Um den Thread noch weiter zu entfuehren.
Schon mal daran gedacht, dass zu dieser Zeit in den 80er Jahren die Glasfasertechnologie einfach noch nicht reif war fuer so einen flaechendeckenden Rollout, insbesondere in der C- und D-Linie? Die Fertigungstechniken der Glasfaser (Stichwort: Waterpeak), bezahlbare aktive und passive Komponenten. War PON damals wirklich schon so weit?
Dann auch noch die Umsetzung im Haus, also der NE4. Haette man die Glasfaser bis zum Kunden in die Wohnung legen sollen oder einen aktiven Netzabschluss im Keller setzen? Fachpersonal damals mit Splicegeraeten rumschicken, wo die Werkzeuge fuer Glasfaser noch RICHTIG teuer waren.
Ich glaube es gibt da so viele Faktoren, welche zu dieser Zeit sicherlich fuer das Koaxnetz gesprochen haben und gegen das Glasfasernetz. Ohne echtes Feedback der involvierten Leute kann man da sicher nicht wirklich ernsthaft darueber diskutieren. Artikel bei Spiegel von damals oder der von Golem, wo das Thema wieder aufgewaermt wurde sind fuer mich mit Vorsicht zu betrachten, da sie IMHO aus anderen ideellen Gruenden verfasst wurden: Bashen um des Bashens Willen. Nach dem Motto, wir wussten es ja besser. Die waren damals alle bloed oder korrupt oder sogar beides!
Ich denke, dass einzige was man den Leuten von damals wirklich vorwerfen kann ist, dass sie den ganzen Kram nicht austauschbar in Leerrohre verlegt und die Abzweiger im Dreck eingegraben haben.
Eins hat uns, Meiner Meinung nach, die Aktion der damaligen Bundesregierung bei der Verlegung des Kabelnetzes aber gezeigt: Eine flaechendeckende Verlegung einer neuen Infrastruktur, welche wirklich nahezu flaechendeckend ist, hat nicht der Private Sektor geschafft.
Wenn heute die Politik zum Netzausbau sagt: "Der Markt regelt das." dann muss man laut lachen und einfach mit fester Stimme entgegnen: "Der Markt regelt einen Scheixx".
Alles IMHO
