Wie aus Vertrag rauskommen

[dschmiddi]

Nabend liebe Leute^^

Ich habe grade ein Rückholangebot angenommen, da habe ich ja 14 Tage wiederrufsrecht. Jedoch ist mein Problem das dann bis 07.03 der eigentliche Vertrag wieder läuft laut einem Kundenberater. Ich möchte jedoch aus dem Vertrag da ich seit 2 Jahren beim Internet große Einbußen habe. Mal geht´s mal nicht, Speed zwischen 0,3 und 40 mbit bei einer 100 Mbit Leitung. Ich habe vor dem Rückholangebot (hatte zum 7.3 gekündigt) eine Störung aufgegeben da ich es mir nicht mehr mit Anschauen konnte, den Tag mit dem Angebot lief es dann auch, deswegen dachte ich sie haben dir Störung nun endlich behoben. Seit dem sind 4 Tickets bearbeitet und geschlossen worden. Heute war dann der Techniker bei mir den ich schon vor 2 Jahren geschlagene 4x hier hatte, jedesmal mit der Erkenntnis, Modemwerte gut, Störung von draussen, Segmentauslastung zwischen 80 und 95%. KDG hatte vor 2 Jahren gesagt es laufen schon Segmentierungsarbeiten, stimmt aber nicht wie ich heute Erfahren durfte. Nun habe ich heute trotz Techniker wieder eine Störung gemeldet (Hartnäckig bleiben), und die ERSTE GUTSCHRIFT bekommen. Die nehme ich natürlich auch an, jedoch will ich bis Ende des Monats raus aus den (Beiden) Verträgen, da es sich ja nicht bessert. Ich habe auch ans Beschwerdemanagement geschrieben. Wie komm ich nur aus dieser miesere Vorzeitig raus. Anbei der gesendete Text (bin nicht der beste Schreiber leider, sollte der Text sch**sse sein sende ich gerne noch einen ).

Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe seit nun mehr 2 Jahren massive Störungen des Internets aufgrund der zu hohen Segmentauslastung die teilweise 94% beträgt. Dieses ist auch für Sie ersichtlich. Es waren mehrere Techniker hier welche dieses auch bei Ihnen hinterlegt haben (auch ersichtlich für sie). Ich habe gerade meinen Vertrag bei Ihnen verlängert. Mir wurde jedoch nicht mitgeteilt das die 100.000er Leitung hier keinen Sinn macht und/oder die Leistung auch nur annährend bringt. Selbst Ihre Kundenberatung mit welcher ich zuvor telefoniert habe ist darüber erschrocken. Ich bitte Sie mir jetzt entgegen zu kommen sodass ich vielleicht schnell aus dem Vertrag rauskomme. Ich habe 14 Tage Wiederrufsrecht, jedoch soll dann der alte Vertrag wieder gültig sein bis zum 07.03.15. Dieses ist mir jedoch entschieden zu lange. Ich bitte Sie daher eine Lösung zu finden für dieses Problem. Ich zahle seit 2 Jahren einen ganzen haufen Geld für nicht erbrachte Leistung, sie können dieses auch gerne alles Nachprüfen!

Ich bitte Sie daher sich meinem Problem anzunehmen, sodass ich alle Internet und Telefon Verträge zum Monatsende kündigen kann OHNE nicht noch einmal diesen Monat für nicht erbrachte Leistung zahlen muss. TV werde ich selbstverständlich bei Ihnen behalten da dieses wenigstens Funktioniert.

Desweiteren, kann mir jemand verraten wie Tickets mit "Ihr Auftrag wurde abgeschlossen." geschlossen werden können wenn dieses nicht der Fall ist? Ich muss aus diesem Vertrag raus

[maniacintosh]

1.) In jedem Fall widerrufen, sonst hast du nicht nur einen Vertrag bis zum 7.3.2015 sondern noch länger an der Backe! Am besten auch darauf hinweisen, dass die ursprüngliche Kündigung zum 7.3.2015 nach dem Widerruf ausdrücklich aufrecht erhalten soll.

