Kabel Deutschland steht kurz vor Verkauf

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NURadio
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Re: Kabel Deutschland steht kurz vor Verkauf

Beitrag von NURadio »

Pogo hat geschrieben:Klar wurde investiert, nennt man teilweise auch Erhaltungsinvestition, sonst wäre KDG keinen Pfifferling mehr wert.
Na ja, Kabel Deuschland ist eine Menge wert, theoretisch auch ohne Investitionen. Die technische Infrastruktur, mit der man einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung erreicht, ist für jeden Investor Gold wert. An der Stelle frage ich mich immer, warum die KDG noch nicht auf die Idee gekommen, über den Kabelanschluss Versicherungen oder sonstige Finanzdienstleistungen zu verkaufen. Bei dem Kundenstamm. Immerhin ist die KDG ja schon beim Mobilfunk angelangt. Da denken die BWLer mit.
Pogo hat geschrieben:Abgesehen davon bin ich der Meinung, das in Kabel TV so gut wie nichts investiert wurde, der Schwerpunkt liegt eindeutig auf Internet/Telefonie.
Richtig. Der Knackpunkt dabei sind aber die stetigen und verlässlichen Einnahmen aus "Zwangs"Kabelgebühren, die auf der anderen Seite die teuren Investitionen in den HSI-Ausbau gegenfinanzieren. Denn HSI wird verramscht und ist für sich genommen ein Verlustgeschäft. Eigentlich total verrückt.
MfG NURadio
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VBE-Berlin
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Re: Kabel Deutschland steht kurz vor Verkauf

Beitrag von VBE-Berlin »

Pogo hat geschrieben:Klar wurde investiert, nennt man teilweise auch Erhaltungsinvestition, sonst wäre KDG keinen Pfifferling mehr wert. Abgesehen davon bin ich der Meinung, das in Kabel TV so gut wie nichts investiert wurde, der Schwerpunkt liegt eindeutig auf Internet/Telefonie.
Mit dem ausbau von Internet und Telefon wurden die Netze gleichzeitig von 450 auf 614 Mhz aufgerüstet. Selbstverständlich kommt das dann auch dem Fernsehbereich zu gute.
Was hätte es genutzt, nur die Kopfstellen im TV-Bereich aufzurüsten (mehr hätte man nicht mahcen brauchen), wenn man das signal im 450 MHz-Bereich gar nicht hätte verteilen können.
Der eine Ausbau bedingt den anderen.
NURadio hat geschrieben:Denn HSI wird verramscht und ist für sich genommen ein Verlustgeschäft.
Im ersten punkt gebe ich Dir recht. Im zweiten wird schon was übrig bleiben.
Es verraschen aber alle Anbieter. Zur Zeit heisst es Marktanteil sichern.

MB-berlin
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NURadio
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Re: Kabel Deutschland steht kurz vor Verkauf

Beitrag von NURadio »

MB-Berlin hat geschrieben:Es verraschen aber alle Anbieter. Zur Zeit heisst es Marktanteil sichern.
Und das ist mMn ein riesen Problem. Denn Marktanteile werden hier nicht über Produktinnovation erzielt, sondern schlicht über den Preis. Und das muss auch so sein, weil es ja darum geht, mit der Telekom einen ehem. staatlichen Monopolisten aus dem Weg zu räumen, mit allen negativen Konsquenzen, die das mit sich bringt. Es gibt also keinen Wettbewerb, sondern einen aggressiven Verdrängungskampf. Volkswirtschaftlich ist das erstens total unproduktiv und zweitens eine Verschwendung von Ressourcen.

