Wieso sollten die ÖR im Kabel irgendwas "anmieten"? Die Kabelanbieter kassieren doch bereits hohe Monatsgebühren von ihren Kunden, Sat jedoch nicht. Das ist eben der Unterschied:fizup hat geschrieben:Und wirst du dann auch ehrlich bleiben und ihnen mitteilen, dass die ÖR mit unseren Gebühren für die HD-Sender zwar extra Transponder auf dem Satelliten anmieten aber nicht im Kabel? Dadurch fühle ich mich diskriminiert, und nicht von KDG.
- Kabel ist eine Empfangstechnik: Viele Kunden zahlen an einen Betreiber, damit der ihnen ein breites Angebot einspeist und sie sich die Sat-Anlagen und terr. Antennen sparen.
- Sat ist eine Sendetechnik: Hier zahlen die Sender für die Transponder, für die Zuschauer ist Sat (auf Free-TV bezogen!!) kostenlos.
Wieso vergleicht KDG ständig Kabel mit Sat? Nun, das gehört zur Strategie (man könnte auch sagen "Propaganda"), ihr Modell der Einspeisegebühren zu rechtfertigen. Der Vergleich hinkt aber gewaltig. Wenn man Kabel & Sat richtig vergleichen würde, sähe das anders aus:
- Die Empfangstechnik bei Sat ist eben nicht der Satellit, sondern die Schüssel (mit LNB natürlich), die jeder Sat-Zuschauer bei sich zu Hause hat. Sat-Anlagen gibt es aber auch in sehr vielen Kabelnetzen, sonst könnte man den Zuschauern die Sender nicht zur Verfügung stellen.
- Die Sendetechnik beim Kabel ist:
a) entweder auch der Satellit
b) oder das KCC
Und die ÖR bezahlen für Satellit und KCC, also für alle Sendetechniken. Wo ist also das Problem bzw. wieso sollten die Sender auch noch für den Empfang zahlen? Zahlt mir jemand was, weil ich mir die "Mühe" mache, eine eigene Sat-Anlage zu betreiben? Natürlich nicht.
Dieses Geschäftsmodell ist nunmal jetzt am Ende. Ich wiederhole mich gerne nochmal: Entweder wird es von den Gerichten kassiert, oder in wenigen Jahren vom Markt, nämlich dann, wenn Millionen Menschen erstmals die Möglichkeit haben werden, ihren Kabelanbieter zu wechseln. Nochmal zu Erinnnerung: Es gibt in Deutschland hunderte, vielleicht sogar tausende Kabelbetreiber, aber nur zwei, die bislang Einspeisegelder kassierten. Und davon hat genau einer die Qualität der ÖR massiv verschlechtert - jetzt dürft ihr dreimal raten, wer das ist.fizup hat geschrieben:Wieso? Weil es nunmal etwas kostet. Das ist nunmal das Geschäftsmodell der KDG. Genauso wie es etwas kostet, Miete an den Satellitenbetrieber zu bezahlen.

So ist es und es gibt auch heute noch zahlreiche KDG-Netze, wo per Sat gespeist wird. Dies ist nur eine Auswahl:Terranus hat geschrieben:Das Kabelkunden Satellitendirektempfänger "mitfinanzieren" ist natürlich reiner Unsinn. Ganz im Gegenteil, viele Kabelbetreiber nutzen das Satellitensignal, um ihre Netze überhaupt speisen zu können. KDG hat viele Jahre diesen Satellitenservice genutzt, um seine Netze zu speisen.
http://helpdesk.kdgforum.de/wiki/Netze_ ... -Anbindung
http://helpdesk.kdgforum.de/wiki/Netze_ ... talempfang
Man stelle sich jetzt mal vor, die Sender würden die Sat-Ausstrahlung einstellen: Dann wären diese Kabelnetze ebenso am Ende.

Exakt.Ebenso könnten die Satdirektempfänger nun rummaulen und sagen, warum sollen wir die Kabelkompressionscenter mitfinanzieren? Bringen uns als Satempfänger doch nichts...
Falsch, denn die ÖR bekommen ihre Haushaltsabgabe unabhängig von der Empfangssituation vor Ort. Sie sind nicht auf "Reichweite" angewiesen! Die Werbung gibt es nur im Vorabendprogramm und macht im Vgl. zum GEZ-Nachfolger einen geringen Bruchteil aus. Das Finanzierungsmodell (soll ich jetzt auch sagen: "Geschäftsmodell"?) ist eben komplett anders als bei Privatsendern. Das muss bei solchen seltsamen Vergleichen berücksichtigt werden.fizup hat geschrieben:Aber es dient doch nicht nur der KDG zur Geldvermehrung. Es dient doch auch den ÖR. Die erhalten Reichweite und erzielen dadurch höhere Werbeeinnahmen und gleichzeitig können sie damit ihren Rundfunkeitrag erfüllen.
Was wäre der Anschluss noch wert, würde es keine Sender mehr geben?Im Übrigen verdient KDG sein Geld mit dem Anschluss und nicht mit den Sendern. Bezahlt wird die Grundgebühr schließlich für den Anschluss und nicht für eine bestimmte Anzahl an Sendern. Das wird von vielen vergessen.
Das verkaufst du ernsthaft als besondere Leistung, die monatlich 17/18/19 Euro wert sein soll?Der Anschluss bei Kabel ist ja mehr als nur Sender zu empfangen. Ich kann, wenns mir beleibt, an dem einen Anschluss X Fernseher anschließen, ohne irgendwelche extras. Bei Sat brauch ich z.B. für jeden Tuner, den ich dranhängen will, ein extra LNB. Ich zahle bei Kabel also auch für ein Stück Bequemlichkeit.

Astra ist bestimmt nich heilig, die versuchen auch Kohle mit Pay-TV zu machen, das stimmt schon. ABER: Ihr könnt nicht dauernd HD+ und ähnlichen Mist als Argument im ÖR-Streit anführen! Die ÖR sind Free-TV. Kein Sat-Zuschauer ist gezwungen, HD+ zu abonnieren, aber beim Kabel muss man Beiträge zahlen und bekommt nicht mal das volle Programm. Das ist doch das Problem.faint hat geschrieben:Es wird immer so getan, als sei Astra heilig und würde "nur" Kapazitäten (was Kabelanbieter btw. auch machen) zur Verfügung stellen, dabei gibt es über Astra so viel Pay TV Angebote, dass sich das schon wieder ausgleicht.
Ist zwar hier wohl OT, aber ziemlich sicher DVB-C (bzw. -C2) und nicht IPTV. Sieht man auch schon an den ganzen FTTH-Anbietern, die auf DVB-C setzen. Grund ist nicht nur die höhere Kompatibilität, sondern auch die Effizienz: Bei IPTV müsste man für jeden Zuschauer das Signal extra senden, beim klassischen Rundfunk reicht ein einziges Signal um Tausende von Kunden zu erreichen. Ergo: IPTV könnte max. bei sehr wenig gesehenen Sendern Sinn ergeben.MFG hat geschrieben:2030 noch dvb-c oder alles IP?