2.) Hier wird es problematisch... Die folgenden Zeilen sind ausdrücklich keine Rechtsberatung, sondern nur meine Gedanken zu dem Thema und ich bin kein Jurist. Im Zweifel also noch mal einen Anwalt zu dem Thema konsultieren. KDG wirbt ausdrücklich immer nur mit bis zu 32, 50, 100, 200 MBit/s, aber nirgendwo ist eine Mindestleistung erwähnt, damit wird es schwierig KDG eine Nichterfüllung des Vertrages auch wirklich nachzuweisen, denn wann erfüllt KDG den Vertrag eben nicht mehr? Darum ist man letztlich immer auf Kulanz von KDG oder die passende Meinung des Richters angewiesen, um aus dem Vertrag wirklich rauszukommen. Sicher wird es einfach, wenn KDG gar nicht leistet, aber da du von Störungen sprichst, nehme ich an, dass es auch Zeiten gibt, zu denen es läuft, sprich KDG liefert dir ja noch überhaupt irgendeine Leistung. Mal streng mathematisch betrachtet sind auch 10kBit/s "bis zu 200 MBit/s"; ein Richter wird in dem Fall sicher zustimmen, dass der Vertrag nicht erfüllt wird, aber die Frage ist: Wo liegt die Grenze? Gerade wenn es nur zeitlich eingeschränkt Störungen gibt, muss man auch noch beachten, dass KDG keine Verfügbarkeit zu 100% der Zeit bewirbt und zusagt. (Ich glaube 98,5% im Jahresmittel werden zugesagt, muss aber nicht mehr aktuell sein.) Sprich auch wenn zeitweise gar nichts mehr geht, kann der Vertrag noch erfüllt sein.

Du hast deine Störung nun zwar schon mehrfach gemeldet, aber hast du KDG schon unter Fristsetzung (typischerweise 2 Wochen) schriftlich aufgefordert die Störung zu beseitigen? Zwecks späterer Nachweisbarkeit am besten per Fax mit qualifiziertem Protokoll. Ist die Frist abgelaufen, kannst du theoretisch ausserordentlich kündigen, da KDG eben den vertragsgemäßen Zustand nicht hergestellt hat, also trotz fristgemäßer Zahlung deinerseits nicht die geschuldete Leistung erbringt. Du solltest dabei aber noch einmal genau auflisten, zu welchen Zeiten, welche Störung vorlag. Wenn KDG diese Kündigung akzeptiert, bist du raus, wenn nicht wird es ungemütlich, da du eben noch einen TV-Vertrag hast, den du halten willst. Da KDG dann die Kündigung nicht akzeptiert hat, wird nach deren Lesart der Vertrag dann bis 7.3.2015 weiterlaufen und seitens KDG werden bis dahin auch die fälligen Gebühren eingezogen. Dem kannst du nur entgehen, indem du die Einzugsermächtigung entziehst, sprich du musst die TV-Gebühren dann künftig manuell überweisen, KDG kassiert dafür dann eine Zusatzgebühr. Möglicherweise werden sie dir aber auch den TV-Vertrag sperren, wenn du – nach deren Ansicht – mit den Zahlungen in Verzug bist. Seitens KDG geht der Vorgang dann irgendwann zum Inkasso, sofern nicht doch noch Einsicht oder Kulanz bei KDG einkehrt. Letztlich müsste dann vor einem Gericht geklärt werden, ob deine ausserordentliche Kündigung berechtigt war.

So ganz kurzfristig wirst du aus dem Vertrag also ohne Kulanz seitens KDG nicht herauskommen. Ggf. hilft es deinen Fall bei den Kabelhelden zu schildern, da man damit erreichen kann, dass ein Mitarbeiter mit mehr Entscheidungskompetenzen ausserhalb der üblichen Standardabläufe den Vorgang in die Hand nimmt. Wichtig dabei: Freundlich bleiben, auch wenn du sauer bist und dich im Recht siehst, denn sonst neigt man auf der anderen Seite dazu nicht kulant zu sein. Und wie gesagt: Das dürfte der kürzeste Weg aus dem Vertrag sein.

