HH-TV-Fan hat dazu eine nette Übersicht geschrieben:
http://www.kdgforum.de/viewtopic.php?f= ... 30#p329922
Kurz gesagt: Kabel Deutschland kommt mit kaum einer deutschen Sendergruppe klar.- KDG vs. Sky (Sky Atlantic HD und die weiteren 13 fehlenden Sky HD Sender)
- KDG vs. ÖR (10 neue HD-Sender)
- KDG vs. RTL-Group (RTL Nitro & RTL HD's)
- KDG vs. P7S1 (HD-Pay-TV-Sender und ProSieben fun)
- KDG vs. MTV Networks (Rausschmiss diverser Sender Ende 2011)
- KDG vs. div. kleine deutschsprachige SD- und HD-Sender (u.A. Verbreitung der weiteren HD+-Sender, diverse SD-Sender, Ausspeisung Deluxe Muisc und iM1)
In diesem Thread können wir ja mal hypothetisch überlegen, wie man für Wettbewerb im Kabelmarkt bzw. für weniger Marktmacht eines einzelnen sorgen könnte, damit die großen Kabelnetzbetreiber nicht mehr irgendwelche Machtspielchen mit den Sendern auf dem Rücken der Kunden austragen können.
Ich sehe zwei Möglichkeiten.
1. Variante: Zerschlagung
Der Kabelmarkt wird in kleine Anbieter zerschlagen. Ein Kabelnetzbetreiber darf nicht mehr als x Kunden haben (z.B. nicht mehr als 500.000).
- Die Sender sind nicht auf einem oder zwei große KNB angewiesen, um ihren Sendern eine große Reichweite zu verschaffen. Damit gelingt es einem einzelnen KNB nicht, auf dem Rücken seiner Kunden die Sender unter Druck zu setzen. Notfalls kann ein Sender auf einzelne KNB verzichten, ohne zu stark an Reichweite zu verlieren.
- Kleinere KNB könnten bestrebter sein, ihren Kunden für ihr Geld etwas zu bieten und keine Machtspielchen auszuüben.
- Stärkere Verwurzelung mit der Region, die ein KNB versorgt.
-> Mehr Arbeitsplätze in der Region
-> Ein einzelner Chef bekommt keine 3,7 Mio. Euro Jahresgehalt (siehe hier Platz 24)
-> Bessere Berücksichtigung von regionalen Angelegenheiten (Kabel Deutschland hat ja nun z.B. kein Interesse an Regionalsendern).
-> Konzentration auf die wenigen Kabelnetze, die ein KNB hat
--> Damit schnellerer Ausbau der Kabelnetze
--> Sowas wie die derzeitige "Kabeloffensive" der KDG würde nicht ein halbes Jahr dauern.
- Ein Ausfall einer zentralen Stelle eines KNB sorgt nicht für bundesweite Störungen.
- Ein KNB könnte möglicherweise immer weiter in das Versorgungsgebiet eines anderen vorrücken, die Grenzen könnten sich nach und nach verschieben.
Wichtig wäre, dass ein einzelner KNB nicht über viele kleine Netze, die weit verstreut sind, verfügt. Das Netz oder die Netze sollten also weitgehend zusammenhängend sein, damit Synergieeffekte entstehen können (Betrieb eines Playoutcenters, Verlegung von Glasfasern, usw. lohnen sich mehr).
2. Variante: Ein KNB darf selber kein Anbieter von Inhalten sein
Bei den Verhandlungen mit Sky ist völlig klar, dass Kabel Deutschland im Interessenkonflikt steht. Am liebsten ist es der KDG natürlich, wenn die Kunden nicht Sky abonnieren sondern die Pay-TV-Angebote von Kabel Deutschland.
Bei diesem Modell könnten sich gleichberechtigt einzelne Sender Kapazitäten im Kabelnetz mieten und sich selbst vermarkten bzw. in Zusammenarbeit Pakete schnüren.