[VF West] DOCSIS 3.1: neues Endgerät wirklich nötig oder nur aggressives VF-Marketing?

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the_finn
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[VF West] DOCSIS 3.1: neues Endgerät wirklich nötig oder nur aggressives VF-Marketing?

Beitrag von the_finn »

Guten Morgen allerseits!

Wir sitzen hier in einer von ehemals Unitymedia versorgten Wohnanlage, meine Nachbarin hat nun von VF einen neuen Kabelrouter mit DOCSIS 3.1
zugeschickt bekommen. Das Schreiben, mit dem VF dies angekündigt hatte, klingt für mich mindestens missverständlich: VF schreibt, dass man nach
Erhalt des neuen Gerätes 10 Tage Zeit für einen Austausch habe und danach ein Betrieb des alten Gerätes nicht mehr möglich sei. Allerdings findet sich auf
https://helpdesk.vodafonekabelforum.de/ ... _Router.3F die Information
Grundsätzlich ist ein Parallelbetrieb von EuroDOCSIS 3.0 und DOCSIS 3.1 Endgeräten in einem Segment möglich. Dies geht jedoch zu Lasten der maximal möglichen Bandbreite, weshalb langfristig die verwendeten Endgeräte getauscht werden müssen.
Dies würde nach meinem Verständnis bedeuten, dass ein Weiterbetrieb des alten Gerätes sehr wohl möglich ist.

Hierzu einige Verständnisfragen:
  • Gehe ich recht in der Annahme, dass der in o.g. Zitat benutzte Begriff "Segment" gleichzusetzen ist mit der Gesamtheit der Kunden an einem CMTS?
  • Falls die Antwort auf meine erste Frage "ja" ist, würde der zweite Satz in o.g. Zitat vermutlich bedeuten, dass der Betrieb eines einzelnen DOCSIS 3.0 Gerätes die Bandbreite für andere Kunden im selben Segment reduziert, korrekt? Somit gäbe es sozusagen eine "moralische Verpflichtung" zur Umstellung...
  • Die Formulierung, dass 10 Tage nach Erhalt des neuen Gerätes ein Betrieb des alten nicht mehr möglich sein soll, erscheint mir fragwürdig. Dies würde, da nicht alle Kunden das Gerät am selben Tag erhalten, ja bedeuten, dass die DOCSIS-Version pro Endgerät umgeschaltet wird. Dies würde aber doch der Annahme wiedersprechen, dass der Betrieb eines DOCSIS 3.0 Gerätes Auswirkungen auf andere hat. Oder mache ich da irgendwo einen Denkfehler?
  • Mein eigener Anschluss befindet sich auf dem selben Grundstück (Wohnanlage mit mehreren Gebäuden) und somit (vermutlich?) am selben CMTS wie der meiner Nachbarin. Ich habe keinerlei Aufforderung von VF erhalten und betreibe eine eigene und noch recht neue FritzBox 6490, die ich eigentlich auch gerne weiter nutzen würde. Die 72 MBit Downstream, die ich im Moment habe, reichen mir völlig aus, ein Wechsel des Endgeräts wäre für mich nur dann sinnvoll, wenn das vorhandene Gerät nach einem unbekannten Tag X tatsächlich nicht mehr nutzbar wäre. Wieso schreibt Vodafone sie an und mich nicht, frage ich mich. Kann dies daran liegen, dass ich ein eigenes Endgerät betreibe? Aber eigentlich müsste VF ja trotzdem ein DOCSIS 3.0 Gerät an meinem Anschluss erkennen, ich bin verwirrt...
Ich würde mich über erhellende Antworten freuen!

Grüße aus Dortmund
Flole
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Re: [VF West] DOCSIS 3.1: neues Endgerät wirklich nötig oder nur aggressives VF-Marketing?

Beitrag von Flole »

Nein, ein Segment ist nicht gleichzusetzen mit der Menge an Kunden an einem CMTS, ein CMTS bedient mehrere Segmente.

Das alte Endgerät wird einfach nach 10 Tagen deaktiviert und ab dann geht nur noch das neue, so einfach ist das.

Dein eigenes Endgerät kann Vodafone natürlich nicht tauschen, dementsprechend bleibt das erstmal so bis es wirklich irgendwann zur Abschaltung kommt.
the_finn
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Re: [VF West] DOCSIS 3.1: neues Endgerät wirklich nötig oder nur aggressives VF-Marketing?

Beitrag von the_finn »

Flole hat geschrieben: 10.09.2020, 10:57 Nein, ein Segment ist nicht gleichzusetzen mit der Menge an Kunden an einem CMTS, ein CMTS bedient mehrere Segmente.
OK, danke.
Flole hat geschrieben: 10.09.2020, 10:57 Das alte Endgerät wird einfach nach 10 Tagen deaktiviert und ab dann geht nur noch das neue, so einfach ist das.
Das heisst also, wenn das unaufgefordert zugesandte Endgerät vom Kunden z.B. (aus welchen Gründen auch immer)
nicht angenommen bzw. nach einem fehlgeschlagenen Zustellversuch nicht bei der Post abgeholt wird, dann wird er
an einem in keiner Weise kommunizierten Datum schlicht in die Röhre schauen? Der Anschluss wird also irgendwann
tatsächlich nur noch 3.1 unterstützen und ein Parallelbetrieb nicht mehr möglich sein? Das war mir aus der
Lektüre von https://helpdesk.vodafonekabelforum.de/ ... _Router.3F nicht hundertprozentig klar.

