Inoffizielles Vodafone-Kabel-Forum

Hallo,
seit knapp einer Woche gibt es im Netz Lingen massive Probleme bei der Internetanbindung. Es sieht so aus, das Kunden in Städten dieses Netzes nur Downloadraten von um die 2Mbit bekommen. Das scheint großflächig zu sein:
https://forum.vodafone.de/t5/St%C3%B6ru ... 518/page/3

Von Vodafone erfährt man nicht den Grund der Störung. Ich weiss, dass im Gebiet Segmentierungsarbeiten anstehen, die angeblich mitte August abgeschlossen sein sollen. Kennt sich jemand aus: ist das übliche Praxis von VF den Kunden möglicherweise wochenlang solche "Geschwindigkeiten" zumutet? Wird hier auf Kosten der Kunden gespart, weil man nicht Ersatzleitungen z.b. der Telekom anmieten will?

Poste mal deine Modemwerte!

Zudem: was würden "Ersatzleitungen von der Telekom" bringen? Damit kannst du leider keinen HFC-Kunden versorgen...

Torsten1973 hat geschrieben: ↑07.07.2019, 14:39 Zudem: was würden "Ersatzleitungen von der Telekom" bringen? Damit kannst du leider keinen HFC-Kunden versorgen...

Ist es denn bei Segmentierungsarbeiten üblich, dass in dieser Zeit Bandbreite so dermaßen runtergeht das eine ganzes Netz (Lingen) nur noch mit 2Mbit pro Kunde versorgt wird? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies notwendig ist und es keine Möglichkeiten gibt, dass besser abzufedern.

https://helpdesk.kdgforum.de/wiki/Segmentierung
Das zur Info.

wodsl hat geschrieben: ↑07.07.2019, 15:58

Torsten1973 hat geschrieben: ↑07.07.2019, 14:39 Zudem: was würden "Ersatzleitungen von der Telekom" bringen? Damit kannst du leider keinen HFC-Kunden versorgen...

Ist es denn bei Segmentierungsarbeiten üblich, dass in dieser Zeit Bandbreite so dermaßen runtergeht das eine ganzes Netz (Lingen) nur noch mit 2Mbit pro Kunde versorgt wird? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies notwendig ist und es keine Möglichkeiten gibt, dass besser abzufedern.

Ein Segment hat eine Kapazität von ca. 1,3 GBit/s im Download für EuroDOCSIS 3.0 und zusätzlichen ca. 1,2 GBit/s für den DOCSIS3.1-Träger. Und diese Kapazität müssen sich ALLE Kunden am Segment teilen.
Wenn also zu viele Kunden am Segment hängen, dann geht für den einzelnen Kunden die Geschwindigkeit runter - und da gibt es auch keine Möglichkeit das abzufedern, außer ab einer bestimmten Kundenzahl keine zusätzlichen Kunden aufzunehmen und bei bestehenden Kunden dann ein Upgrade der Geschwindigkeit zu verweigern.

Es hilft also auch nichts, wenn man zusätzliche Leitungen bei der Telekom anmietet und das CMTS mit mehr Geschwindigkeit versorgt, weil die Anbindung des CMTS an den Backbone in der Regel nicht das Problem ist. Das Problem ist die Strecke zwischen CMTS und Kunde, also der HFC-Teil (am Anfang noch Glas, dann ab dem Glas-Koax-Umsetzer dann Koax), und bei dem kann die Telekom nicht aushelfen.

Vereinfacht gesprochen: Hier muss zwingend Tiefbau erfolgen und das Koax-Segment aufgeteilt werden. Und dazu müssen in der Regel neue Glasfasern vom CMTS hin zum Glas-Koax-Umsetzer gezogen und ein 2. Umsetzer in Betrieb genommen werden, der dann quasi die eine Hälfte des Segments versorgt, während der ursprüngliche Umsetzer die verbliebene Hälfte (weiterhin) versorgt.

Bei der Telekom/DSL gibt es eine solche Shared-Strecke, wie sie es zwischen CMTS und Kunden gibt, so nicht. Dort hast du zwischen dem DSLAM und deinem Modem immer eine eigene Leitung, die du dir mit niemandem sonst teilen musst.

aber ein Segment ist doch wesentlich kleiner als ein ganzes Netz, oder? Es war auf Seiten des Supports auch die Rede von Probleme bei der Backboneanbindung, das würde meiner Meinung nach eher erklären, warum ein ganzes Netz betroffen ist. Aber leider gibt es seitens Vodafone keine klaren Aussagen, es wird nur von Ausbauarbeiten gesprochen und einmal die "Backboneanbindung" erwähnt. Wenn es um die Backboneanbindung geht, war mein Gedanke ob nicht Glasfasern der Telekom genutzt werden können, um die Verbindung zum Backbone zu überbrücken.

reneromann hat geschrieben: ↑07.07.2019, 16:16 Vereinfacht gesprochen: Hier muss zwingend Tiefbau erfolgen und das Koax-Segment aufgeteilt werden.

Mit "GigaHFC" eigentlich nicht mehr, damit sollte eine "virtuelle Segmentierung" durch ein einfaches Technikupgrade ohne Tiefbau eine Sache von wenigen Tagen sein.

Angeblich soll diese Technik ja seit April eingesetzt werden. Real gesehen scheint das aber zumindest hier im Forum noch niemand zu haben. Da hat die VFKD-Presseabteilung also vielleicht auch mal wieder den Mund zu voll genommen...

Moin, PLZ 49xxx, gleiche Region:

"Es hilft also auch nichts, wenn man zusätzliche Leitungen bei der Telekom anmietet und das CMTS mit mehr Geschwindigkeit versorgt, weil die Anbindung des CMTS an den Backbone in der Regel nicht das Problem ist. Das Problem ist die Strecke zwischen CMTS und Kunde, also der HFC-Teil (am Anfang noch Glas, dann ab dem Glas-Koax-Umsetzer dann Koax), und bei dem kann die Telekom nicht aushelfen."

Wenn ich in Speedtest.net (Desktop App) den Vodafone Server auswähle, dann erreicht der Test die volle Bandbreite von 400 Mbit/s. Die Leitung hat also keine Probleme. Erst, wenn ich einen anderen Server nehme, zeigt die App die niedriegen Bandbreiten (1-2 MBit/s), die ich überall messe und spüre. Das Problem liegt offenbar an der Stelle, wo das Vodafone Netz verlassen wird. In der Woche ist die Bandbreite glaube ich erst am späten Nachmittag eingebrochen. Heute schon ab Mittag (ab der ersten Messung) langsam. Erst um 01:30 wird es besser (ca. 10 MBit/s) und um 03:30-04:00 Uhr dann wieder die volle Bandbreite.

Dann kann es doch nicht das Problem sein, oder?

Das klingt nach klassisch überbuchtem Node, das kann nur durch einen Nodesplit gelöst werden.