Erfahrungen mit Kabel über Glasfaser

In diesem Forum geht es um den Ausbau des Kabelnetzes in vielerlei Hinsicht (allgemeiner Ausbau für Internet/Telefonie, EuroDOCSIS 3.0/DOCSIS 3.1, 862 MHz, Video on Demand, Segmentierungen...).
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darkdane
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Erfahrungen mit Kabel über Glasfaser

Beitrag von darkdane »

Wir bauen gerade ein Haus in Landau (PLZ 76829) und in dem Gebiet hat Vodafone / Kabel DE wohl ein Pilotprojekt und der Kabelanschluss wird über Glasfaser ins Haus gebracht.
Hat jemand Erfahrungen mit dieser Technik? Wie ist die Verlässlichkeit im Vergleich zum traditionellen Coax Kabelnetz? Nutzt Vodafone diese Technik bereits in anderen Gebieten?

Im Keller wurde uns ein Micronode von WISI gesetzt, der das über Glas ankommende Signal dann in ein Coax Netz wandelt:
http://www.wisi-ngn.ch/de/produkte/opti ... icro-nodes

Einzug und Anschlussbereitstellung wird leider noch etwas dauern.
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GLS
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Re: Erfahrungen mit Kabel über Glasfaser

Beitrag von GLS »

darkdane hat geschrieben:Wir bauen gerade ein Haus in Landau (PLZ 76829) und in dem Gebiet hat Vodafone / Kabel DE wohl ein Pilotprojekt und der Kabelanschluss wird über Glasfaser ins Haus gebracht.
Hat jemand Erfahrungen mit dieser Technik? Wie ist die Verlässlichkeit im Vergleich zum traditionellen Coax Kabelnetz?
Glasfaser ist dem Koax-Kabel technisch haushoch überlegen. Das kann sozusagen alles übertragen, ob Uni-/Multicast (Telefonie, Internet, IPTV) oder Broadcast (DVB-x, DAB, Analog-TV/-Radio). Der ganze Ärger mit hoher Dämpfung auf oberen Frequenzen, alten Verstärkern und abgesoffenen Muffen fällt bei Glasfaser weg. Der einzige Nachteil von Gf ggü. Koax, der mir einfällt, ist, dass Gf bei einer Durchtrennung viel schwieriger zu "flicken" (spleißen) ist.
Nutzt Vodafone diese Technik bereits in anderen Gebieten?
Ja, deswegen wundert es mich, dass es in Landau ein Pilotprojekt sein soll. Kabel-TV über Glasfaser gibt's schon sehr lange (seit den 80ern), aber hier geht es ja um die Gf-Leitung ins Haus, also FTTB. Dazu gab es von der KDG vor wenigen Jahren ein Projekt in der Stadt Schönebeck. Es gab dazu einen Artikel auf der alten KDG-Seite, der aber von Vodafone inzwischen gelöscht wurde.
Im Keller wurde uns ein Micronode von WISI gesetzt, der das über Glas ankommende Signal dann in ein Coax Netz wandelt:
http://www.wisi-ngn.ch/de/produkte/opti ... icro-nodes

Einzug und Anschlussbereitstellung wird leider noch etwas dauern.
Ja, die Nodes werden bei praktisch allen Glasfaser-Anbietern eingesetzt, die Kabelfernsehen einspeisen. Das sind meistens lokale Stadtwerke oder kleinere Privatfirmen. Bei UM und KDG wird sowas halt bei Neuverkabelungen verbaut.

Wenn du selbst ein Haus baust, hast du eigentlich die Möglichkeit, die Glasfaser gleich bis zu den Zimmeranschlüssen zu verlegen (FTTH) oder besteht die KDG darauf, die Nodes im Keller zu installieren?
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darkdane
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Re: Erfahrungen mit Kabel über Glasfaser

Beitrag von darkdane »

Sorry, vor lauter Umzugsstress vergessen wieder hier rein zu schauen. :)

Danke für die Infos. Freut mich dass es auch andere Projekte von KDG gibt, dann sollte zumindest die Stabilität gewährleistet sein.