3.) Warum nimmt man eigentlich ein Rückholangebot an, wenn man dermassen unzufrieden mit der Leistung ist und aus dem Vertrag raus will?

[dschmiddi]

Okay, dann werde ich am Montag dem neuen Vertrag Widerrufen denke ich, dieses sollte ja kein Problem darstellen. Dann werde ich wieder Fristgerecht kündigen, sollte auch kein Problem sein da ja 3 Monate Kündigungsfrist -> Ergo würde auch Dezember reichen, wobei mir das bei KDG sorgen bereiten würde, daher dann sofort.

Ich habe auch ans Beschwerdemanagement geschrieben, mal sehen was da noch so bei rum kommt.
Wenn ich jetzt die Sachen vom Rückholangebot widerrufe und zurück sende (inkl. der gelieferten FritzBox), und der Vertrag fristgerecht zum 07.03 gekündigt wird, kann ich einfach das alte Modem wieder anschließen und los, oder vorher alles per Telefon bei KDG absprechen? Also bis dahin das Angebot nutzen "in meinem Falle mehr oder weniger...also weniger".

Zu Punkt 3. Ich hatte ja eine Störung gemeldet welche auch laut Ticket behoben wurde, dieses habe ich mir dann angeschaut und zu dem Zeitpunkt lief alles, inklusive der Modemwerte welche in der Norm waren. Daher habe ich dieses dann auch angenommen. Hätte ich jedoch gewusst das es grade nur nicht zu sehr überlastet ist das Segment hätte ich dieses sicher nicht gemacht.

Also kurz und knapp: Vertrag (Rückholangebot) widerrufen und neue Hardware zurück, altes Modem anschließen, KDG bescheid geben via Telefon das sie das alte sofort wieder Freischalten, Vertrag nochmals kündigen? Nebenher abwarten was das Beschwerdemanagement sagt, warten bis die Laufzeit rum ist, eventuell Gutschriften fordern?

Und wie ist das, kann ich das alte Modem noch solange nutzen (schalten sie es frei wenn man bescheid sagt), oder erst wenn der alte Kram zurück ist und alles Widerrufen. Ich brauche leider täglich Berufsbedingt das Internet.

[Krummlasche]

3.) Warum nimmt man eigentlich ein Rückholangebot an, wenn man dermassen unzufrieden mit der Leistung ist und aus dem Vertrag raus will?

Das habe ich mich auch gefragt. Viel, viel Arbeit und Aufwand für die Mitarbeiter, nur weil sich jemand nicht entscheiden kann.

Meine persönliche Meinung: nach dem Ding, Widerruf nach Kündigungsangebot, sinken deine Chancen drastisch, vorzeitig aus dem Vertrag zu kommen.

[kabel_fan]

Das mit dem "...bis zu..." ist absolut kein Problem und durch die Rechtssprechung auch eindeutig geklärt.
Lies dir § 314 BGB durch, und mach dich schlau, was bei einer fristlosen Kündigung zu beachten ist.
Allerdings könnte es schon sein, dass du dir im Ernstfall die Frage stellen lassen musst, was das Ding mit dem Rückholangebot soll.
Wenn aber die Probleme wiederum auftreten, sollte auch dies zu meistern sein.
Vermeide im Schriftverkehr überflüssiges (es tut überhaupt nichts zur Sache und du brauchst nicht zu denken, KDG "milde" zu stimmen, wenn du schreibst, dass du TV-Kunde bleiben willst) und beschränke dich auf das wesentliche. Kurz und bündig, dann können auch keine Unklarheiten auftreten.

[dschmiddi]

Das habe ich mich auch gefragt. Viel, viel Arbeit und Aufwand für die Mitarbeiter, nur weil sich jemand nicht entscheiden kann.

Meine persönliche Meinung: nach dem Ding, Widerruf nach Kündigungsangebot, sinken deine Chancen drastisch, vorzeitig aus dem Vertrag zu kommen.

