Unitymedia Übernahme

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reneromann
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von reneromann »

Wettbewerb gibt's nur bei der DSL-Technik - aber auch nur zwangsverordnet, weil die Telekom die TALs und Bitstromzugänge für Reseller öffnen muss.
Aber Strippen ziehen will keiner - so rühmt sich zwar 1&1 immer in der Werbung mit dem besten Fest- und Mobilfunknetz - dabei haben die aber keine wirkliche deutschlandweite Infrastruktur für Festnetzanschlüsse geschweige denn überhaupt ein eigenes Mobilfunknetz.
Und die KNB schotten sich schon immer komplett gegen Dritte ab - Reselling/Bitstrom im Kabelnetz ist mir nicht bekannt.
robert_s
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von robert_s »

reneromann hat geschrieben: 18.05.2019, 01:17 Wettbewerb gibt's nur bei der DSL-Technik
Irrtum, den gibt es seit Vectoring genau nicht mehr. Seitdem gibt es nur noch den gleichen mangelhaften Telekom-Einheitsbrei für (fast) alle DSL-Kunden, egal ob man den nun über 1&1, O2, Telekom oder auch Vodafone bestellt.

Einen "richtigen" Wettbewerb um die beste Technik bzw. die schnellsten/latenzärmsten Angebote gibt es nur als "Infrastrukturwettbewerb", d.h. Wettbewerb zwischen unterschiedlichen Zugangsmedien. Und da die Telekom praktisch überall mit DSL präsent ist, ist das immer ein ungleicher Wettbewerb, weil die Infrastrukturkonkurrenten deutlich kleiner sind. Mit der UM-Übernahme gäbe es einen ähnlich großen Wettbewerber. Das passt natürlich der Telekom überhaupt nicht, und den dann noch "ungleicheren" weiteren Wettbewerbern auch nicht.
reneromann
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von reneromann »

robert_s hat geschrieben: 18.05.2019, 07:15
reneromann hat geschrieben: 18.05.2019, 01:17 Wettbewerb gibt's nur bei der DSL-Technik
Irrtum, den gibt es seit Vectoring genau nicht mehr. Seitdem gibt es nur noch den gleichen mangelhaften Telekom-Einheitsbrei für (fast) alle DSL-Kunden, egal ob man den nun über 1&1, O2, Telekom oder auch Vodafone bestellt.
Du hast als Kunde aber immerhin die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern, auch wenn die bei Vectoring dann alle auf die gleiche Technik zurückgreifen.
Solltest du hingegen per BK-Netz angebunden sein, hast du genau eine Wahl: Den Anbieter nutzen oder gesamt auf Festnetz verzichten.
Einen "richtigen" Wettbewerb um die beste Technik bzw. die schnellsten/latenzärmsten Angebote gibt es nur als "Infrastrukturwettbewerb", d.h. Wettbewerb zwischen unterschiedlichen Zugangsmedien.
Im Prinzip richtig, aber den wirst du nicht bekommen, weil es schlichtweg für die Anbieter viel zu teuer ist, parallele Technik in die Straßen zu schmeißen.
Und da die Telekom praktisch überall mit DSL präsent ist, ist das immer ein ungleicher Wettbewerb, weil die Infrastrukturkonkurrenten deutlich kleiner sind.
Weder stimmt die Aussage, dass die Telekom praktisch überall präsent ist - es gibt sehr wohl Gegenden, wo entweder gar kein Telefonkabel liegt -oder- wo die Telekom kein oder nur sehr langsames DSL anbietet.

Zu ersteren Gebieten gehören meist Neubaugebiete, die dann entweder per Faser von einem (lokalen) Monopolisten exklusiv versorgt weden -oder- die per BK-Kabel von einem anderen Monopolisten exklusiv versorgt werden.
Dort hat der Kunde dann gar keine andere Wahl, als bei dem Monopolisten einen Vertrag zu dessen "Mondpreisen" abzuschließen [ähnlich wie der Kunde auch bei der Fernwärme keinerlei Anbieterauswahl hat und auf Gedeih und Verderb dem jeweiligen Monopolisten und seiner Preisgestaltung ausgesetzt ist].
Mit der UM-Übernahme gäbe es einen ähnlich großen Wettbewerber. Das passt natürlich der Telekom überhaupt nicht, und den dann noch "ungleicheren" weiteren Wettbewerbern auch nicht.
Und was ändert sich für den Kunden? Richtig: Gar nichts [ähnlich wie sich für den Kunden bei der VF-Übernahme von KD nichts geändert hat].
Wenn der Kunde alleinig per BK-Netz angebunden ist, dann bekommt er jetzt ausschließlich Angebote vom jeweiligen BK-Netz-Betreiber - und ob der nun "Vodafone" oder "UnityMedia" oder "lokales Antennennetz A-Stadt" heißt, ist egal.

