Jetzt habe ich mir die ganzen Seiten durchgelesen und will auf einige Kommentare hier Stellung nehmen:
Jack2002 hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass die Öffis sehr wohl für die Übertragung im Kabel zahlen sollten. Genau wie bei allen anderen Übertragungswegen auch.
Dann müsste dieser Logik nach die Kabelgebühr für die Zuschauer entfallen - genau wie bei den anderen Empfangswegen auch.
exkarlibua hat geschrieben:Wo steht dass HD eingestellt wird, und wo steht, dass die Übertragungsqualität für SD besser sein muss als für die anderen Sender?
Und wo steht, dass die Übertragungsqualität für SD genauso beschissen (sorry) sein muss, wie bei den Privatsendern?
petertxt hat geschrieben:Mangels Vertrag können die ja eigentlich nur auf DVB-T oder DVB-S frei zugreifen, nicht aber wie bisher auf die speziell fürs Kabel geschnürrten QAM256 Multiplexe mit viel höheren Bitraten fürs Video.
Das stimmt nicht, die Kabelanbieter können nach wie vor auf die KCC-Multiplexe zugreifen - sogar kostenlos. Wieso sollte dafür ein Vertrag nötig sein?
Übrigens ist es bei Astra bei HD+ nicht viel anders. Zuerst zahlen die Privaten für die Sendung, dann kassiert Astra nochmals bei den Zuschauern.
Was hat denn das Privat-Pay-TV-Paket HD+ mit dem Empfang der ÖR zu tun?

Über Sat sind die ÖR frei und in bester Qualität, daran muss sich ein Kabelanbieter messen.
Cro Cop hat geschrieben:Ich bin gespannt auf die ersten Reaktionen von ARD und ZDF. Ansonsten werde ich wohl meine Leistungen an Kabel Deutschland komplett kürzen
KDNewbie hat geschrieben:Ausserdem kommen dann weiter interessante Fragen auf:
- können Zwangsverkabelte die Kürzung ihrer Nebenkosten verlangen wo KDG ihre Leistungen kürzt?
Eine sehr interessante Überlegung, die sich ab morgen wahrscheinlich viele Kunden stellen werden. Genauer gesagt, sollten die Kunden ab jetzt mal überlegen, ob sie nicht das "Leistungsspektrum" (wie das so schön euphemistisch heißt) an KDG ein bisschen oder gar ganz kürzen sollen, da der Kabelanbieter sich in einer ungeheuren Dreistigkeit erlaubt, den Kunden vorzuschreiben, welches Regionalfenster sie in welcher Qualität zu sehen haben oder nicht,
OBWOHL es bei anderen Anbietern oder bei Satellitenempfang selbstverständlich das volle und unbeschnittenen ÖR-Programmspektrum gibt.
Danke. Ich möchte noch ergänzen, dass es regional immer mehr Glasfaseranbieter gibt (derzeit leider noch nicht viele, aber es werden mehr), die ein deutlich besseres Free-TV-Angebot haben als KDG, vor allem alle ÖR-Sender (auch HD und in bester Quali SD). Als Beispiel nenne ich mal Glasfaser Ostbayern in Regensburg und M-net im Großraum München. Nach weiteren kann ich mal recherchieren. Für den ein oder anderen ist das tatsächlich ne Möglichkeit, den Kabelanbieter zu wechseln. Denn die Technik Kabel-TV ist an sich keineswegs schlecht, schlimm ist nur das, was der Anbieter Kabel Deutschland daraus macht. Andere können es besser und handeln im Sinne der Kunden mit ihrem Programmangebot.
DarkNike hat geschrieben:Ihr meckert doch jetzt nicht allen ernstes darum, dass die Bildqualität ein wenig schlechter wird.
Ihr werdet doch weiterhin alle Sender wie gewohnt empfangen können. Oder braucht in Hamburg jemand SWR RP?
Sorry, aber ich kann so eine Haltung echt nicht nachvollziehen. Ich meckere doch auch nicht ständig über das viele Pay-TV, was nur ein geringer Bruchteil aller Kunden überhaupt nutzt, aber einen Haufen Kapazität verbraucht. Nein, wir sollten jedem seine Programme, die er gerne sehen will, gönnen. Soviel Toleranz muss einfach sein. Und wenn einer in Hamburg SWR RP oder BW sehen will oder einer in München NDR SH oder RBB Brandenburg, sollte er das können, wenn er monatlich so und so viel Gebühren an den Anbieter abdrückt. Alles andere ist doch absurd.
faint hat geschrieben:Daher: Das was sie aktuell machen, ist mehr als legal. Informieren

Wie andere schon sagten, geht es hierbei überhaupt nicht um die Frage "legal oder illegal". Man will mit dieser Aktion ARD (und ZDF?) unter Druck setzen, vergisst aber, dass die ÖR keine Fernsehveranstalter sind, die Kunden gewinnen müssten und daher dringend auf Kabel angewiesen wären. Bekanntlich bekommen sie die Rundfunkgebühr pro Haushalt unabhängig von der Empfangssituation des Zuschauers.
