[VFKD] Warum gibt es Kabelinternet überhaupt?

Für alle Technik-Themen bezogen auf Internet und Telefonie, die weder AVM- noch Arris-/Technicolor-/Compal-/Sagemcom-/Hitron-Produkte betreffen. Speedprobleme werden hier lediglich thematisiert, wenn sie auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind (die nicht zu den o.g. Produkten zählen).
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Bitte gib bei der Erstellung eines Threads im Feld „Präfix“ an, ob du Kunde von Vodafone Kabel Deutschland („[VFKD]“), von Vodafone West („[VF West]“), von eazy („[eazy]“) oder von O2 über Kabel („[O2]“) bist.
BERND_HENNING
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[VFKD] Warum gibt es Kabelinternet überhaupt?

Beitrag von BERND_HENNING »

Ich wohne seit einem Jahr in einem, vor einem Jahr fertiggestellten, Neubau und die Hausverwaltung hat einen Exklusivvertrag mit Vodafone, sodass hier im Haus natürlich nur Kabelinternet verfügbar ist.
Das hat auch eine ganze Weile sogar einigermaßen funktioniert, aber jetzt bin ich seit einigen Wochen von einem der berüchtigten 'Rückwegstörer' betroffen.
Zwischen 15-23 Uhr geht der Upload auf 0,1-0,5 mbit runter, der Ping geht hoch auf 150+ und Packetloss gibts auch dazu. Man weiß bei der Störungshotline natürlich nicht, was die Ursache ist und wenn
irgendjemand meine Leitung checkt ist diese natürlich immer tippi toppi, obwohl dem nicht so ist. Das übliche eben.

Das offizielle Vodafone Forum ist jedenfalls voll von Beiträgen, wo Leute über Deutschland verteilt die gleichen Probleme haben. Meist seitenlang, und selten mit irgend einer Verbesserung oder Lösung
und das über Monate. Das alles wusste ich auch vorher, da jeder einzelne aus meinem Freundes-/Bekanntenkreis, der mal Internet über Kabel hatte, früher oder später oder auch durchgehend die gleichen
Probleme hatte. Hatte mich nur gefragt, wann es bei mir losgeht :roll:
Es scheint ja jedenfalls ein hochsensibles System zu sein, das extrem störanfällig ist und in dem sogar ein defektes/veraltetes Gerät irgend eines Nachbarn die Internetleitung für ganze Straßenzüge lahmlegen kann.

Naja, was ich mich nun gefragt hatte - warum wird diese Technik überhaupt noch ausgebaut, bzw. warum wird das überhaupt erlaubt? Liegt es daran, dass die Telekom das Monopol auf den Ausbau von DSL
Leitungen hat und Vodafone mit den eigenen Kabelleitungen einfach mehr Cash machen kann?

Und warum gibt es keine Regeln bezüglich des planmäßigen Überbuchens von Segmenten seitens Vodafone? Das passiert ja ganz bewusst und dauert dann Monate/Jahre, bis sich irgend etwas bessert.

Das alles ist jetzt natürlich mit reichlich Frust im Bauch geschrieben, aber die grundsätzliche Frage interessiert mich ehrlich und hier wäre ich für ein paar Einblicke dankbar.

Grüße
Flole
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Re: [VFKD] Warum gibt es Kabelinternet überhaupt?

Beitrag von Flole »