Die armen Mitarbeiter, KDG könnte einem ja schon fast leid tun nachdem sie einem wissend das es nicht funktioniert wieder eine 100k Leitung aufs Ohr geschwatzt haben. Ich habe geschrieben wieso ich dieses Angebot angenommen habe, weil die Störung laut Ticket behoben wurde. Die Modemwerte waren Akkurat und auch die Leistung kam zu dem Zeitpunkt an. Als Kunde denke ich dann "Super sie haben es endlich geschafft, gibst du ihnen eine Chance", man kann doch vorher nicht wissen das es an einer Segmentauslastung liegt wenn nicht ein Techniker sich diese mal anschaut.

Das Vorzeitige rauskommen aus dem Vertrag habe ich inzwischen abgeschrieben. Daher wollte ich nur noch wissen wie ich im Falle eines Widerrufes umgehe um das alte Modem wieder zu nutzen da dieses mich nur auf eine iTech Seite leitet. Wollte bei der Hotline fragen habe jedoch nach 2x 25 Minuten Warteschleife aufgegeben.

Aber wie man sieht bin scheinbar ich hier noch der "dumme" und die Mitarbeiter haben alles richtig gemacht. Mir ist es im Endeffekt egal wieviel Arbeit sie haben. Bei uns in der Firma ist es so das die Arbeit die erledigt werden muss während der Arbeit erledigt wird, Rücksicht der Kunden -> Fehlanzeige

[kabel_fan]

Du bist nicht der Dumme und wenn du nach wie vor von KDG verursachte Probleme hast, die diese nicht innerhalb einer vorgegebenen Frist lösen, solltest du auch fristlos kündigen können. Statt zu lamentieren, wäre es vernünftiger, im BGB zu lesen und andere Erfahrensberichte zu lesen.
Vor allem im Kopf zu behalten,
dass eine Kündigung von der anderen seite nicht bestätigt werden muss
und
dass KDG gerne den trick anwendet, die Kündigung mit dem normalen Laufzeitende zu bestätigen.
Das ist wirklich Dummenfang

[dschmiddi]

Also nochmal eine Frist setzen und vielleicht nicht widerrufen? Denn wenn die Störungen weiterhin bestehen müsste ich ja nach der Frist die ich gesetzt habe so oder so unbeschadet aus den Verträgen rauskommen oder liege ich da wieder total falsch. Danke nebenbei auf jedenfall für die gute Hilfe von euch.

[maniacintosh]

Der Widerruf ist erst einmal unabhängig von allem anderen zu sehen, denn wenn KDG und du unterschiedliche Ansichten über deine ausserordentliche Kündigung wegen Nichterfüllung haben, kann es in der Folge vor Gericht natürlich auch so enden, dass KDG Recht bekommt – auch wenn ich es für unwahrscheinlich halte. Aber ohne Widerruf hast du dann den neuen Vertrag mit seinen Laufzeiten an der Backe. Mit einem Widerruf bist du den neuen Vertrag eben in jedem Fall los.

Im zweiten Schritt kann man dann den alten Vertrag, sofern die Störung nicht in der gesetzten Frist behoben wird, ausserordentlich fristlos kündigen. Auch wenn kabel_fan natürlich recht hat, dass man keine Bestätigung braucht, sollte man aber doch den Zugang bei KDG für eine eventuelle gerichtliche Auseinandersetzung nachweisen können – mit einen Bestätigungsschreiben gleich mit welchen bestätigtem Enddatum ist der Zugang aber in jedem Fall nachgewiesen. Ein Einschreiben (selbst mit Rückschein) weist hierbei – ohne entsprechende Zeugen oder Bestätigung seitens KDG – aber eben auch nur nach, dass irgendein Schreiben von dir bei KDG angekommen ist.

[dschmiddi]

Danke, naja ich habe ja Freitag schon ans Beschwerdemanagement geschrieben und warte mal ab was da kommt, mit dem Widerruf habe ich noch fast 1,5 Wochen Zeit. Vielleicht fangen sie ja nun auch an etwas zu tun (Segmentierung) oder lassen mich raus. Ich schaue dann mal wenn was kommt und berichte hier zwecks weiteren vorgehens.