DerSarde hat geschrieben: ↑12.12.2020, 16:58
Aha, also wurden drei EuroDOCSIS 3.0 - Upstreamkanäle etwas nach unten verlegt: einen von 37,4 auf 37,2 MHz, einen von 45,2 auf 44,6 MHz, und einen von 51,8 auf 51,0 MHz, jeweils was die Mittenfrequenz angeht.
Das ist doch die gleiche Kanalkonfiguration, die wir auch schon aus dem Pilotgebiet in Nürnberg kennen: Die SC-QAM Kanäle in einen fast zusammenhängenden Block ab 27,6MHz versetzt (nur von der "Babyphone-Lücke" unterbrochen), um zwischen 55-65MHz einen nichtüberlappenden OFDMA-Block freizuschaufeln.
Von Kapazitätsgewinn her ist das freilich ernüchternd: Der OFDMA-Block liefert selbst mit 4096-QAM weniger Kapazität als die 4 SC-QAM Kanäle (die freilich auch das 2,5fache des Spektrums abbekommen), also ergibt nicht einmal eine Verdoppelung der Upstream-Kapazität. Entsprechend ist das schon sehr knapp für eine 100Mbit/s Upload-Option.
Und wenn der Upstream so schlecht eingepegelt ist wie in dem Beispiel hier, dürfte 4096-QAM kaum möglich sein. Wenn es gar nur für 256-QAM reicht, bringt der OFDMA-Block gerade mal 70Mbit/s, also zusammen mit dem SC-QAM Kanälen eine Kapazität von weniger als 180Mbit/s...
DerSarde hat geschrieben: ↑12.12.2020, 16:58
Eine Kombination von SC-QAM und OFDMA im selben Spektrum würde ich daher erstmal ausschließen.
TaFDM ist aber auch die "Königsdisziplin". Kommt vielleicht später und/oder auf anderen Plattformen als dem Arris-CMTS...
Wenn man mal betrachtet, dass Vodafone Kabel nun schon seit 2,5 Jahren OFDMA feldtestet, und dann kommt gerade mal so eine "Minimallösung" heraus, dann ist das schon enttäuschend. Da mir auch nicht bekannt wäre, dass das international irgendwo in nicht-massiv-umgebauten Kabelnetzen im Einsatz ist, scheint das aber weniger an Vodafone Kabel zu liegen, sondern vielmehr daran, dass OFDMA wohl erheblich leichter zu spezifizieren als zu implementieren ist...