Der Micronode wurde im Keller gebaut, von da geht es mit Koax weiter. Wir haben im Haus jedoch mit einer Cat7 Verkabelung vorgesorgt. Glasfaser bis in die einzelnen Räume macht im EFH glaube wenig Sinn.
reneromann
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Re: Erfahrungen mit Kabel über Glasfaser

Beitrag von reneromann »

darkdane hat geschrieben:[...]Danke für die Infos. Freut mich dass es auch andere Projekte von KDG gibt, dann sollte zumindest die Stabilität gewährleistet sein.
Um genau zu sein, macht KD technisch beim "normalen" Koax-Netz auch nichts anderes...
Dort wird das TV- und Internetsignal zum jeweiligen Koax-"Anfang" (entweder Kopfstation -oder- CMTS) mittels GF zugeführt und dort dann erst auf Koax umgesetzt.
Der Micronode wurde im Keller gebaut, von da geht es mit Koax weiter.
Wobei es mich wundert, dass dort das GF-Signal erst in Koax gewandelt wird, um dann später mittels Kabelmodem wieder in Ethernet gewandelt zu werden.
Das könnte man eigentlich auch direkt im Micronode machen, d.h. Koax-Abgang für TV/Radio und Ethernet-Abgang für's Internet&VoIP-Signal.
Wir haben im Haus jedoch mit einer Cat7 Verkabelung vorgesorgt. Glasfaser bis in die einzelnen Räume macht im EFH glaube wenig Sinn.
GF bis in die einzelnen Räume ist nicht wirklich sinnvoll, zumal die meisten (End-)Geräte eh nichts mit GF anfangen können und man dann immer auf Medienkonverter angewiesen wäre. Einzig bei größeren Längen oder einer Querverkabelung im Gebäude [i.d.R. erst ab MFH -oder- Bürogebäuden sinnvoll] wäre der Aufwand mit GF und Medienkonvertern sinnvoll.
Für EFH oder die wohnungsinterne Verkabelung reicht hingegen Cat6/Cat7 [also Kupfer] völlig aus - zumindest über Cat.6 bekommt man ja Gigabit mit 100m Leitungslänge hin.
Und mit 100m sollte man in einem EFH "eigentlich" [von Ausnahmen abgesehen] immer zum zentralen Patch-Panel/Switch kommen.
Boba Fett
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Re: Erfahrungen mit Kabel über Glasfaser

Beitrag von Boba Fett »

darkdane hat geschrieben: Der Micronode wurde im Keller gebaut, von da geht es mit Koax weiter. Wir haben im Haus jedoch mit einer Cat7 Verkabelung vorgesorgt.
Immerhin mit Ethernetverkabelung vorgesorgt
darkdane hat geschrieben:Glasfaser bis in die einzelnen Räume macht im EFH glaube wenig Sinn.
Wenn mir vor 10 Jahren jemand erzählt hätte, dass ich heute von Steam Spiele mit 40-60GB Größe über einen 200Mbit/s-Anschluss in nur 30-60Minuten runterladen kann und das auch tatsächlich tue, hätte ich ihm wohl auch den Vogel gezeigt. ;)
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GLS
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Re: Erfahrungen mit Kabel über Glasfaser

Beitrag von GLS »

