Synraten bei KDG

Internet und Telefon gestört oder gar ganz ausgefallen? Speedprobleme, die nicht offensichtlich auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind? Dann ist dieses Forum genau richtig!
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Scary674
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Synraten bei KDG

Beitrag von Scary674 »

hallo mal ne frage da ich ja überlege zu kdg zu wechseln.

wie ist es dort mit den syncs? sind die immer konstant? bsp: normales dsl schwankt ja immer mal hat der router 16mbit gesynct mal nur 14 etc. bei vdsl widerum zb ist der sync immer konstant bei 50mbit ohne schwankungen. ist es bei kdg auch so oder gilt da auch der grundsatz BIS ZU? sprich bei 100mbit dass auch mal nur 80 sein könnten?
packetloss
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Re: Synraten bei KDG

Beitrag von packetloss »

Beim Internet über Kabel gibt es keine 'Syncraten' wie bei x-DSL. Die erreichbare Bandbreite wird durch die Frequenzbandbreite (in Europa 8 MHz pro Kanal im Downstream, 6,4 MHz pro Kanal im Upstream), die verwendete Modulation (Quadraturamplitudenmodulation (QAM), maximal 256-QAM im Downstream, 128-QAM im Upstream oder Quadraturphasenumtastung (QPSK), robuster aber langsamer, normalerweise nur eine Fallback-Lösung bei starker Störung auf der Leitung) und Symbolrate (Europa: 6,952 MSym/s im Downstream, 5,120 MSym/s im Upstream maximal) bestimmt.

Beim derzeitig von Kabel Deutschland eingesetzten EuroDOCSIS 3.0 Modem Cisco EPC3212, welches 4 Downstream Kanäle (von maximal 8 ) und einen Upstream Kanal (von maximal 4) bündelt, sind nach heutigem Stand maximal 200 MBit/s im Downstream und 27 MBit/s im Upstream (Netto) möglich. Es findet nur eine softwareseitige Begrenzung durch KDG auf 100 Mbit/s / 6 Mbit/s bzw. 60 Mbit/s / 4 Mbit/s statt. In Zukunft lässt sich bei Bündelung aller Kanäle vom Cisco EPC3212 eine Maximalbandbreite von 400 Mbit/s im Dowstream / 108 Mbit/s im Upstream (Netto) erreichen.

Da das Koaxialkabel sehr störrestient ist, es im Gegensatz zu x-DSL keine (relevante) Reichweitenproblematik gibt, jeder Anschluss von einem Techniker vernünftig eingepegelt wird und Störungen deshalb sehr selten sind, eine Mindestanforderung an die Noise Margin Werte gestellt wird, die so gut wie jeder Kunde auch erreicht (das Kabelnetz in Deutschland ist von guter, robuster Qualität), kann jeder Kunde auch diese Bandbreiten stabil erreichen. Sie sind im Gegensatz zu x-DSL auch nicht davon abhängig, wie viele Kunden in Deinem Anschlussbereich angeschlossen sind, da es das Problem des Übersprechens (Crosstalk) durch die gut abgeschirmten Koaxialkabel, im Gegensatz zur Doppelkupfer, nicht gibt.

Auch bei VDSL(2) wird die Syncrate durch Übersprechen negativ beeinflusst, bisher hast Du nur davon noch nichts mitbekommen. Das von der Telekom verwendete Profil 17a erlaubt eine Maximalbandbreite von 100 Mbit/s (in beide Richtungen), welche jedoch nur bei extrem guten, sprich sehr sehr kurzen, (Kupfer-)Leitungen erreicht werden können. Würde die Telekom den Sync nicht auf 50 Mbit/s begrenzen und damit etwas Luft lassen, quasi "all you can sync" einführen, würdest Du die schwankenden Syncraten sehr wohl bemerken. Bei ADSL2(+) haben die Carrier quasi das maximal mögliche bereits geschaltet, im Gegensatz zu VDSL, so dass Schwankungen dort für den Kunden einfacher ersichtlich sind.
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koaschten
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Re: Synraten bei KDG

Beitrag von koaschten »

Was man allerdings nicht vergessen darf ist, das das Koax-Kabel nen shared medium ist und man auch immer beschränkt ist durch die Bandbreite des Knotenpunkts wo das eigene Koax Kabel ankommt. Kann halt, wie mir, schon passieren das man statt 32/2 auch mal 2/0.1 hat ....
Scary674
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Re: Synraten bei KDG

Beitrag von Scary674 »

Danke für die infos.. dann kann mans ja mal riskieren für ein jahr einen zweitanschluss nebst telekom zu legen mit 100mbit
packetloss
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Re: Synraten bei KDG

Beitrag von packetloss »

koaschten hat geschrieben:Was man allerdings nicht vergessen darf ist, das das Koax-Kabel nen shared medium ist und man auch immer beschränkt ist durch die Bandbreite des Knotenpunkts wo das eigene Koax Kabel ankommt. Kann halt, wie mir, schon passieren das man statt 32/2 auch mal 2/0.1 hat ....
Das ist richtig, nur ist x-DSL genauso ein 'Shared Medium', da sich viele Kunden die Anbindung des DSLAM an den Backbone teilen und die Carrier auch hier zigfach überbuchen, je nach Produkt / Preis. Internet ist ein 'Shared Medium' an sich.

Bei Dir ist (hoffentlich bald) ein Node-Split angesagt, der die verfügbare Bandbreite pro Haushalt erhöht. Die Koax-Strecke zur Gegenstelle mag ein Shared Medium sein, nur ist dieses Shared Medium um ein zigfaches leistungsfähiger und störresistenter als die Doppelkupfer und fällt bei halbwegs vernünftig ausgewählter Segmentgröße nicht ins Gewicht. Dass KDG bei Dir (noch?) nicht die Segmentgröße an den Bandbreitenbedarf angepasst hat liegt nicht an der zu Grunde liegenden Technik, sondern eher an wirtschaftlichen Erwägungen. Auch die Anbindung eines DSLAM muss bei erhöhtem Bandbreitenbedarf angepasst werden.
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koaschten
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Re: Synraten bei KDG

Beitrag von koaschten »

Da hast du natürlich recht packetloss, ich wollte auch eher darstellen das die Ausbau Politik und die redundanten Kapazitäten bei KDG durchaus nicht besser gewählt sind als bei so manchem anderen Provider.

PS: die Segmentierung war mir nach mehrfacher Störungsmeldung im September zum Ende Oktober zugesagt, ist aber nichts passiert, neuer Termin Januar '11... hoffentlich dann wenigstens schon Docsis 3.