar 100 und die Vistron auch ohne Upgrade - und das sind Geräte speziell für Radio. Alle HDTV-Satreveiver wären auch weiter gelaufen, es gäbe keine höhere Zugangshürde zum Hörfunk als zum HD-Fernsehen. Es wäre klar kommunizierbar: "kann der Satreceiver HD, kann er auch Radio." Und viele, aber nicht alle UKW Umsetzer wären weiter gelaufen. Die, die nicht weiter gelaufen wären, hätte man durch einen Vorschaltkonverter für DVB-S2 -> DVB-S1 ertüchtigen können. Wesentlich harmloser als ein Transcoder. Und viel günstiger.

Es wäre wesentlich weniger Chaos mit wesentlich weniger entwerteten Geräten entstanden.

Heiner hat geschrieben: 18.11.2021, 10:18Aber wo wäre Vodafone hier das Problem gewesen? Die zerpflücken die ARD-Transponder doch so oder so. Ob man die Radiosender da nun vom Tp93 dazumischt und runterschraubt oder von anderen Tp ist für die Einspeisung an sich doch vollkommen irrelevant.
Die benötigte Bandbreite... kleine Netze lassen 1:1 die Transponder durch (wobei tragisch ist, dass es schmale Transponder sind und nicht wie bei Sky breite Transponder, die man wenigstens auf 49 MBit/s konfiguriert hat). Die PYUR lässt 1:1 die Transponder durch - auch da wäre es kein Problem. bei der Vodafone geht es um jedes kBit/s einzeln. Hörfunk in MP2 und AC3 bei bisheriger Sat-Qualität braucht etwa 24 MBit/s, ein bei den nicht-Kulturwellen maßvoll in der Bitrate reduziertes Konzept bräuchte 20 MBit/s - jetzt brauchen sie ca. 12 MBit/s, wenn ich das grob überschlage. Und das kostet bei der Vodafone bares Geld. Sie hätten also wieder transcodiert, dann meist ausgehend von 224 MP2 mit entsprechend schlechterem Ergebnis. Oder man hätte verhandeln müssen. Da wäre bei sinnvollen Kürzungen anderswo noch was gegangen. Ist aber nun egal, das Kind ist in den Brunnen gefallen und bereits ertrunken.
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Re: Kompatibilität AAC-LC und Receiver (aus Neue Sender 2021 im Kabelnetz von VFKD)

Beitrag von Amadeus63 »

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Lt. dieser Info dürfte es in der Zukunft zu größeren Änderungen bei SAT kommen, sicher wird dann auch SD der ÖR im Rahmen der Neubelegung abgeschaltet...
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Re: Kompatibilität AAC-LC und Receiver (aus Neue Sender 2021 im Kabelnetz von VFKD)

Beitrag von Heiner »

Radiowaves hat geschrieben: 18.11.2021, 12:31 Eben. Kulturwellen lassen wie sie sind (inkl. Surround, da wo angeboten) und Unterhaltungs- sowie Infowellen auf 224 MP2 hätte keine schlechtere Qualität gebracht als das, was nun gemacht wird, wäre aber zu allen (!) Kabelgeräten kompatibel gewesen und wenigstens zu allen HDTV-Satgeräten. SDTV-Satgeräte wären wegen DVB-S2-Untauglichkeit aber auch raus gewesen. Eine solche Konfiguration hätte auf 3 der HDTV-Transponder bequem draufgepasst, wenn man die HbbTV-Karusselle entfernt hätte. Und HbbTV-Geräte sollten nun wirklich am Internet hängen, sonst gehen ja die attraktivsten Nutzungen gar nicht.
HbbTV entfernen sollte man da nun nicht, das wäre auch falsch.
In den meisten Fällen, in denen ich "ich habe kein HD" gehört habe, fand ich in den vergangenen Jahren HDTV-taugliche Flachbildfernseher älteren Datums mit integriertem Kabeltuner, der wegen "Deutschland" als Installationseinstellung nicht verwendbar war und recht schnell über eine andere Ländereinstellung aktiviert werden konnte. Und schon brauchte es den SD-Vorschaltreceiver nicht mehr... Auch gern gesehen: TV mit integriertem Sat-Tuner (natürlich HD) läuft in SD, weil man seit 2012 keinen Suchlauf mehr gemacht hat und die HD-Programme irgendwo ganz hinten oder gar nicht drin sind.
Ja, kenne diese Fälle auch. Das ist dann aber auch die Verantwortung der Besitzer sich damit auseinander zu setzen und mal einen Sendersuchlauf zu machen. Ansonsten Pech gehabt. Dafür muss man keine weiteren Gebühren außer dem Rundfunkbeitrag zahlen, der ohnehin anfällt.
Die kleinen Netze müssen nichts umstellen. Die AAC-Programme kommen i.d.R. einfach mit durch, die Transponder sind ja schon wegen HDTV im Netz. Problem ist UKW, wo es noch umgesetzt wird - und das ist sehr häufig der Fall und nicht nur in kleinen Netzen durchaus ein "unique selling point". Da gehts halt oft nicht mehr weiter oder nur gegen Upgrade-Zahlung mit halbierter Kapazität und dann ausschließlich AAC und kein MP2-Radio mehr. Alles sehr irre. Das Kabelnetz an meinem Heimatort verliert 21 UKW-Programme, darunter alle hochwertigen ARD-Programme, die auf UKW drin waren: Bayern 2, BR Klassik, WDR 3, SWR 2, ... übrig bleibt der regionale Dudel.
Man kann sich halt fragen inwiefern Kabel-UKW generell noch notwendig ist. Sicher, die Stereoanlagen können es, eher noch als DAB+, weil FM Radio immer noch terrestrisch der vorherrschende Standard ist. Bei dem, was qualitativ nach der Re-Analogisierung rauskommt, wird man über einen aktiven Lautsprecher wie Alexa, der per Bluetooth mit der Anlage verbunden ist, auch keine schlechteren Ergebnisse haben. Und das ist auch für alte Menschen tauglich, wenns einmal eingestellt ist. Mach ich hier auch so, seit der Antennenanschluss an der Heimkinoanlage abgebrochen ist.
Was da in den Geräten (viele TechniSat werden genannt, auch LG-TV bis in die aktuellen UHD-Modelle, kürzlich las ich von einem einfachen Opticum-Satreceiver, der auch zu laut decodieren würde und damit wohl entweder clippen oder komprimieren muss) geschieht, kann ich bislang mangels solcher Geräte in meinem Zugriff nicht sagen. Möglich wäre eine eigenmächtige Dynamikregelung, denn die ist für AAC im DVB-System vorgesehen (DRC - Dynamic Range Control). Nur sollte so etwas natürlich nur greifen, wenn es anbieterseitig beabsichtigt und in den Metadaten signalisiert ist. Ob hier Gerätefehler vorliegen oder Signalisierungsfehler seitens der ARD weiß ich nicht.
Ich hab bei LG den Eindruck, dass die ARD-Radiosender leiser geworden sind und weniger Bass haben. Ansonsten hab ich keinen großen Unterschied bemerkt.