De facto kommt es zu einem Preiswettkampf nur dann, wenn es mehrere Anbieter gibt, die dem Kunden (wenn auch über die gleiche Technologie und ggfs. sogar per -staatlich reguliertem- Bitstrom) wenigstens unterschiedliche Preise anbieten.
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treefiddy
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von treefiddy »

robert_s hat geschrieben: 18.05.2019, 07:15 Irrtum, den gibt es seit Vectoring genau nicht mehr. Seitdem gibt es nur noch den gleichen mangelhaften Telekom-Einheitsbrei für (fast) alle DSL-Kunden, egal ob man den nun über 1&1, O2, Telekom oder auch Vodafone bestellt.
Naja, immerhin kann ich mit DSL via O2, 1&1 (bei Glück via Versatel) oder Vodafone das miese Peering der Telekom umgehen (https://blog.fpetersen.eu/de/posts/isp_issues_2/).
Vodafone CableMax 1000 (1000 /50) -- DUAL STACK @ ARRIS CMTS mit Technicolor TC4400-GEN Rev:3.6.0 FW:SR70.12.20 + WRT32X (LEDE Davidc502 community build)
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twen-fm
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von twen-fm »

Und hier ist die nächste Stellungsnahme seitens der BREKOM (die ganze PM komplett):
BREKO kritisiert Unitymedia-Übernahme

Auch Telefónica wird Festnetz-Wettbewerb nicht in Schwung bringen

Der BREKO Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. hat die geplante Übernahme der Kabelnetze der Liberty-Global-Tochter Unitymedia in Deutschland durch Vodafone kritisiert. Die EU-Kommission wird bis zum 23. Juli über die Genehmigung der Übernahme der Kabelnetze der Liberty-Global-Tochter Unitymedia in Deutschland (aktiv in Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen), der Tschechischen Republik, Ungarn und Rumänien durch Vodafone entscheiden.

Um die EU-Kommission positiv zu stimmen, habe Vodafone angeboten, sein Kabelnetz hierzulande nach erfolgter Übernahme für Telefónica Deutschland zu öffnen, um – so Vodafone – „noch mehr Breitband-Wettbewerb“ zu erreichen.

In dieser Woche habe sich nun auch Telefónica im hauseigenen Blog zur geplanten Übernahme geäußert und diese als Chance für mehr Wettbewerb bezeichnet („Endlich mehr Wettbewerb im deutschen Festnetz“).

Wie der der BREKO Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. am 15. Juli mitteilte, sieht der Verband gerade durch die Darstellung seitens Telefónica seine bereits deutlich geäußerten Kritikpunkte bestätigt – und warnt genau vor dem Gegenteil: nämlich einer erheblichen Einschränkung des Wettbewerbs.

Einerseits bleibt es bei der Tatsache, dass bei einer gemeinsamen TK-Marktbeherrschung (Duopol) des künftigen Vodafone-Kabelnetzes (inklusive Netzzugang von Telefónica) und Deutscher Telekom kaum mehr Potenzial für einen zukunftssicheren FTTB-/FTTH-Ausbau in diesen Gebieten verbliebe, wenn dort mehr als 70 Prozent der Kunden vertraglich an Kupfer- oder Kabelnetze gebunden sind und es zu einer zu einer „friedlichen Ko-Existenz“ zwischen Vodafone und Telekom mit Aufteilung des Marktes im Duopol käme (siehe Analyse des BREKO vom November 2018).

