Bekannte Einschränkungen gegenüber anderen ISPs

Für alle Technik-Themen bezogen auf Internet und Telefonie, die weder AVM- noch Arris-/CommScope-/Technicolor-/Compal-/Sagemcom- bzw. Hitron-Produkte betreffen. Speedprobleme werden hier lediglich thematisiert, wenn sie auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind (die nicht zu den o.g. Produkten zählen).
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RFZ
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Bekannte Einschränkungen gegenüber anderen ISPs

Beitrag von RFZ »

Momentan sind mir folgende Einschränkungen beim Abschluss eines Internet und Phone Vertrags bei KabelDeutschland bekannt:

1) Die bei der Bestellung angegebenen Geräte müssen zwangsweise verwendet werden. Das bedeutet im Speziellen für den Telefonanschluss, dass beim Kauf einer HomeBox FritzBox 7270 diese als VoIP Gateway verwendet werden muss, die Telefon-Ports des Modems sind automatisch abgeschaltet. Im Umkehrschluss kann eine FritzBox auch später nicht als VoIP Gateway verwendet werden, wenn diese nicht von Anfang an mitbestellt wurde.
Die Nutzung der VoIP Telefonie an anderen Geräten (FritzBox, PC Software, IP-Telefone) ist grundsätzlich nicht möglich.

In den Leistungsbeschreibungen wird diese Einschränkung nicht erwähnt. In den Informationen zur FritzBox wird sogar widersprüchlich behauptet, man könne IP-Telefone verwenden (kann man natürlich auch, aber nicht mit den bei KabelDeutschland registrierten Telefonnummern).


2) KabelDeutschland löst DNS Anfragen nach nicht bekannten Domains auf ihre eigenen Server auf. Wurde eine nicht existente Domain in einem Browser aufgerufen, blendet KabelDeutschland daraufhin eine Suchseite mit Werbeeinblendungen ein. Dieses Verhalten führt das DNS System ad absurdum und verhindert die Funktionalität diverser Software, welche z.B. (Spam-)Mail Absender Domains prüfen.

Auch auf dieses Verhalten wird man seitens KabelDeutschland vor Vertragsabschluss nicht informiert.

3) KabelDeutschland routet und verwendet IP Adressen aus dem Netz 10.0.0.0/8 welches eigentlich für private Netze gedacht ist und per Definition eigentlich nicht geroutet werden darf. Dies bedingt, dass man weder zuhause im privaten Netz, noch in anderen Netzen dieses IP-Netz verwenden kann. Insbesondere in VPN Netzen werden diese IPs gerne benutzt, hier ergeben sich dann diverse Probleme. Wird dieses IP-Netz dennoch verwendet, hat man keinen Zugriff mehr auf Dienste von KabelDeutschland, wie z.B. deren Webseite. Ausserdem besteht die Gefahr, dass für das private Netz bestimmte Daten in das Internet übertragen werden.
Verwendet man einen Router am Kabelanschluss, muss dieser, sofern überhaupt möglich, entgegen der Spezifikationen konfiguriert werden, sodass er diese IPs routet. Andernfalls ist ein Zugriff auf Dienste von KabelDeutschland nicht möglich.


Gibt es noch weitere Einschränkungen, von denen man vielleicht wissen sollte??


* Alle Annahmen bestehen für den Fall, dass man sich an die offiziellen Vorgaben von KabelDeutschland hält. Natürlich, wenn man FritzBox mitbestellt hat, kann man die SIP Daten via Telnet/Wireshark auslesen und an anderen Geräten eingeschränkt nutzen (1). Auch kann man selbst DNS Server von Dritten konfigurieren und so die Suchseite umgehen (2). Und zu guter letzt kann man selbst einen DNS Server anlegen um das Problem 2 und 3 zumindest teilweise zu lösen. Aber so ist das natürlich nicht gedacht...
Trebo
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Re: Bekannte Einschränkungen gegenüber anderen ISPs

Beitrag von Trebo »

RFZ hat geschrieben:1) Die bei der Bestellung angegebenen Geräte müssen zwangsweise verwendet werden. Das bedeutet im Speziellen für den Telefonanschluss, dass beim Kauf einer HomeBox FritzBox 7270 diese als VoIP Gateway verwendet werden muss, die Telefon-Ports des Modems sind automatisch abgeschaltet.
So weit, so gut. Wobei mir nicht klar ist, ob hier VoIP allgemein oder nur in Verbindung mit den KD-Nummern gemeint ist.
Im Umkehrschluss kann eine FritzBox auch später nicht als VoIP Gateway verwendet werden, wenn diese nicht von Anfang an mitbestellt wurde.
Nicht als VoIP-Gateway in Verbindung mit dem KD-Telefonanschluss, sonst schon.
Aber irgendwann Anfang nächsten Jahres soll die Homebox auch für Bestandskunden verfügbar sein.
Die Nutzung der VoIP Telefonie an anderen Geräten (FritzBox, PC Software, IP-Telefone) ist grundsätzlich nicht möglich.
Doch, natürlich kann man der Homebox VoIP-Geräte nachschalten. VoIP zu anderen Providern wird von KD nicht geblockt.
--
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RFZ
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Re: Bekannte Einschränkungen gegenüber anderen ISPs

