Reichweiten DAB+ im Vergleich zu UKW

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maber
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Reichweiten DAB+ im Vergleich zu UKW

Beitrag von maber »

Liebe Forums-Mitglieder,
vielleicht bin ich ja altmodisch oder nicht genug technik-affin.
Da aber hier im Forum immer nur über die Vorteile von DAB+ gegenüber UKW berichtet wird, möchte ich einmal meine Beobachtungen mitteilen:
Vorab: Seit meiner Kindheit höre ich gerne auf UKW weiter entfernte Radioprogramme. Hier in meiner Heimatstadt Hannover seit je her hr3 und WDR2, von den Privatradios insbesondere SAW und FFH. Diese Programme kann ich auch im Autoradio nahezu störungsfrei hören (bei den Programmen aus Hessen gibt es leichte Schwankungen). Aber keines der genannten Programme ist hier über DAB+ empfangbar. Selbst die (neben dem Sender Hannover) empfangsstärksten Radiosender Torfhaus und Brocken strahlen nicht bis Hannover, an die Sender Teutoburger Wald und Hoher Meissner ist gar nicht zu denken. Somit sehe ich DAB+ nur als Ergänzung zu UKW, nicht aber als Ersatz. Die Reichweite ist über DAB+ deutlich schlechter als über UKW. Und ich persönlich höre lieber ein Programm mit etwas Rauschen als überhaupt nicht.
Wenn ich z.B. im Oberharz unterwegs bin, höre ich gern Bayern3 oder Antenne Bayern. Programme aus Bayern (immerhin 6 Stück über UKW empfangbar) können im Harz über DAB+ überhaupt nicht empfangen werden.
Fazit: Aufgrund der eutlich geringeren Recihweite ist DAB+ für mich persönlich kein Ersatz für UKW, nur eine Ergänzung. Ich hoffe daher, dass die Radioprogramme in Deutschland noch lange über UKW erhalten bleiben.
Was ist Eure Meinung zu diesem Thema ?
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cka82
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Re: Reichweiten DAB+ im Vergleich zu UKW

Beitrag von cka82 »

Radio Frankfurt hat z.B. kürzlich die Erlaubnis erhalten, seine UKW-Frequenzen in Mittelhessen zurückzugeben und ist dort nur noch via DAB+ zu hören.

https://www.radioblog.eu/2025/04/24/rad ... bschalten/

Letztendlich werden die Radiosender alle eine Kosten-Nutzen-Rechnung bezüglich ihrer Verbreitung machen und dann beurteilen, ob es noch so viele UKW-Hörer gibt, dass sich eine Verbreitung über diesen Weg noch rentiert.
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Re: Reichweiten DAB+ im Vergleich zu UKW

Beitrag von Besserwisser »

Die Verdoppelung der Übertragungsfrequenz ermöglicht zwar kürzere Antennen,
fordert aber auch Opfer bei der Reichweite.
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Heiner
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Re: Reichweiten DAB+ im Vergleich zu UKW

Beitrag von Heiner »

Kommt halt sehr aufs Programm an was man hören will. Den klassischen Overspill wie man ihn von UKW kennt hat man bei DAB+ in der Tat weniger. Merke ich immer bei meinen Eltern, da hatte man immer die Auswahl zwischen NDR, WDR, RB und zum Teil auch MDR was die ÖRR auf UKW angeht. Auf DAB+ ist da weitgehend nur NDR und WDR machbar, RB im Grunde nur outdoor, MDR praktisch gar nicht. Die Mischung machts am Ende, dann hört man halt manches via UKW und manches via DAB+. Mir fällt da auch ein gutes Gegenbeispiel ein: Radio Osnabrück. Hat auf UKW eine Funzelkette aufgebaut und ist oft eher schlecht als recht empfangbar. Auf DAB+ hingegen kann man den Sender von Bremerhaven bis Münster ohne Aussetzer durchhören (kürzlich noch getestet auf A1, A27, A28, A29, B6, B75, B211, B212, B437), was immerhin gut 240 km sind.
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Re: Reichweiten DAB+ im Vergleich zu UKW

Beitrag von Dieter-M »

vielleicht kommt es ja bei uns so wie in der Schweiz, die bis Ende 2026 UKW komplett abschalten. SRG hat ja schon den Stecker gezogen. Aber hier im Dreiländereck D-CH-F ist auf deutscher Seite DAB+ ein Flickenteppich, laufend Aussetzer, sogar zuhause, teilweise im Schwarzwald überhaupt nix....da hoffe ich doch, dass UKW noch lange bleibt
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Re: Reichweiten DAB+ im Vergleich zu UKW

Beitrag von Alan Smith »

Ich höre im Auto nur noch DAB und dabei ist mir aufgefallen, dass MDR Jump ähnlich wie beim UKW-RDS mit dem DAB-Signal eine alternative UKW-Frequenz sendet auf die bei DAB-Empfangsschwäche umgeschaltet wird. Bei NDR 2 gibt es das nicht. Da muss man selber "suchen".
Ich würde auch meinen, dass noch mehr UKW-Sender existieren als DAB.