SenfKabelHer hat geschrieben: 19.06.2020, 22:05
Das heißt, eigentlich ist die aktuelle Situation sogar die denkbar ungünstige Kombination von zwei Problemen?
Erm… Nein.
Einerseits wird durch fehlende galvanische Trennung das Potential verschleppt und zweitens doch zwangsläufig auch die Einstrahlungen mit?!
Nein. Entweder man verhindert die Potentialverschleppung mit einer galvanischen Trennung oder mit einem Potentialausgleich. Einstrahlungen werden nur dann relevant, wenn es keine geeignete Erdung gibt.
Das Koaxialkabel leitet ohne Trennung ja nicht nur erwünschte elektromagnetische Wellen recht verlustfrei über Strecke. Wenn ich das Koaxialkabel nicht aus meinem Haus lasse bleiben auch meine Einstrahlungen im Haus, idealerweise wie du sagst durch Anschluss des galvanisch getrennten Hausnetzes an PA.
Nein, denn die Einstrahlungen werden ja über die (zwingend erforderliche) Erdung abgeführt ---> faradayscher Käfig. Das hat erstmal nichts mit einem Potentialausgleich zu tun. Ein PA wird nur dann benötigt, wenn es keine galvanische Trennung zwischen den beiden Netzebenen gibt.
Das hat dann aber eine gänzlich andere Funktion als in der aktuellen Standardinstallation ohne galvanische Trennung. Richtig?
Nein, da die Erdung in diesem Falle dafür sorgt, dass Störströme kontrolliert abgeführt werden.
Eine galvanische Trennung bietet allerdings einen hohen Schutz vor starken, impulsartigen (z.B. Blitzeinschlag) und/oder latenten, niedrigen Strömen (z.B. Kriechströme aus dem Stromnetz).