Kordi hat geschrieben:Aber normalerweise müssen doch Sender, die mit üblichen Antennenaufwand am Standort empfangbar sind auch ins Kabel eingespeist werden.
Tja, diese Grundregel kenne ich auch noch. So ist zu Zeiten der DBP auch mal die Belegung hier entstanden. Scheint heute aber zumindest für "gewisse" Marktteilnehmer nicht mehr zu gelten, z.B. für einen neuen Stadtsender, der sich "erdreistet", als neuer privater Hörfunksender einfach mal etwas Neues zu machen, nämlich ein gut hörbares Programm mit Beiträgen, die einen deutlich erkennbaren Bezug zur Stadt haben. Dummerweise hat der naturgemäß nicht das Finanzpolster wie alteingesessene Veranstalter, und wer weiß, wie viel die KDG von denen haben will. Anstatt die Einspeisung einfach mal als willkommene Bereicherung des Angebotes zu sehen, lassen die die Frequenz lieber brach liegen. Als ob die zahlungswilligen Hörfunker Schlange stehen für eine analoge Kabeleinspeisung. Einfach nur noch peinlich, dieses Gebahren unseres KNB.
Kordi hat geschrieben:Andernfalls wäre bei uns in Bayern der SWR schon längst gekickt worden.
Ist hier ja genau dasselbe. Jede Menge WDR, MDR, hr, rb..., und die zahlen ja eh nix mehr - sonst würde es auch verdammt leer werden im hiesigen UKW-Kabel.
Kordi hat geschrieben:Was ich aber nicht verstehe, wenn KD wirklich Kohle für die Einspeisung verlangt, welchen Sinn macht eine Kabelverbreitung für die Sender? UKW ist doch meist überall verfügbar und so viele Leute werden doch ihr Radio nicht am Kabel hängen haben dass der Sender befürchten muss von den Hörern nicht bemerkt zu werden.
Den "alten" Kandidaten mit ihren 25, 50 oder gar 100 kW könnte das egal sein, die kriegst du ja mit jeder Wurfantenne rein, jedenfalls solange sie einigermaßen in der Nähe senden. Bei den "neueren" Veranstaltern sieht die Sache aber schon ganz anders aus. Da nehme ich mal einige Beispiele im Umland:
Ich nordwestlich der Stadt (NW), meine Mutter südlich (SÜ).
NDR Info kommt NW aus Stadthagen mit 1 kW so einigermaßen an, SÜ ist Hemmingen mit 0,5 kW deutlich besser. Eine Frequenz durchhören ist also schon mal nicht (auch wenn das Autoradio normalerweise automatisch umschaltet), und der Indoorempfang ist schon fast Glückssache.
N-JOY kommt aus Hemmingen immerhin mit 2,5 kW, aus Stadthagen auch nur 1 kW. Da kann ich im Auto Hemmingen SÜ bis NW durchhören. NW Indoor ist es aber äußerst schwierig festzustellen, welche Frequenz nun weniger rauscht. Praktisch gar keine Alternative bei
Radio 21, Telemax im Osten Hannovers mit 0,5 kW, SÜ geht so, NW naja. Indoor kannst du 'ne Wette abschließen wer lauter ist, das Programm oder das Rauschen. SÜ könnte man zwar noch Hildesheim/Sibbesse mit 1 kW wählen, kommt aber noch schlechter rein als der Telemax.
Und die super-peinliche Top 3 in Sachen Sendeleistungsmurks darf bei der Gelegenheit natürlich nicht fehlen:
LeineHertz, Telemax, 0,3 kW.
Klassik Radio, Telemax, 0,15 kW. Und die absolute Nummer 1 (und damit ist's dann doch wieder nicht OT, ätsch
)
Radio Hannover, Telemax, 0,1 kW. Was da passiert, wenn mit diesen Leistungen aus dem
Osten der Stadt gesendet wird und ich einfach mal den
Westschnellweg entlang fahre, brauche ich wohl nicht näher zu erläutern. Ach ja: Indoor bei mir keine Chance, Empfang nicht möglich. Gleiches gilt natürlich auch für die zwar leistungsstarken, aber schlicht zu weit entfernten Sender. Deshalb macht eine Kabelverbreitung Sinn!
Heißt also: Für N-JOY, NDR Info und Klassik Radio habe ich ja zum Glück DAB+ (und DVB-C). Radio 21 und LeineHertz kann ich dagegen bei mir zu Hause nur analog im Kabel hören (zahlen die eigentlich?
), und Radio Hannover jetzt bekanntlich gar nicht mehr. [Internet zählt nicht.] Und dafür wurden die Häuser vor 20 bis 30 Jahren verkabelt, als ausschließliche Empfangsinfrastruktur; schönen Dank auch!
Kordi hat geschrieben:Da UKW aber kein Gleichwellennetz ist, müssen gewisse Abstände eingehalten werden. Also einfach mal so die Sendeleistung aufdrehen geht u.U. nicht, da hast du recht.
Wohl wahr. Und die 87,6 MHz ist in der Tat hier "eingekesselt". Vom Norden her durch NDR 2 aus Hamburg-Moorfleet mit 80 kW, vom Süden her durch hr3 aus Sackpfeife (Biedenkopf) mit 100 kW. Wer weiß, wer da alles meckert, wenn ein "kleiner Störer" aus Hannover einfach eine hier brauchbare Leistung abstrahlt...