Auf der anderen Seite befindet sich die KDG natürlich auch selbst in einer monopolistischen Wettbewerbssituation, ohne die der ganze HSI-Spaß nicht funktionieren würde. MMn gibt es so gesehen keinen Markt, sondern nur einen großen Selbstbedienungsladen für spekulierende Heuschrecken, die auf die Verlässlichkeit des operativen Geschäfts bauen können. Dazu noch einmal dein Chef:
"Wir generieren aus dem operativen Geschäft ausreichend Cash, um unsere Nettoverschuldung kontinuierlich zu reduzieren."
MB-Berlin hat geschrieben:Der eine Ausbau bedingt den anderen.
Das mag ja sein, aber was nützt der Ausbau, wenn sich keiner mehr drum kümmert. Die Ausfallstatistiken sehen doch gefühlt eher negativ aus. :wink:
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Re: Kabel Deutschland steht kurz vor Verkauf

Beitrag von Knidel »

MB-Berlin hat geschrieben:Im zweiten wird schon was übrig bleiben.
Aber nur wenn der HSI-Kunde langfristig gehalten wird.
Wenn er nach einem oder zwei Jahren wieder abspringt, dann ist das bestimmt ein Verlustgeschäft für KDG gewesen. Wenn man an die Provisionen, Kosten für den Techniker und Material (Modem, Verstärker, Dose?), Traffic, Rabatt für erste 12 Monate, anfällige Segmentierung usw. denkt. Da kommen schon einige Kosten zusammen.
Vor allem die Segmentierung wird ein teurer Spaß sein, den die KDG versucht soweit wie möglich hinauszuzögern. Siehe die Beschwerden im Forum.
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Nibelungen
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Re: Kabel Deutschland steht kurz vor Verkauf

Beitrag von Nibelungen »

Es ist aber halt auch betriebswirtschaftlich normal, dass man dort, wo das Geschäft sicher ist (Zwangs-Verkabelung) nur wenig Mühe reinsteckt. Brauchts doch nicht. Und wenn doch, dann wird man die Großkunden bedienen.

Für uns bringt das viele Nachteile (ich meine das Klientel hier im Forum), aber für KDG halt nicht.

Was I-Net angeht - ich denke der Markt ist gesättigt. Echte Neukunden gibts nicht mehr viele. Es sind immer "nur" Wechsler, und KDG ist halt billig. Aber der Preis ist nicht alles - diejenigen die vernünftige Alternativen haben nutzen sie auch wenn sie mit KDG unzufrieden waren (würd ich auch machen wenn hier mehr ginge bei der Telekom).
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twen-fm
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Re: Kabel Deutschland steht kurz vor Verkauf

Beitrag von twen-fm »

Was passiert denn bei der Segmetierung denn genau?

Und kurz auf dem Beitrag von CAID1801 bezüglich des Backbones zurückzukommen. Schon Ende der 1980er Jahre hatte die DBP Telekom in grossen Teilen BW´s einen Glasfaserring für das Kabelfernsehen aufgebaut...davon profitiert inzwischen Kabel BW (die die bereits geschaffene Infrastruktur landesweit erweitert haben).
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VBE-Berlin
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Re: Kabel Deutschland steht kurz vor Verkauf

Beitrag von VBE-Berlin »

Aber im Bereich Backbone scheint sich was zu tun.

Das habe ich im DF gefunden:
"ARD, ZDF, ARTE und Kabel Deutschland haben zu HDTV-Programmen eine langfristige ver-tragliche Einigung. Ihre Sorge ist also unbegründet.

Derzeit ist der Empfang der HD-Programme Das Erste HD, ZDF HD und ARTE HD leider noch nicht überall möglich. Im Laufe dieses Jahres sind Veränderungen der Netzstrukturen geplant, welche auch Ihnen den Zugang zu diesen HD-Programmen ermöglichen werden. Hierzu wer-den wir gesondert informieren. "
Das hat ein Kunde von der KDG geschrieben bekommen.
Ich gehe bei den Veränderungen der Netzstrikturen vom Backbone aus.
twen-fm hat geschrieben:Was passiert denn bei der Segmetierung denn genau?
Bei der Segmentierung wird ein Segment, z.B. eine C-Linie in mehrere Abschnitte geteilt, in welchen dann wieder einzeln soviel Bandbreite vorhanden ist, wie vorher im gesamten Bereich.
Prinzipiell ist das nichts anderes als die Mobilfunkanbieter beim ausbau Ihres Netzes gemacht haben.
Früher standen in den Städten auch nur ein paar Masten. Wenn es mehr Nutzer werden, werden dieFunkzellen kleiner.