Beitrag von RFZ »

Trebo hat geschrieben:So weit, so gut. Wobei mir nicht klar ist, ob hier VoIP allgemein oder nur in Verbindung mit den KD-Nummern gemeint ist.
[...]
Nicht als VoIP-Gateway in Verbindung mit dem KD-Telefonanschluss, sonst schon.
[...]
Doch, natürlich kann man der Homebox VoIP-Geräte nachschalten. VoIP zu anderen Providern wird von KD nicht geblockt.
Na, natürlich beziehe ich mich hier auf die Rufnummern welche ich bei KabelDeutschland registriert habe. Wär ja noch schöner, wenn andere Anbieter auch geblockt werden. Du scheinst meinen Beitrag ja weit durchgelesen zu haben, einen Absatz weiter wäre deine Frage beantwortet gewesen...

Wenn du im T-Shop ein Telefon für deinen ISDN Anschluss kaufst, gehst du ja auch davon aus, dass du dieses an deinem Anschluss mit deiner bestehenden Rufnummer nutzen kannst, und nicht dass du dafür einen weiteren Provider belästigen musst. Das ist doch absurd.
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Re: Bekannte Einschränkungen gegenüber anderen ISPs

Beitrag von VBE-Berlin »

RFZ hat geschrieben:Verwendet man einen Router am Kabelanschluss, muss dieser, sofern überhaupt möglich, entgegen der Spezifikationen konfiguriert werden, sodass er diese IPs routet. Andernfalls ist ein Zugriff auf Dienste von KabelDeutschland nicht möglich.
Eignartigerweise hat bisher kein einziger Router, der im Heimbereich bei meinen Kunden war (Netgear, Dlink, AVM, Linksys etc.) damit ein Problem gehabt. Jeder davon hat die 10er IP's ins WAN geroutet.
RFZ hat geschrieben:verhindert die Funktionalität diverser Software, welche z.B. (Spam-)Mail Absender Domains prüfen.
Das stimmt so nicht. Geprüft wird normalerweise so:

Code: Alles auswählen

Zur Filterung von Spam-Mails überprüfen viele Mailserver routinemäßig mit Hilfe des DNS die Absenderadressen eingehender Mails. Als erster Schritt wird dabei der MX Record ermittelt. Aus der so erhaltenen IP-Adresse wird per reverse Lookup ein Name erfragt. Dieser muss mit dem ursprünglichen Absendernamen identisch sein, sonst wird die Mail verworfen. Ein Spammer ist dann nicht mehr in der Lage, beliebige Absenderadressen zu erfinden, sondern muss auf registrierte DNS zurückgreifen.
Und der Revers Lookup kann da nicht den Hostnamen aus der Mail ergeben.

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Re: Bekannte Einschränkungen gegenüber anderen ISPs

Beitrag von RFZ »

MB-Berlin hat geschrieben:Eignartigerweise hat bisher kein einziger Router, der im Heimbereich bei meinen Kunden war (Netgear, Dlink, AVM, Linksys etc.) damit ein Problem gehabt. Jeder davon hat die 10er IP's ins WAN geroutet.
Eigenartigerweise? Also als ITler sollte es einem schon komisch vorkommen, wenn Router private Netze ins WAN routen. Abgesehen davon hab ich hier im Forum gelesen, dass AVM dafür extra ein FirmwareUpdate rausgebracht hat, früher konnten es AVM Geräte also wohl nicht. Aber die Tatsache dass viele Router kein Problem damit haben, macht diesen Pfusch nicht besser.
Konkret habe ich das Problem, dass ich zuhause einen Server habe der eigentlich 24h mit dem VPN meiner Universität verbunden ist, hier wird das 10.0.0.0/8 Netz genutzt. Wenn ich in Zukunft auf das KD Kundenportal möchte, werde ich also immer, zumindest an meinem PC, das Routing ändern müssen...
MB-Berlin hat geschrieben:Das stimmt so nicht. Geprüft wird normalerweise so:
[...]
Und der Revers Lookup kann da nicht den Hostnamen aus der Mail ergeben.
Ich gestehe, die Spam-Prüfung war ein von mir an den Haaren herbeigezogenes Beispiel, weil mir konkret gerade kein allgemein bekannter Anwendungsfall eingefallen ist. Aber es gibt mit Sicherheit Anwendungen, die damit Probleme haben...
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Re: Bekannte Einschränkungen gegenüber anderen ISPs

Beitrag von VBE-Berlin »

RFZ hat geschrieben:dass AVM dafür extra ein FirmwareUpdate rausgebracht hat, früher konnten es AVM Geräte also wohl nicht
Das halte ich für ein Gerücht. Ich habe mehrere Jahre 2 kaskadierte 7170 betrieben. Beide in gerennten Privaten IP-Bereichen. Auch die 192er-IP-Bereiche wurden bereitwillig geroutet.