Ich würde mir da ja eher wünschen, dass Vodafone einen Umstellungstermin für meinen Anschluss mitteilen und mir
die Gelegenheit geben würde, ein neues Endgerät "abzurufen" oder aber mich um ein eigenes zu kümmern. Sehr
schlechtes Kundenmanagement meiner Ansicht nach. Nun ja...
Flole hat geschrieben: 10.09.2020, 10:57 Dein eigenes Endgerät kann Vodafone natürlich nicht tauschen, dementsprechend bleibt das erstmal so bis es wirklich irgendwann zur Abschaltung kommt.
Dass sie mein eigenes Gerät nicht tauschen, ist schon klar. Dennoch sollten ja gerade die Betreiber von eigenen Endgeräten
rechtzeitig über den Termin informiert werden, zu dem sie sich um neue Hardware kümmern sollten. Die Anschlussdaten
hat Vodafone ja schliesslich.

Grüße aus Dortmund
Flole
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Re: [VF West] DOCSIS 3.1: neues Endgerät wirklich nötig oder nur aggressives VF-Marketing?

Beitrag von Flole »

Es gibt aber noch keinen Termin, sondern es werden nur die VF-eigenen Geräte nach und nach mal getauscht. Irgendwann wird man vermutlich tatsächlich 3.0 abschalten, aber wann und wie steht noch gar nicht fest, dementsprechend macht es wenig Sinn einen Termin in x Jahren zu kommunizieren der dann vermutlich nicht mal gehalten wird.
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berlin69er
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Re: [VF West] DOCSIS 3.1: neues Endgerät wirklich nötig oder nur aggressives VF-Marketing?

Beitrag von berlin69er »

Welches Endgerät nutzt die Nachbarin denn zur Zeit?
Wird vermutlich ein uraltes sein...
Kabelnetz: Vodafone Kabel Deutschland Berlin-Charlottenburg (voll ausgebaut)
TV: Sony KD-55A1 OLED
Receiver: VU+ UNO 4K SE mit DVB-C-FBC Tuner (8 Tuner in einem) & 1TB Samsung 850 EVO SSD
Paket: Vodafone Basic TV auf Smartcard G09
Zubehör: Apple TV 4K für Waipu TV und Co.
the_finn
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Re: [VF West] DOCSIS 3.1: neues Endgerät wirklich nötig oder nur aggressives VF-Marketing?

Beitrag von the_finn »

berlin69er hat geschrieben: 10.09.2020, 12:04 Welches Endgerät nutzt die Nachbarin denn zur Zeit?
Wird vermutlich ein uraltes sein...
Vermutlich ja, kann gerade nicht nachschauen. Spielt für sie ohnehin keine grosse Rolle,
da sie den Anschluss derzeit ausschliesslich für Festnetztelefonie benutzt. Klingt schräg,
hat aber nicht-technische Gründe, die zu erläutern oder zu bewerten jetzt nicht hierher
gehört.

Jedenfalls fühlte sie sich "bedrängt", da etwas zu tun, was, wenn die Abschaltung von 3.0
tatsächlich noch nicht unmittelbar bevorsteht, ja auch noch nicht dringend nötig wäre.
Ausserdem findet sie das neue Gerät "hässlich" (ja, schon gut... ;-))

Ich für meinen Teil werde dann jedenfalls erstmal nicht hektisch in den nächsten Laden
rennen, um eine neue FritzBox zu kaufen. Falls es tatsächlich noch eine Weile dauert
bis zur Abschaltung, kommt ja vielleicht irgendwann doch noch eine Ansage von Vodafone
bezüglich des konkreten Termins...
Flole
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Re: [VF West] DOCSIS 3.1: neues Endgerät wirklich nötig oder nur aggressives VF-Marketing?

Beitrag von Flole »

Es ist ja auch richtig das sie was tun muss, nämlich die Geräte tauschen. Das alte Gerät wird nicht mehr funktionieren und muss zurück, ansonsten kostet es auch noch die Gebühr für das nicht-zurücksenden des Gerätes.
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Torsten1973
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Re: [VF West] DOCSIS 3.1: neues Endgerät wirklich nötig oder nur aggressives VF-Marketing?

Beitrag von Torsten1973 »

Und zusätzlich kommt hinzu, dass bei der Verwendung von Provider-Hardware immer der Provider bestimmt, welches Gerät genutzt wird. Da hilft auch eine Beschwerde nichts, das ist so und wird wohl immer so bleiben. Und in "Red Clustern" (= hoch ausgelastete Segmente) tauscht VFW schon von Anfang an die alten UM-D3.0-Geräte gegen die VF Station mit D3.1 aus, um halt den D3.0-Bereich zu entlasten.