BERND_HENNING hat geschrieben: 10.11.2020, 21:32 Naja, was ich mich nun gefragt hatte - warum wird diese Technik überhaupt noch ausgebaut,
Weil es Leute gibt die es buchen und bezahlen.
BERND_HENNING hat geschrieben: 10.11.2020, 21:32 bzw. warum wird das überhaupt erlaubt?
Es ist nicht erlaubt sondern nur nicht verboten. Es gibt schlicht und einfach kein Gesetz und keine Verordnung die es verbieten, und damit ist es erlaubt. Und ein Eingriff in irgendwelche Rechte braucht immer eine Rechtsgrundlage.
BERND_HENNING hat geschrieben: 10.11.2020, 21:32 Und warum gibt es keine Regeln bezüglich des planmäßigen Überbuchens von Segmenten seitens Vodafone? Das passiert ja ganz bewusst und dauert dann Monate/Jahre, bis sich irgend etwas bessert.
Die gibt es bei der Telekom auch nicht. Auch hier fehlt eine Rechtsgrundlage für einen solchen Eingriff in die Rechte von VF.
BERND_HENNING
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Re: [VFKD] Warum gibt es Kabelinternet überhaupt?

Beitrag von BERND_HENNING »

Also ist es in erster Linie fehlender politischer Wille entsprechende Rechts-/Gesetzesgrundlagen zu schaffen. Hatte ich mir schon gedacht.
Da regt es dann schon auf, wenn andauernd von Zukunft und Digitalisierung gefaselt wird, während man weiter fleißig dieses
Bambusnetz ausbaut und den Anbieter auch nicht verpflichtet Leistung zu erbringen.
Flole hat geschrieben: 10.11.2020, 21:49 Weil es Leute gibt die es buchen und bezahlen.
Schwierig wird es dann, wenn wie bei uns hier nur Vodafone verfügbar ist und damit Anbieterzwang herrscht.
Naja, lesson learned, über sowas werde ich mich in Zukunft vorher informieren.
Flole
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Re: [VFKD] Warum gibt es Kabelinternet überhaupt?

Beitrag von Flole »

BERND_HENNING hat geschrieben: 10.11.2020, 21:57 Also ist es in erster Linie fehlender politischer Wille entsprechende Rechts-/Gesetzesgrundlagen zu schaffen. Hatte ich mir schon gedacht.
Eher fehlender Bedarf und eine Kollision mit dem Grundgesetz, das dürfte verfassungswidrig sein einfach zu sagen "über BK Netze dürfen keine Internetsignale übertragen werden". Mal ganz davon abgesehen das du dann gar kein Internet hättest, das kannst du jetzt auch haben. Stecker raus und fertig. Warum wird eigentlich nicht der Missbrauch von Telefonkabeln für Internet verboten? Dann haben wir in fast ganz Deutschland alle Anschlüsse verboten, weil beide zugrundeliegenden Technologien eigentlich nie dafür gedacht waren.
BERND_HENNING hat geschrieben: 10.11.2020, 21:57 Da regt es dann schon auf, wenn andauernd von Zukunft und Digitalisierung gefaselt wird, während man weiter fleißig dieses
Bambusnetz ausbaut und den Anbieter auch nicht verpflichtet Leistung zu erbringen.
Die Bambuskabel sind aber gerade wegen ihres Bambusartigen Aufbaus deutlich leistungsfähiger als Telefonkabel. Der Anbieter ist durchaus verpflichtet Leistung zu erbringen, da solltest du nochmal in deinen Vertrag schauen....
BERND_HENNING hat geschrieben: 10.11.2020, 21:57 Schwierig wird es dann, wenn wie bei uns hier nur Vodafone verfügbar ist und damit Anbieterzwang herrscht.
Naja, lesson learned, über sowas werde ich mich in Zukunft vorher informieren.
Warte noch nen Monat oder so und es wird auch O2 verfügbar sein. Damit wird es aber auch nicht besser werden.... Ansonsten gibt's auch Mobilfunk und Internet über Sattelit.
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Re: [VFKD] Warum gibt es Kabelinternet überhaupt?