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twen-fm
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Re: Kabel Deutschland steht kurz vor Verkauf

Beitrag von twen-fm »

Wenn es mehr Nutzer werden, werden die Funkzellen kleiner.
Etwas OT: Ja das kenne ich, ist beim VF Mobile Internet UMTS/3G+ Schrott auch nicht anders, den ich zum Glück noch bis Ende Juni nutzen muss...So im Mai werde ich bei einen KDG Medienberater hier für Wedding einen Termin vereinbaren und mal schauen, ob es diesmal mit dem "Comfort Paket" für Internet/Phone klappt! Vor 3 Jahren ging es nicht, da der HAV nur bis 450 MHz war, seit 2008 haben wir ja, wie man in meiner Signatur sehen kann, einen Axing 862 MHz HAV im Keller. Ich hoffe, das die Baumstruktur hier im linken Seitenflügel bei uns nicht wieder Probleme macht...ansonsten muss ich wieder diesen Mobile Schrott nehmen.
Aber im Bereich Backbone scheint sich was zu tun.
Hoffen wir es mal...Zeit wäre es.
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wolkenkrieger
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Re: Kabel Deutschland steht kurz vor Verkauf

Beitrag von wolkenkrieger »

Nibelungen hat geschrieben:Es ist aber halt auch betriebswirtschaftlich normal, dass man dort, wo das Geschäft sicher ist (Zwangs-Verkabelung) nur wenig Mühe reinsteckt. Brauchts doch nicht.
Ich weis nicht, wieviel du von aktueller Betriebswirtschaft verstehst aber deinen zitierten Satz würde dir jeder Unternehmensberater um die Ohren hauen.

Natürlich muss man auch in ein (scheinbar) sicheres Geschäft Bemühungen stecken. Schon allein aus dem Grund, weil sicher nicht sicher auf Dauer sein kann. Es ändert sich eine gesetzliche Lage, die Rechtsprechung ändert sich oder es tritt ein Mitbewerber am Markt an ... jeder Betriebswirt kennt solche worst-case-Szenarien und handelt entsprechend. Oder sollte es zumindest.

Wie schnell solch ein worst-case eintreten kann, habe ich im letzten Jahr bei meinen Eltern gesehen: dort hat die örtliche Wohnungsbaugesellschaft mit mehreren zehntausend Wohneinheiten aufgrund schlechten Supports seitens des Kabelnetzbetreibers innerhalb von 3 Monaten zu einem anderen Anbieter gewechselt.

Den Kunden (also den Mietern) war es egal - die zahlen weiterhin ihre festgelegten Gebühren via Nebenkosten. Der ehemalige Anbieter dürfte aber eine ordentliche Kurve in der Jahresbilanz gehabt haben - und zwar nach unten.

Sowas passiert nämlich, wenn man in "sichere" Geschäfte keine Mühe steckt.
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Nibelungen
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Re: Kabel Deutschland steht kurz vor Verkauf

Beitrag von Nibelungen »

Das "worst-case"Szenario liegt natürlich auch bei KDG in der Schublade - da bin ich sicher. Aber noch scheint es nicht nötig, dieses Szenario auch auszupacken. OK - ein großer Kunde ist weg. Einer - in einer Gegend wo Konkurrenz möglich ist.

Es gibt genug Gegenden wo keine Konkurrenz vorhanden ist, auf jedes Haus ne SAT-Anlage wollen die Großkunden wohl nicht (wobei das sicherlich auch möglich wäre). Es muß "noch mehr" passieren ehe sie das in Betracht ziehen.

Man steckt immer nur so viel Geld rein wie unbedingt notwendig - und durch die Zwangsverkabelung von zig-tausenden (oder gar Millionen) Haushalten ist nicht viel notwendig.

Ich hab das nie abgestritten dass man "überhaupt" was tun muß (ganz brachliegen darf mans nicht lassen) - aber wenn die Lage anders wäre (Konkurrenz möglich, -massenhafte- Absprünge usw) dann wärs noch viel viel mehr.

Mir langt halt das was KDG macht, aber ich sehe dass es wenig ist.
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