reneromann hat geschrieben:Um genau zu sein, macht KD technisch beim "normalen" Koax-Netz auch nichts anderes...
Dort wird das TV- und Internetsignal zum jeweiligen Koax-"Anfang" (entweder Kopfstation -oder- CMTS) mittels GF zugeführt und dort dann erst auf Koax umgesetzt.
Wie bitte? Der Koax-"Anfang" ist bei KDG schon lange nicht mehr die Kopfstation und auch nicht das CMTS, sondern ein Fiber-Node in einem KVz am Straßenrand. Bereits 2004 sind die meisten Netze zu sog. Glasfasersternen umgewandelt worden, wo die örtlichen BK-Netze über Glasfaser an die jeweiligen Kopfstationen angebunden wurden. 2011 folgte ein weiterer Schwung von kleinen BK-Netzen und in den Jahren dazwischen wurde natürlich auch was gemacht. Heute sind längst alle VrStn (ob üBK- oder bBK-) der Backbone-Netze mit Gf angebunden und das aktuelle Projekt des 862-MHz-Ausbaus beinhaltet den Tausch der alten Koaxial-A-Linien der NE3 in Gf. Erst danach geht es auf Koax über.
darkdane hat geschrieben:Der Micronode wurde im Keller gebaut, von da geht es mit Koax weiter. Wir haben im Haus jedoch mit einer Cat7 Verkabelung vorgesorgt. Glasfaser bis in die einzelnen Räume macht im EFH glaube wenig Sinn.
reneromann hat geschrieben:GF bis in die einzelnen Räume ist nicht wirklich sinnvoll, zumal die meisten (End-)Geräte eh nichts mit GF anfangen können und man dann immer auf Medienkonverter angewiesen wäre. Einzig bei größeren Längen oder einer Querverkabelung im Gebäude [i.d.R. erst ab MFH -oder- Bürogebäuden sinnvoll] wäre der Aufwand mit GF und Medienkonvertern sinnvoll.
Aber nur aus heutiger Sicht. Es wird irgendwann TV-Geräte mit optischen Tuner-Eingängen geben und dann macht die Umwandlung im Keller auf Koax keinen Sinn mehr. Aber ihr (@darkdane) habt ja sicherlich Leerrohre verbaut, also sollte das spätere Nachrüsten kein Problem sein. :wink: Die Firma Glasfaser Ostbayern installiert bei FTTH-Anschlüssen ein Modem, das neben den LAN-Anschlüssen für's Internet das TV-Signal als Koax ausgibt, also alles zusammen erst in der Wohnung; daher habe ich gefragt. Aber vermutlich hat die KDG so ein Gerät gar nicht im Angebot, daher die etwas umständliche Variante Umwandlung nach Koax im Keller und normales Kabelmodem in der Wohnung.
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darkdane
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Re: Erfahrungen mit Kabel über Glasfaser

Beitrag von darkdane »

Ja, es gibt da beim Micronode keinerlei Wahlmöglichkeiten. Komplettwandlung auf Koax und danach normales Kabelnetz ist Pflicht. Natürlich wäre es schön wenn das Ding direkt Ethernet ausspuckt und man sich das Modem sparen könnte.

Und klar, die Cat7 Kabel sind alle im Leerrohr. Wobei mir bis zu dem Zeitpunkt an dem ich diese rausziehe und durch Glas ersetzen noch einige graue Haare wachsen werden. :)
websurfer83
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Re: Erfahrungen mit Kabel über Glasfaser

Beitrag von websurfer83 »

Hallo zusammen,

ich habe mal eine theoretische Frage, die hier zum Thema passt, weshalb ich kein neues Thema eröffnen möchte:
Gibt es (bezahlbare) Lösungen, um das (ankommende) Signal im Haus von Koax auf LWL zu wandeln, dann über MM-LWL oder meinetwegen auf SM-LWL weiter zu führen und an den Endgeräten mit so einem Micro-Node wieder auf Koax umzusetzen?

Bevor die Sinn-Frage kommt: Es handelt sich um eine reine Machbarkeitsfrage, die aus Interesse entstanden ist.

Viele Grüße und danke
websurfer83.
reneromann
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Re: Erfahrungen mit Kabel über Glasfaser

Beitrag von reneromann »

websurfer83 hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich habe mal eine theoretische Frage, die hier zum Thema passt, weshalb ich kein neues Thema eröffnen möchte:
Gibt es (bezahlbare) Lösungen, um das (ankommende) Signal im Haus von Koax auf LWL zu wandeln, dann über MM-LWL oder meinetwegen auf SM-LWL weiter zu führen und an den Endgeräten mit so einem Micro-Node wieder auf Koax umzusetzen?

Bevor die Sinn-Frage kommt: Es handelt sich um eine reine Machbarkeitsfrage, die aus Interesse entstanden ist.

Viele Grüße und danke
websurfer83.
Es gibt Lösungen - VF macht ja nichts anderes, wenn sie das Koax-Signal über Glasfaser an die Nodes zuführen...
Aber günstig sind die nicht...

Sinnvoller ist da eine Umsetzung des TV-/Radio-/Internet&Phone-Signals im eigenen Haus auf Ethernet (z.B. mittels Modem und DVB-Streaming)...
websurfer83
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Re: Erfahrungen mit Kabel über Glasfaser

Beitrag von websurfer83 »

Inzwischen habe ich durch Recherche einen Anbieter für RFoG gefunden:
http://www.bktel.de/rfog.htm

Ob das auch für die Inhouse-Übertragung in Frage kommt, werde ich per Anfrage abklären.