Internettechnik von KD

Hier ist Platz für alle Themen, die Produkte, Verträge und Allgemeines im Zusammenhang mit Internet und Telefonie via Vodafone Kabel Deutschland, Vodafone West, der Vertriebsmarke „eazy“ bzw. O2 betreffen.
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mag101
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Internettechnik von KD

Beitrag von mag101 »

Hallo Zusammen,
mich würde mal interessieren, wie die Internettechnik von KD funktioniert. Ich meine also nutzt KD zum Beispiel die Technik der Telekom an Knotenpunkten und speisen das ein - nur eben dann über eigene Leitung oder hat KD einen eigenen Internetknoten o.ä. Im Internet und hier im Forum hab ich leider nichts gefunden vielleicht weiß hier ja einer mehr?!?
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Re: Internettechnik von KD

Beitrag von Heiner »

Interessante Frage, auf die ich leider auch keine vollständige Antwort hab... höchstens Teilstücke :?
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Power-Gamer2004
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Re: Internettechnik von KD

Beitrag von Power-Gamer2004 »

Wie das im einzelnen funktioniert wüsste ich allerdings auch gerne.
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delocable
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Re: Internettechnik von KD

Beitrag von delocable »

[sarkasmus]Ich kann dir darauf auch keine Antwort geben[/sarkasmus]
Ich verstehe solche Art von "Antworten" nicht :-)
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Re: Internettechnik von KD

Beitrag von _mrice_ »

Sowohl als auch, bis zum Headend wo die CMTS steht nutzt die KDG natürlich das eigene Netz, von dort aus gibt es einen fibre-link entweder zu eigenen Backbones oder gemietete zu Telekom-Backbones, dass hängt vom Empfangsgebiet ab ...
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Re: Internettechnik von KD

Beitrag von mag101 »

Danke für die Antwort! Ich hab zuvor im Internet ein bisschen rumgesucht - dabei ist mir aufgefallen, dass auch nirgends erklärt ist, warum Kabel-Internet so viel schneller sein kann als konventionelles DSL und warum es beim Kabel-Internet nicht oder nicht so stark auf die Entfernung zur Kopfstation ankommt. Weiß das jemand? :fahne:
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Re: Internettechnik von KD

Beitrag von _mrice_ »

Naja, das ist recht einfach zu beantworten: Weil das nix mit DSL zu tun hat, die Technik ist eine komplett andere, die Entfernung zur Kopfstelle ist nicht relevant. Im Prinzip steht an jedem Anschluss die gleiche Bandbreite zur Verfügung.
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Re: Internettechnik von KD

Beitrag von mag101 »

Ich habe doch noch mal weiter gesucht und wie ich finde, einen sehr guten Artikel von ZDNet gefunden. Ist ja echt ne tolle Technik und wie man aus dem Artikel erfahren kann, noch lange nicht ausgereizt! Ich hoffe, dass der Techniker bald kommt und ich sie endlich nutzen kann!

Hier der Link zum Artikel:
http://www.zdnet.de/mobile/tkomm/0,3902 ... 3-1,00.htm
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gonzo
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Re: Internettechnik von KD

Beitrag von gonzo »

Hier einige Infos zum Telefon.
Wer noch mehr Background haben möchte, der soll hier nochmal posten, dann gibts noch mehr Technik :)