Beitrag von BERND_HENNING »

Flole hat geschrieben: 10.11.2020, 22:05 Die Bambuskabel sind aber gerade wegen ihres Bambusartigen Aufbaus deutlich leistungsfähiger als Telefonkabel. Der Anbieter ist durchaus verpflichtet Leistung zu erbringen, da solltest du nochmal in deinen Vertrag schauen....
Die theoretische Leistungsfähigkeit der Kabel hilft aber wenig, wenn die Leitung für Wochen bis Monate den Großteil des Tages kaum benutzbar ist, weil es irgendwo einen Rückwegstörer gibt, den niemand finden kann.
In diesem Fall ist es aber ein Neubau, und da könnte man politisch schon etwas dafür tun, dass zumindest beides verfügbar sein muss. Aber gut, das wird in Deutschland wohl kaum passieren in den nächsten Jahrzenten.
Und dann wundern sich alle, wenn wir hier 2050 immer noch mit einer instabilen 50mbit Leitung rumgurken :fahne:
Flole hat geschrieben: 10.11.2020, 22:05 Warte noch nen Monat oder so und es wird auch O2 verfügbar sein. Damit wird es aber auch nicht besser werden.... Ansonsten gibt's auch Mobilfunk und Internet über Sattelit.
Wird es nicht, da das Wohnungsbauunternehmen wie gesagt einen Vertrag mit Vodafone und die hier alleiniger Versorger sind.
Egal, ich will mich hier auch nicht streiten, dachte nur es gäbe vielleicht rationale Gründe wie 'ist deutlich günstiger/einfacher zu verlegen' oder ähnliches.
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Re: [VFKD] Warum gibt es Kabelinternet überhaupt?

Beitrag von berlin69er »

Ich könnte mir vorstellen, dass hier eher das Verhalten der Wohnungsgesellschaft rechtswidrig sein könnte.
Wenn du wirklich nur den Kabel- und keinen zusätzlichen Telefonanschluss für DSL hast, könnte deine freie Wahl des Anbieters zu sehr eingeschränkt sein.
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Re: [VFKD] Warum gibt es Kabelinternet überhaupt?

Beitrag von BERND_HENNING »

Ist die Degewo in Berlin und das scheint wohl legal zu sein. So lange die Möglichkeit besteht, über die Leitungen auch zu telefonieren, ist die Grundversorgung gesichert.
Und so wie ich das bisher verstanden habe, gibt es leider keine Regeln bezüglich der freien Wahl des Anbieters.
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berlin69er
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Re: [VFKD] Warum gibt es Kabelinternet überhaupt?

Beitrag von berlin69er »

Ist das ein Neubau, bei dem es von Anfang an nur Kabel gab oder wurde der herkömmliche Telefonanschluss abgeklemmt?
Im Zweifel würde ich das mal von einem Anwalt oder dem Mieterschutz prüfen lassen.
Wenn Kabel Internet nur eingeschränkt nutzbar ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass dir der Zugang zu DSL verwehrt werden darf, wenn der Anschluss vorhanden ist, aber auf Grund der Lobbyarbeit von VF abgeklemmt wurde.
Man stelle sich vor, VF erhöht die Grundpreise für Inet auf z.B. 100€. Als Kunde hätte man dann keine Möglichkeit mehr, einen anderen Anbieter zu wählen.
Das kann nach meinem Verständnis nicht korrekt sein...
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Re: [VFKD] Warum gibt es Kabelinternet überhaupt?

Beitrag von robert_s »

berlin69er hat geschrieben: 11.11.2020, 09:35 Ist das ein Neubau oder wurde der herkömmliche Telefonanschluss abgeklemmt?
Steht doch im ersten Beitrag. Vielleicht ist es ja auch ein Neubau, den die Telekom gleich per FTTH erschliesst, aber wieder mal Monate hinterherhinkt mit der Fertigstellung bis zur Buchbarkeit...?
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Re: [VFKD] Warum gibt es Kabelinternet überhaupt?

Beitrag von berlin69er »

Die Frage war ja, ob der Anschluss für herkömmliches Telefon/DSL überhaupt vorhanden ist.
PS: Hab es oben noch mal genauer umschrieben.
Kabelnetz: Vodafone Kabel Deutschland Berlin-Charlottenburg (voll ausgebaut)
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