[VFKD] vCMTS Harmonics

Internet und Telefon gestört oder gar ganz ausgefallen? Speedprobleme, die nicht offensichtlich auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind? Dann ist dieses Forum genau richtig!
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Bitte gib bei der Erstellung eines Threads im Feld „Präfix“ an, ob du Kunde von Vodafone Kabel Deutschland („[VFKD]“), von Vodafone West („[VF West]“), von eazy („[eazy]“) oder von O2 über Kabel („[O2]“) bist.
why_not
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Re: [VFKD] vCMTS Harmonics

Beitrag von why_not »

robert_s hat geschrieben: 14.04.2023, 21:28 Nun ist es eben die analoge Glasfaserstrecke zum Fibernode, die digitalisiert wird, und wieder ist der Fokus erst mal auf Stabilität und Geschwindigkeit. Latenz kommt dann später. Und dürfte sich entsprechend noch verbessern, aber die Latenzen der analogen Fibernodes werden nicht mehr erreicht werden. Damit muss man sich abfinden. Analog kommt nicht wieder. Außer auf Vinyl ;)
Kommt dann später ist zu spät (nebenbei sind Stabilität und Geschwindigkeit auch schlechter geworden durch die Umstellung, es wurde also auf nichts geachtet außer das es billig ist), der Kundenverlust ist schon da und wird noch steigen, außerdem gibt es mit dem stetigen FTTH Ausbau dann auch keinen Grund mehr aufgrund der mangelnden Geschwindigkeit des DSL auf DOCSIS zurück zu wechseln geben, die Kunden die Vodafone durch die Aktion jetzt verliert, verlieren sie somit für immer :undwech:
SenfKabelHer
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Re: [VFKD] vCMTS Harmonics

Beitrag von SenfKabelHer »

hihi du hattest offenbar noch nie mit einem gpon ftth Internetzugang zu tun
why_not
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Re: [VFKD] vCMTS Harmonics

Beitrag von why_not »

SenfKabelHer hat geschrieben: 15.04.2023, 09:19 hihi du hattest offenbar noch nie mit einem gpon ftth Internetzugang zu tun
Und du mit einem Harmonic vCMTS. Massiv Jitter, sehr Hoher Ping, einzelne IP verbindungen die aus keinem erkennbaren Grund auf 50 kbit/s gedrosselt sind, 75% Paketverlust auf IPv6 wenn man nicht händisch an den IPneighbors rumdocktort. Hier gabs doch im Forum den Typen der das Vodafone Kabel ausgebuddelt und gekappt hat, so langsam glaube ich die wurden auch auf Harmonics umgestellt und das war ein Dienst für die Allgemeinheit.
robert_s
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Re: [VFKD] vCMTS Harmonics

Beitrag von robert_s »

why_not hat geschrieben: 15.04.2023, 08:43
robert_s hat geschrieben: 14.04.2023, 21:28 Nun ist es eben die analoge Glasfaserstrecke zum Fibernode, die digitalisiert wird, und wieder ist der Fokus erst mal auf Stabilität und Geschwindigkeit. Latenz kommt dann später. Und dürfte sich entsprechend noch verbessern, aber die Latenzen der analogen Fibernodes werden nicht mehr erreicht werden. Damit muss man sich abfinden. Analog kommt nicht wieder. Außer auf Vinyl ;)
Kommt dann später ist zu spät (nebenbei sind Stabilität und Geschwindigkeit auch schlechter geworden durch die Umstellung, es wurde also auf nichts geachtet außer das es billig ist),
Gerade deshalb IST der Fokus ja noch auf Stabilität und Geschwindigkeit, weil das noch nicht im Ziel ist. Wäre da alles tutti, könnte man sich ja schon um die Latenz kümmern...