Standardisierte, nicht aufgerüstete Kabelnetzwerke übertragen TV- und
Radiosignale im Frequenzbereich von 47 bis 470 Megahertz (MHz). In
erster Linie wurden die Kapazitäten für eine Einbahnstraßen-
Kommunikation für das klassische Broadcasting genutzt: vom
Programmanbieter zum Kunden. Darüber hinaus existieren aber auf
diesem Netz spezielle Frequenzbänder, über die sich interaktive Dienste
wie Telefon und Internet realisieren lassen. Um aus der traditionellen
Einwegstruktur des Fernsehkabelnetzes ein bidirektionales
Multimedianetz zu machen, muss ein Teil des Frequenzspektrums für
den Upstream abgetrennt werden, um einen so genannten Rückkanal zu
schaffen. Dazu gilt es, die Verstärker auszutauschen: Ältere Verstärker
blockieren den Rückkanal und sind nur bis 470 MHz ausgelegt, während
der Internet-Traffic jedoch bis 600 MHz reicht. Kein Problem für Netze
mit Zwei-Wege-Verstärkern: In aufgerüsteten Gebieten übertragen sie
im Frequenzbereich zwischen 5 und 614 MHz, teilweise sogar bis 682
MHz. Aufgeteilt in Acht-Megahertz-Kanäle ergibt sich eine Bandbreite
von 94 mal 40 Mbit/s – also rund 3,7 Gbit/s, Tendenz dank neuer
Übertragungstechniken weiter steigend. Technisch umgesetzt wird der
Rückkanal fast ausschließlich durch bidirektionale
Kommunikationssysteme basierend auf dem DOCSIS-Standard (Data
Over Cable Service Interface Specification) und seiner auf europäische
Netze angepassten Variante Euro-DOCSIS. So ist das Fernsehkabel
geradezu prädestiniert für Triple-Play-Angebote mit Fernsehen/Radio,
Internet und Telefonie aus einer Hand. Auch für künftige Anforderungen
ist das Kabelnetz gewappnet. Denn eine Weiterentwicklung des
DOCSIS-Standards schafft noch größere Bandbreiten (bei DOCSIS 3.0
werden Kapazitäten für den Downstream von bis zu 200, für den
Upstream bis zu 100 Mbit/s erwartet) und höhere Verfügbarkeiten bei
robusterer Technologie und besserer Fehlerkorrekturmechanismen.

Um Sprache über das Fernsehkabel zu übertragen, greifen die Anbieter
auf eine Technik zurück, die Voice over IP (VoIP) in Grundzügen ähnelt,
jedoch einige entscheidende Vorteile aufweist. Wie auch bei VoIP wird
die Sprache zuerst digitalisiert, dann komprimiert und anschließend
übertragen. Gegebenenfalls werden die Gespräche über Gateways an
das öffentliche Telefonnetz (PSTN - Public Switched Telephone
Network) übergeben.
Technisch unterscheiden sich VoIP über Kabel und über Internet nur
marginal. Betrachtet man jedoch die wichtigen Aspekte Qualität und
Sicherheit, hat das Kabel aufgrund der eigenständigen Infrastruktur und
der für Sprachdienste garantierten Bandbreite die Nase vorn. Der
wesentliche Unterschied besteht darin, dass bei VoC das Internet außen
vor bleibt. Gute Sprachqualität und sichere Verbindungen sind bei VoIP
dagegen derzeit nur in einem „Managed Network“ möglich. Bei
Telefonaten über das Internet müssen die Teilnehmer Abstriche
hinnehmen. Zum einen kann die Komprimierung des Sprachsignals
dazu führen, dass Informationen verloren gehen. Die Audio-Codecs, die
für die Sprachkompression zuständig sind, liefern bisher zum Teil nicht
die nötige Qualität. Zum anderen hat das Sprachsignal bei VoIP oft eine
höhere Laufzeit als bei herkömmlichen Telefonverbindungen.
Das digitalisierte Sprachsignal wird in Abschnitte zerlegt und einzelnen
IP-Paketen zugeordnet. Dabei gilt es, einen Kompromiss zwischen
Laufzeit und Netzlast zu finden: Viele kurze Abschnitte werden schneller
übertragen, verursachen jedoch aufgrund ihrer Anzahl eine hohe
Wartezeit an den IP-Knoten. Bei langen Abschnitten ist es entsprechend
umgekehrt. Weil die Pakete auf unterschiedlichen Wegen zum
Empfänger gelangen, kommen sie dort nicht in der richtigen Reihenfolge
an. Im Jitter-Buffer des Empfängers werden sie zwischengespeichert
und sortiert. Dabei verzögert sich das Sprachsignal um die mittlere
Größe des Buffers, wodurch es zu Echos, Rauschen und anderen
Störungen kommt. Ist der Jitter eines Pakets größer als der Puffer auf
der Empfängerseite, wird das Paket verworfen. Ähnliches passiert, wenn
ein IP-Knoten überlastet ist. Je nach Art des eingesetzten
Korrekturverfahrens können solche Paketverluste die Sprachqualität
immens beeinträchtigen.

