maniacintosh hat geschrieben:Ich finde die Diskussion interessant. Das hier teilweise in Kauf genommen wird , dass Kabel-TV-Kunden abgezockt werden ist ja nichts Neues, aber nun schlägt man KDG noch offen vor, dass man drauf steht abgezockt zu werden!
Seitens Astra und den Privaten wird immer wieder behauptet, dass die 50€ im Jahr eine Servicegebühr sind, die den Betrieb der HD+-Plattform finanzieren sollen, die Programme sollen ausdrücklich kein Pay-TV sein! Die Gebühren sollen auch mit zusätzlichen Sendern nicht steigen. Dann gucken wir uns doch mal an, wie das im Kabelnetz aussieht: Da ist mit der Grundverschlüsselung die entsprechende Plattform doch schon lange vorhanden und wird durch den Kunden bezahlt. Ein Aufpreis von 5€/Monat für die Privaten wäre also nichts als dreiste Abzocke.
Wobei ich der Meinung bin, dass die Privatsender (auch in HD) gar nicht als Pay-TV vermarktet werden dürften. Die sind nämlich als Free-TV lizenziert. Daher auch diese komische "Servicegebühr" bei HD+ bzw. bei DVB-T in Stuttgart. Eine Vermischung mit echten Pay-TV Sendern zu einem Paket wäre daher m.E. juristisch angreifbar. Um das zu umgehen, dürfte es im Kabel normalerweise auch auf ein separates "Free-HD" Paket mit ebensolcher Servicepauschale hinauslaufen.
maniacintosh hat geschrieben:Auch lustig finde ich immer wieder das Argument, dass HD teurer sein muss, weil kein Platz im Kabel ist und HD viel Bandbreite frisst. Diesem Argument kann ich aber erst folgen, wenn KDG von Analog-Kunden künftig einen deutlich höheren Obolus kassiert, statt umgekehrt Kunden, die über den Vermieter an KDG gefesselt sind noch zusätzlich für den digitalen Empfang abzuzocken. Die analoge Einspeisung frisst mit deutlichem Abstand die meiste Kapazität im Kabelnetz, auf den 30 analogen Kanälen wäre (nach ÖR-Standard) Platz für 90 digitale Programme in HD, geh ich mit den Ansprüchen von KDG an die Sache bekomme ich auf diesen 30 Kanälen sicher auch 120 bis 150 Programme in HD unter. Die 30 analog verstopften TV-Kanäle verursachen sicher mehr Kosten als 10 Kanäle, die nötig wären um die gleichen Programme in HD einzuspeisen.
Die Argumentation hat natürlich einen Knick. Es gibt bei KDG ja NUR Analogkunden, d.h. jeder Digitalkunde ist ja automatisch auch Analogkunde, egal ob er das nutzt oder nicht. Von daher hätte ein Zuschlag für Nur-Analogseher keine Chance durchgesetzt zu werden. Dazu kommt, dass der Satz "statt umgekehrt Kunden, die über den Vermieter an KDG gefesselt sind noch zusätzlich für den digitalen Empfang abzuzocken" so nicht ganz stimmt. In der Regel zahlen derartige "Zwangsmitglieder" aufgrund der Konditionen für die Wohnungswirtschaft weniger als die alten 14,00 € (16,90 - 2,90) für den Basisanschluss (=Analogteil).
Wenn es bei KDG Leute gäbe, die sich sachlich mit der Situation auseinandersetzen, und dabei noch strategisch denken, dann würde natürlich genau der von dir beschriebene Punkte aktiv angegangen. Die denken aber nicht so, schon gar nicht an die Kunden, sondern ausschließlich an die Quartalsbilanz - wie so viele von "Heuschrecken" gesteuerten Unternehmen.