Und geachtet wurde sicher, denn das CCAP-System ist ja schon sehr lange in der Einführung. IIRC gab es sogar mal einen Aus/Umbaustopp, weil es zu viele Probleme machte. Also nur mit "billig" kann man die Probleme nicht erklären, denn so eine lange Einführungs-/Feldtestphase kostet schließlich auch Geld.
why_not hat geschrieben: 15.04.2023, 08:43 der Kundenverlust ist schon da und wird noch steigen, außerdem gibt es mit dem stetigen FTTH Ausbau dann auch keinen Grund mehr aufgrund der mangelnden Geschwindigkeit des DSL auf DOCSIS zurück zu wechseln geben, die Kunden die Vodafone durch die Aktion jetzt verliert, verlieren sie somit für immer :undwech:
Andere Telkos leisten sich auch üble Schnitzer bei der Dienstqualität, siehe z.B. die Telekom mit Assia-DLM oder ihren anfänglichen "Gigabit" FTTH-Tarifen, wobei das "Gigabit" wohl für "Gigabit-Ethernet Uplink des ganzen Netzclusters" stand. Soweit ich weiß, hat die Telekom unter dem Kundenverlust auch nicht sonderlich gelitten.
SenfKabelHer
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Re: [VFKD] vCMTS Harmonics

Beitrag von SenfKabelHer »

Die upside aus Providersicht, dass die Kunden noch nie was von bufferbloat, latency, hops, peering, jitter oder aftr gehört haben ist ja, dass Kevin und Gisela Mustermensch die Provider nicht danach messen. Sie machen die Speedtests und wenn der mit dem Tarif übereinstimmt sind sie zufrieden. Hakt es bei der Latenz buchen sie ggf. sogar den nächsthöheren Tarif, "ist ja schneller", mehr Umsatz.

Ich würde einen richtig gut gebauten AON ftth Anschluss mit dual stack und gutem backbone mit vergleichsweise wenigen Mbit jederzeit mit Handkuss nehmen. Entsprechend "teuer" sind Geschäftskundentarife von spezialisierten Anbietern ja auch, weil sich der Sysadmin eines Unternehmens nicht mit einem Speedtest abspeisen lässt, stattdessen gibt's Schadenersatzforderungen vom Justiziar wenn der Anschluss anderweitig keine vertragsgemäße Verbindungsqualität erreicht und den Geschäftsbetrieb stört. Entsprechend ist der Fokus der Anbieter ein ganz anderer.


Ich habe inzwischen fast aufgegeben Menschen in meinem Umfeld zu erklären, warum die Bandbreite des Tarifs gar nicht mehr so wichtig ist, ab einem bestimmten Level. Aber es trifft auf taube Ohren und entsprechend hat ein Massenprovider damit keinen Blumentopf zu gewinnen. Stellt euch mal einen Moment vor, Vodafone würde sich auf low latency docsis (1ms, Glas kann's auch nicht besser) fokussieren, möglichst perfektes peering, dann noch herausstellen dual stack anbieten zu können weil man noch einen großen Pool hat und bufferbloat adressieren, dazu gibt's standardmäßig nur gute Router damit auch auf der LAN Seite alles flutscht. Dafür macht man die Bandbreitenjagd nicht mehr mit. Dazu kurze, garantierte Entstörfristen. Also eine echte Qualitätsorientierung.

Vodafone hätte verloren. Mustermensch versteht das Angebot gar nicht. Selbst die staatliche Regulierung sagt kein konkretes Wort zur eigentlichen Dienstequalität, die Regulierung und Aufsicht der Bundesnetzagentur ist vollkommen auf Bandbreiten fixiert. Man kann Mustermensch gar nicht übel nehmen dem zu folgen.
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Re: [VFKD] vCMTS Harmonics

Beitrag von DerSarde »

Wie wirkt sich ein Harmonic vCMTS nochmal genau auf die Latenz aus?

Seit Dezember 2022 hänge ich auch an so einem, höchstwahrscheinlich ist das nun auch nicht mehr in Augsburg, sondern in München.
Von der Latenz kann ich jetzt auf den ersten Blick keine größeren Unterschiede zu vorher feststellen. Hab gerade mal unter cmd nen Ping zum zweiten und dritten Hop laufen lassen, es kamen beidesmal Werte zwischen 10 und 17 ms raus.