Beim Kabelnetz stehen dagegen alle Netzknotenpunkte unter der
Kontrolle des Netzbetreibers – ein „Managed Network“ also. Das
ermöglicht den Betreibern, die Sprachnachrichten zu priorisieren. Dazu
nutzen die Anbieter die Packet-Cable-Technik. Mit Packet-Cable bzw.
der europäischen Variante Euro-Packet-Cable wurde ein System
spezifiziert, das auf der DOCSIS-Infrastruktur aufbaut und es ermöglicht,
lokal installierte Kommunikationssysteme in Kabelfernsehnetzen mit
dem globalen IP-Netz zu einem System zu kombinieren. Das Ergebnis
ist eine homogene digitale Plattform für die Ende-zu-Ende-Übertragung
interaktiver Dienste. Neben einer Signalisierungsarchitektur definiert das
System Mechanismen für die Sicherstellung der dynamischen
Dienstqualität (QoS – Quality of Service) sowie für Sicherheit und
Abrechnung.
Sämtliche Vermittlungsaufgaben für Telefongespräche, einschließlich
aller Protokollkonvertierungen, Autorisierungs- und
Managementprozeduren laufen über einen Softswitch als zentrale
Komponente einer Voice Plattform ab. Dieser steuert gemeinsam mit
dem Cable Modem Termination System (CMTS) basierend auf dem
Packet-Cable Standard die Dienstgüte im Kabelnetz. Das CMTS
befindet sich in den regionalen Kopfstellen des Kabelnetzes. Es sorgt für
den Zugang zum Hochgeschwindigkeitskernnetz und regelt den
Datentransport zu den Teilnehmern. Die Steuerung der Dienstgüte
erfolgt dynamisch und vollautomatisch, um nicht unnötige Bandbreite für
die Telefonate zu reservieren. Erst in dem Moment, in dem der Kunde
den Telefonhörer abhebt oder eine Verbindungsanforderung ins
Kabelnetz signalisiert wird, reserviert das zuständige CMTS auf
Anweisung des Softswitches in Sekundenbruchteilen einen virtuellen
Sprachkanal zum Embedded Multimedia Terminal Adapter (EMTA), ein
Kabelmodem mit integrierten Schnittstellen sowohl für Telefon als auch
für Computer. Durch dieses Verfahren ist für die Dauer des Telefonates
jederzeit die Qualität sichergestellt. Über ein Media Gateway werden
Telefonate gegebenenfalls ins Fest- oder Mobilnetz weitergeleitet.

