Auf Einladung von Rundfunk- und Verwaltungsrat des WDR fand am Montagvormittag die "Staffelübergabe" beim WDR statt, mit der Katrin Vernau nun auch ganz offiziell die Amtsgeschäfte als neue Intendantin des WDR von ihrem Vorgänger Tom Buhrow übernahm. Doch statt eines Staffelstabes hatte man sich als Symbol für einen Rucksack entschieden, der an diesem Vormittag seinen Besitzer wechselte. Und in den alle Rednerinnen und Redner noch etwas hineinlegen und der neuen Intendantin mit auf den Weg geben durften.
https://www.dwdl.de/magazin/101084/gros ... ebergeben/Vernaus Ziel sei es, dass der WDR die mediale (und angesichts des Wandels der Mediennutzung auch digitale) Heimat der Menschen in NRW bleibe. Im letzten Jahr hätten immerhin 70 Prozent der Nordrhein-Westfalen angegeben, dass der WDR für sie "ein Stück Heimat" sei - eine hohe Zahl, aber zehn Prozentpunkte weniger als noch 2015. Bei den 14- bis 29-Jährigen seien es noch 58 Prozent. "Genau das ist die Herausforderung, daran müssen wir arbeiten."
Als zweiten Punkt nannte sie, mit möglichst vielen Menschen über den WDR ins Gespräch kommen zu wollen. Dies gelte zum Einen WDR-intern: "Ich habe Ideen für die Zukunft des WDR und ich möchte sie mit den Kolleginnen und Kollegen diskutieren, teilen und weiterentwickeln. Ich möchte vor allem auch deren Ideen hören." Das Gesprächsangebot richte sich aber auch nach draußen: "Wir sind schon mit vielen gesellschaftlichen Gruppen im Austausch, das möchte ich intensivieren. Der WDR gehört den Menschen in diesem Land, die ihn in Zukunft noch viel stärker mitgestalten sollen." Und schließlich warb sie für mehr Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und anderen Medien. "Die Verlage und der öffentlich-rechtliche Rundfunk haben ein gleichgerichtetes Interesse an einem starken dualen Mediensystem. Unsere größte Konkurrenz kommt von Amazon Prime, Netflix, Meta und Google. Lassen Sie uns zusammen dem etwas entgegensetzen."
Jede ARD-Anstalt betont immer wie wichtig der Austausch mit der Bevölkerung sei. Meiner Erfahrung nach, schaffen es die Sender noch nicht mal auf eine ganz normale E-Mail zu antworten. Beim WDR habe ich mindestens vier E-Mail-Anfragen offen - seit über einem Jahr. Beim BR ebenfalls eine von vor einem Jahr. Auf Nachfrage, kam zumindest eine Entschuldigung. Die Dame an der WDR-Hotline, die übrigens durch Besetzzeichen glänzt, ziemlich unfreundlich und auch inkompetent. Wenn man es in die Warteschleife geschafft hat, kann es gut und gerne passieren, dass man nach dreißig Minuten einfach so rausfliegt und darf nochmal von vorne beginnen. Wenn der WDR also mit dem Publikum ins Gespräch kommen will, sollte er vielleicht auch die gängigsten Kom- munikationswege diesbezüglich offen halten. Vermutlich gibt es in anderen Fällen durchaus kompetentes Personal und weniger technische Pannen, aber es ist eben meine Erfahrung mit dem WDR. Es ist ja nicht so, dass ich dort jede Woche anrufe. Ein Anruf pro zehn Jahre triffts wohl eher und auch nur dann, wenn es die gesuchte Information online nicht gibt.
Frau Vernau erzählt im WDR bestimmt dasselbe, was sie im RBB auch schon erzählt hat...