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Re: Bekannte Einschränkungen gegenüber anderen ISPs

Beitrag von RFZ »

MB-Berlin hat geschrieben:Das halte ich für ein Gerücht. Ich habe mehrere Jahre 2 kaskadierte 7170 betrieben. Beide in gerennten Privaten IP-Bereichen. Auch die 192er-IP-Bereiche wurden bereitwillig geroutet.
Wenn du zwei FritzBoxen kaskadierst, wundert es mich nicht, dass die mittlere Box 192.168.x.0/24 aufs WAN Interface routet, denn sie hat ja am WAN Interface selbst von der ersten FritzBox eine IP in diesem Netz bekommen. Diese Route dürfte eine weit höhere Priorität haben als andere Regeln.

Aber müssen wir das wirklich diskutieren? Die Fehler von Kabel Deutschland werden durch Fehler der Router Hersteller nicht besser.
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Re: Bekannte Einschränkungen gegenüber anderen ISPs

Beitrag von VBE-Berlin »

Auch mir verchließt sich der Sinn der privaten Adressen.
Ich nehme mal an, da war mal etwas anderes geplant.
Mit diesen IP's sind die Server nur intern erreichbar.

Vieleicht gibt es hier jemanden, der den Grund kennt.

Ich betrachte das interne KDG-Netz als Intranet und schon stimmt das Routing wieder ;-)

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Re: Bekannte Einschränkungen gegenüber anderen ISPs

Beitrag von RFZ »

MB-Berlin hat geschrieben:Auch mir verchließt sich der Sinn der privaten Adressen.
Ich nehme mal an, da war mal etwas anderes geplant.
Mit diesen IP's sind die Server nur intern erreichbar.

Vieleicht gibt es hier jemanden, der den Grund kennt.

Ich betrachte das interne KDG-Netz als Intranet und schon stimmt das Routing wieder ;-)

MB-Berlin
Dann dürften die Nutzer als Teilnehmer dieses privaten Netzes aber keine öffentliche IP erhalten.

Mag sein, dass das historisch begründet ist, früher war es bei Kabelbetreibern häufiger der Fall, dass die Nutzer selbst in einem internen Netzwerk waren und nur via NAT nach draußen kamen. Da das natürlich nicht so der Hammer ist, gibt es das wohl heute nur noch selten.
Auch dass die öffentlichen IPs von KabelDeutschland über einen Zugang von KabelDeutschland nicht erreichbar sind, zeigt doch, dass das Problem weit größer ist. Ich kann ja nur beten und hoffen, dass dies das einzige Subnetz ist, welches man als KabelDeutschland Kunde nicht erreichen kann.
Regloh
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Re: Bekannte Einschränkungen gegenüber anderen ISPs

Beitrag von Regloh »

Zu 1.: Ich weiß ja nicht, was für andere Anbieter du kennst, aber ich verstehe nicht, wieso es unüblich sein soll, dass du die Homebox nur für KDG-SIPs bzw. eine private Fritzbox nicht mit den KDG-Nummern nutzen kannst. KDG ist kein reiner VoIP-Anbieter sondern KDG bietet einen Telefonanschluss/ISDN-Anschluss plus Internet. Die Homebox ist einfach gebrandet, wie bei anderen Anbietern auch üblich. Somit sind keine SIP-änderungen möglich.
Eine private Fritzbox musst du mit SIP-Daten eines VoIP-Anbieters füllen. Da KDG soetwas nicht bereitstellt, kannst du folglich auch die KDG-Nummern nicht über SIPs in der Fritzbox nutzen. Das muss niegends stehen. Es ist einfach so. Wenn es NICHT so wäre, müsste es irgendwo vermerkt sein ;)


Zu 2.: Ich glaube, mittlerweile ist das nicht mehr so, aber selbst wenn es so ist, entstehen dem Nutzer dadurch keinerlei Nachteile. Der Redirect gilt nur für http-Anfragen, soweit ich weiß.

Zu 3.: Ich weiß nicht, was deine Einstellungen sind, aber KDG gibt ihren Kunden 100% eine öffentl. IP-Adresse. Intern wird mit 10ern gearbeitet, was aber für dich als Kd. irrelevant ist. Lies deine IP aus und du wirst sehen, du hast eine 88er, 89er, 91er oder 70er IP haben.

mfg