Stichwort Sicherheit

Da das Kabelnetz ein Signal normalerweise an viele Haushalte sendet,
besteht die Möglichkeit, dass Daten, die für das Telefon oder den PC
des einen Haushaltes gedacht sind, auch von anderen Haushalten
empfangen werden. Einen sicheren Schutz vor derartigen
Fehlsendungen bietet ebenfalls der DOCSIS-Standard. Er verwendet
digitale Signaturen, die auf einer Public-Key-Verschlüsselung basieren,
um jeden Anwender zu authentisieren. Er erlaubt ab Version 1.1. nur
demjenigen, für den das Paket bestimmt ist, den Inhalt zu lesen.
Betrachtet man neben der generellen Sicherheit der Datenübertrag über
das Fernsehkabel die Telefonie im Detail, hat ein Managed Network wie
das Fernsehkabel deutliche Vorteile in punkto Sicherheit gegenüber der
Telefonie über das Internet. Da die Gespräche nicht über ein „Shared
Medium“ wie das öffentliche Internet übertragen werden, besteht keine
Gefahr, dass ein Angreifer Daten mithilfe eines Sniffer-Programms
mitschneidet. Mittlerweile gibt es sogar in geswitchten Netzwerken die
Möglichkeit, ungeschützte Verbindungen zu manipulieren – mittels ARPSpoofing
(Address Resolution Protocol). Man spricht dabei von einem
Man-In-The-Middle-Angriff. Der Angreifer sendet eine manipulierte ARPNachricht
an einen Host und veranlasst ihn, Pakete statt an den
Empfänger an den Angreifer zu schicken. Der Angreifer leitet nun als
Proxyserver die Daten an den eigentlichen Empfänger weiter. Solche
Gefahren spielen für VoC keine Rolle, da die Daten über die
verschlüsselte DOCSIS-Verbindung übertragen werden.
An der Schnittstelle von VoIP zum Telefonnetz können sich außerdem
0900-Dialer einnisten, die das Gespräch über einen teuren Zugang
leiten und die Telefonrechnung in Schwindel erregende Höhen treiben.
Sie können sogar die Kontrolle über ganze Telefonanlagen übernehmen
und kostenpflichtige Gespräche aufbauen, ohne dass der Teilnehmer es
merkt. Auch diese Gefahr besteht bei VoC nicht, da das Internet außen
vor bleibt.


VoC: Telefonie mit First-Line-Qualität
Die Ortung von Notrufen ist bei VoC im Gegensatz zur Telefonie über
das Internet kein Diskussionspunkt, da jedem Anschluss ein eindeutiger
Standort zugeordnet ist. Dieser wird im Falle des Falles an die Leitstelle
übermittelt. Damit entspricht VoC im Gegensatz zu VoIP den Vorgaben
des Telekommunikationsgesetzes (TKG): alle Vorgaben wie Notruf-
Funktion, garantierte Bandbreite u. ä. werden zugesichert. Man spricht
dabei von First-Line-Qualität – also einem Telefonanschluss, der
genauso zuverlässig ist wie das Festnetz. Darüber hinaus ist
Telefonieren über das Fernsehkabel vertraglich unabhängig vom
Telefonanschluss und damit ein Komplettanschluss. Das Internettelefon
jedoch bleibt an den Anschluss bei der T-Com gekoppelt. Der Nutzer,
der Telefongespräche über das Internet führen möchte, benötigt also
immer noch einen Telefonanschluss, solange die Regulierungsbehörde
die Entbündelung von Telefon- und Internetanschluss nicht genehmigt.
Denn die Angebote der Internetprovider werden nur in Verbindung mit
Telefonanschlüssen vertrieben.

Kabeltelefonie: robust, sicher, günstig

Für die Übermittlung von Sprachdaten besitzt das Fernsehkabelnetz als
Alternative zum herkömmlichen Festnetz entscheidende Vorteile. In den
meisten Haushalten steht der direkte Zugang durch den
Fernsehanschluss bereits zur Verfügung. Der DOCSIS-Standard stellt
sicher, dass jeder Teilnehmer auch nur die für ihn bestimmen
Datenpakete erhält und lesen kann. Abhör- oder Dialer-Risiken wie bei
VoIP bestehen nicht. Auch ist die Telefonie über das Fernsehkabel
durch den Euro-DOCSIS-Standard und durch die Packet-Cable-Technik
speziell für Sprachdienste mit Quality of Service (QoS) und
Sicherheitsdiensten ausgestattet worden. Im Unterschied zu
herkömmlichen Telefonnetzen wird die für ein Telefonat benötigte
Bandbreite nicht ununterbrochen reserviert, sondern erst bei Benutzung
zugewiesen, so dass sich die Ressourcen wesentlich effizienter nutzen
lassen – ein Vorteil, den die Kabelnetzbetreiber über günstige
Konditionen an die Endkunden weitergeben können.
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Re: Internettechnik von KD

Beitrag von Knidel »

Danke :grin:
Sehr interessanter Text. Enthält einige Informationen, die ich noch nicht wusste.

Wenn du noch mehr hast, immer her damit. :D