Ergo schädigt die KDG-Aktion nicht die ÖR, sondern nur die eigenen Kunden!! Das ist die eigentliche Frechheit, und dass es einzelne gibt, die das anscheinend noch toll finden, dazu!
faint hat geschrieben:Ist natürlich scheiße für den Kunden (sollte die Qualität merklich abnehmen), aber im Grunde total verständlich.
Nein, ist es überhaupt nicht. KDG sollte doch froh sein, dass ARD und ZDF jahrelang diese absurden Gebühren gezahlt haben. Mal ehrlich, wenn ich bei ARD oder ZDF wäre, würde ich mir überlegen, den Zugriff auf die Programme (z. B. über das KCC) in Rechnung stellen zu lassen. Ja, ihr habt richtig gelesen: Eigentlich sollten die großen Kabelanbieter einen zumindest kleinen Beitrag an die ÖR zahlen, dafür dass einerseits die ÖR die Programme produzieren und auf eigene Kosten muxen und andererseits die Kabler damit ihre Millionengewinne machen können.
Denn was wäre das Kabel ohne Programme? Richtig, Kabel-TV wäre tot und es gäbe maximal Kabel-Internet.
Burkhard10 hat geschrieben:Hier ist keiner besser als der andere nur das die ÖRR auch noch Zwangsgebühren kassieren.
Frage: Kassiert KDG etwa keine Zwangsgebühren? Von den Millionen Zwangsverkabelten z. B.?
petertxt hat geschrieben:Die Hotline wird froh sein, als Alternative HD anbieten zu können.
Inwiefern ist HD eine Alternative? Meines Wissens sind 10 von 13 HD-Sendern der ÖR derzeit gar nicht eingespeist.
DarkStar hat geschrieben:Oh man da kommt man nachhause und dann sowas....Das wird nen Shitstorm geben wie ihn KD noch nicht gesehen hat, da bin ich mir sicher.
Ganz grosser Fehler.
Das glaube ich in der Tat auch. Ich denke da nicht mal "nur" ans Internet, sondern auch an die vielen lokalen und überregionalen Zeitungen. Bekanntlich ist bei denen, wenn es um ÖR-Dritte geht, nicht zu spaßen. Das hat die Vergangenheit oft genug gezeigt, wo in Grenznähe z. B. benachbarte Dritte analog ausgespeist wurden. Dabei könnte man heute mit einer analogen Reduzierung eher leben - aber was macht KDG? Beschneidet digital!
maniacintosh hat geschrieben:MB-Berlin hat geschrieben:Schade, dass es soweit kommen mußte.
Ja in der Tat schade, dass KDG nicht einsehen mag, dass man im Prinzip nur eine riesige Sat-Gemeinschaftsanlage betreibt und es trotzdem soweit kommen ließ. Von denen bekommt praktisch keine Einspeisegebühren und muss sich alleine aus den Beiträgen, die die Zuschauer zahlen finanzieren. Oft genug sind die Anteile für solche Anlagen in den Nebenkosten sogar noch niedriger als die Kabelgebühren bei KDG. KDG bekommt nur den Hals nicht voll – dabei sollte man erwarten, dass sich ein grosses Netz effizienter betreiben lässt als viele kleine Inselnetze.
Volle Zustimmung!
Das ist eben genau der Grund, weshalb die KDG-Argumentation nicht zieht. Andere Anbieter können auch wirtschaftlich Kabelnetze betreiben, ohne Einspeisegebühren aber dafür mit einem breiten Programmangebot. Ich hoffe sehr, dass die ÖR hier nicht nachgeben werden und diese ungerechte Gebühr nie wieder zahlen. Und @KDG: Euch wünsche ich viel "Spaß" beim anstehenden Shitstorm und hoffentlich ein paar krachende Niederlagen in den anstehenden Prozessen.
(Tut mir Leid, aber soviel Sarkusmus muss diesmal sein, ihr habt es so gewollt.
)