Andererseits will Telefónica durch den „Exklusiv-Deal“ mit Vodafone künftig konvergente Bündelprodukte (Internet, Telefonie, Fernsehen plus Mobilfunk) anbieten – also genau solche Bündelangebote, die alternativen Netzbetreibern ohne eigenes Mobilfunknetz nicht zur Verfügung stehen, da sie keine diskriminierungsfreien Mobilfunkvorleistungen erhalten. Durch den Netzzugang für Telefónica würde es damit dem einzigen Mobilfunknetzbetreiber, der nicht oder nur in sehr geringem Maß über eine eigene Festnetzinfrastruktur verfügt, exklusiv ermöglicht, seinen Kunden Kombi-Produkte aus Festnetz, Mobilfunk und TV anzubieten. Damit könnten die zwei de facto marktmächtigen Mobilfunkunternehmen Vodafone und Telefónica diese Marktmacht künftig auch auf Bündelangebote mit Mobilfunk-Komponente ausdehnen.

Dies würde die Wettbewerbsfähigkeit insbesondere der vielen lokal / regional operierenden Netzbetreiber schwächen, die in Glasfaseranschlüsse bis mindestens in die Gebäude investieren wollen. Der Festnetzwettbewerb käme – anders als von Telefónica im hauseigenen Blog proklamiert – auf diese Weise gerade nicht in Schwung. Vielmehr würde eine Marktsituation zementiert, die die Chance alternativer Festnetzbetreiber ohne eigenes Mobilfunknetz erheblich verringert, einen wirtschaftlichen Glasfaser-Rollout in diesen Gebieten zu realisieren.

Der BREKO hält den geplanten Zusammenschluss, durch den der Wettbewerb erheblich behindert würde, auch weiter für nicht genehmigungsfähig. Sollte die EU-Kommission eine Genehmigung inklusive exklusivem Netzzugang für Telefónica dennoch ins Auge fassen, könne diese nach Auffassung des BREKO (neben weiteren Kriterien) nur in Verbindung mit einem Zugang für alternative Festnetzbetreiber zum Mobilfunknetz von Vodafone in Betracht kommen. Ein solches Mobilfunk-Vorleistungsprodukt würde zumindest dazu beitragen, ansatzweise vergleichbare Wettbewerbschancen auf dem Markt herzustellen.

Quelle: www.brekoverband.de
Na, mal schauen was nächste Woche bekanntgegeben wird...
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von DarkStar »

Unitymedia verschickt schon Schreiben an die Kunden zwecks Datenaustausch mit Vodafone.

https://www.onlinekosten.de/news/unitym ... 20233.html
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DerSarde
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von DerSarde »

Die EU-Kommission hat der Übernahme zugestimmt: Vodafone darf Unitymedia unter Auflagen übernehmen:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.4529613
Digitale Programmübersicht für das Kabelnetz von Vodafone

Kabelnetz: voll ausgebaut (862 MHz) mit 1000 Mbit/s
TV: TV Komfort Vielfalt HD Kabelanschluss + Vielfalt HD Extra mit Sagemcom RCI88-320 KDG
Internet: GigaZuhause 250 Kabel mit FRITZ!Box 6490 (kdg)
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twen-fm
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von twen-fm »

Jetzt können die Sektkorken knallen.
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Wiidesire
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von Wiidesire »

Schwach, müssen nur O2 Vorleistungsprodukte anbieten und nicht wie die Telekom jedem... :wand:
Das mit den "mit bis zu 300 Mbit/s..." stört mich zusätzlich weiterhin, wieso wird so eine künstliche Beschneidung erlaubt? O2 sollen dieselben Tarifgeschwindigkeiten angeboten werden wie sie Vodafone selbst anbietet (1 Gbit/s).
CableMax 1000 (39,99€/M.) mit 6 Rufnummern und freier 6591 Cable (ohne Homebox-Option):
WLAN: https://www.speedtest.net/result/9108840930.png
LAN: https://www.speedtest.net/result/c/431f ... 31aa42.png
Nicoco
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Beiträge: 582
Registriert: 30.08.2017, 16:46

Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von Nicoco »

Bin froh als UM-Kunde, dass nun Endlich eine Entscheidung getroffen wurde.
Der Stillstand im Programmausbau seit einem Jahr war furchtbar.

Ob ich die Fusion jetzt gut finde, oder nicht, wird sich zeigen in den Taten die durch VF folgen werden.
Schön fände ich wenn VF zeitnah die Radiosender digitalisiert und für mich wichtige Pay-TV Sender wie
Animal Planet HD, Motorvision HD & MTV Live HD erhalten bleiben.
Dann könnte ich mit der Fusion sehr gut leben.