Eine Runde (geheucheltes) Mitleid für Vodafone, RTL & Co.!
An diesem "Desaster" (Zitat aus der Überschrift; ist nicht übertrieben, denn beschönigen kann man hier nichts) sind die Damen und Herren in den Führungsetagen selbst schuld. Man befindet sich in einer Lose-Lose-Lose-Situation, denn, wenn diese Millionen Haushalte abgeklemmt werden würden, verlören die Sender die Zuschauer (und ggf. umgekehrt) und bei V würden nicht nur eh keine Einnahmen von den potenziellen Zuschauern reinkommen, sondern sie könnten ggü. den Sendern ihre hohen Einspeisegebühren nicht mehr rechtfertigen, die ja nach angeschlossenen Wohneinheiten berechnet werden. Zudem müssen wir bedenken, dass es noch viele Millionen Haushalte mehr wären, die aktuell "schwarz" sehen würden, wenn V nicht bei den schnellen Internetanschlüssen das Kabelfernsehen kostenlos mit draufgelegt hätte.
Dabei würde es Modelle gegeben, die für alle einen Gewinn einbringen würden:
- Modell 1 sieht vor, dass V den Kabelanschluss für alle anschließbaren Haushalte umsonst macht, nicht nur für die Highspeed-Kunden. Das würde das o. g. Problem auf einen Schlag legalisieren. Daraufhin hätte das Kabel wieder viele Millionen mehr offizielle Kunden und die hohen Einspeisegebühren könnten ggü. den Sendern viel eher rechtfertigt werden, sogar: Die Sender würden mehr für die Kabelverbreitung zahlen, weil sie auf einen sicheren Zuschauerstamm setzen könnten, und es würden mehr Sender ins Kabel drängen, was wiederum das Gesamtangebot attraktiver machen würde.
- Modell 2 sieht vor, dass V vollständig auf Einspeisegebühren verzichtet. Demnach müsste V ein besseres Angebot machen, weil alleine die Zuschauer die Verbreitung bezahlen würden. Das würde aber automatisch geschehen, weil Sender sicher nichts gegen eine kostenfreie Verbreitung hätten. Durch das attraktivere Angebot wären mehr potenzielle Kunden (Zuschauer) bereit, eine monatliche Gebühr für das Kabel-Grundangebot zu zahlen – mit Option auf weitere Pakete wie Pay-TV oder Internet. Auch ich würde einen Zehner pro Monat locker machen, wenn V den "Plattformstandard" begraben würde (also alle ÖR-Sender mit Regionalfenster in guter Qualität anbieten würde), Sender wie egoFM (der hier in Würzburg über alle Empfangswege, nämlich UKW-analog, DAB, DVB-S, IP, empfangbar ist, aber eben nicht über das V-Kabel...
) endlich einspeisen würde, dazu CNN unverschlüsselt in HD (wie über Sat) u. a. Im Moment schaue ich halt über Antenne, also DVB-T2 (und fürs Radio DAB), weil ich selbstverständlich im Juli das Koaxialkabel aus der Dose herausgezogen habe – anscheinend im Unterschied zu Millionen anderen.
Vor den Problemen haben wir jahrelang in diesem Forum gewarnt und die Lösungen sind auch nicht gerade neu bzw. man braucht keinen Doktortitel um darauf zu kommen. Aber solange Idiotie in den Chefetagen regiert, wird es bei der Misere bleiben.