Es gab aber auch einige wenige Ausreißer bis auf 30 ms, also Jitter ist schon da. Ich behaupte aber, dass es das hier mit dem Casa auch schon gab.
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Re: [VFKD] vCMTS Harmonics

Beitrag von robert_s »

SenfKabelHer hat geschrieben: 15.04.2023, 09:55 Ich würde einen richtig gut gebauten AON ftth Anschluss mit dual stack und gutem backbone mit vergleichsweise wenigen Mbit jederzeit mit Handkuss nehmen. Entsprechend "teuer" sind Geschäftskundentarife von spezialisierten Anbietern ja auch, weil sich der Sysadmin eines Unternehmens nicht mit einem Speedtest abspeisen lässt, stattdessen gibt's Schadenersatzforderungen vom Justiziar wenn der Anschluss anderweitig keine vertragsgemäße Verbindungsqualität erreicht und den Geschäftsbetrieb stört.
LOL, ist das eine Geschichte aus dem Schlaraffenland? Die Realität, wie ich sie kenne, ist, dass man selbst bei teuren Unternehmensanschlüssen nur mit technisch Ahnungslosen beim Anbieter in Kontakt kommt. Und wenn es nicht läuft wie gewünscht, bringt einem der Justiziar auch nichts, denn die Telkos haben ja auch ganze Rechtsabteilungen, um solche Forderungen abzuwehren.
SenfKabelHer hat geschrieben: 15.04.2023, 09:55 Stellt euch mal einen Moment vor, Vodafone würde sich auf low latency docsis (1ms, Glas kann's auch nicht besser) fokussieren, möglichst perfektes peering, dann noch herausstellen dual stack anbieten zu können weil man noch einen großen Pool hat und bufferbloat adressieren, dazu gibt's standardmäßig nur gute Router damit auch auf der LAN Seite alles flutscht. Dafür macht man die Bandbreitenjagd nicht mehr mit.
Das eine schließt das andere nicht aus. In einem gesunden Wettbewerbsumfeld müssten die Anbieter sowieso alle Register ziehen, denn wie soll man sonst darstellen, dass der eigene Anschluss besser ist als jener der Konkurrenz?

Im übrigen wurde z.B. 5G schon von allen Seiten mit der niedrigen Latenz beworben, und beim Kabel speziell von Vodafone schon "ultraniedrige Latenzen" versprochen - für die nächste Ausbaustufe.

Bis dahin gibt es freilich noch etwas zu tun, denn Low Latency DOCSIS mit <1ms kann natürlich nicht funktionieren, wenn die MAP-Nachrichten von einem >>1ms vom Kabelmodem entfernten vCMTS erzeugt werden. Vielleicht muss man dafür ja doch noch das Remote-PHY befähigen, diese Aufgabe zu übernehmen...
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Re: [VFKD] vCMTS Harmonics

Beitrag von denunge »

robert_s hat geschrieben: 15.04.2023, 15:01 Bis dahin gibt es freilich noch etwas zu tun, denn Low Latency DOCSIS mit <1ms kann natürlich nicht funktionieren, wenn die MAP-Nachrichten von einem >>1ms vom Kabelmodem entfernten vCMTS erzeugt werden. Vielleicht muss man dafür ja doch noch das Remote-PHY befähigen, diese Aufgabe zu übernehmen...
Unless... Proactive grant service (PGS) is about sending grants in advance, without the modem asking for them. Thus, if there is a grant available to the modem when it needs to transmit then there will be next to no latency in this context, even if the delay between the CMTS and the modem is greater than 1 ms.

An upstream scheduler in a Remote PHY node (different from Remote MAC-PHY) is something thas has been talked about, though, if the distance becomes too great.
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Re: [VFKD] vCMTS Harmonics

Beitrag von Flole »

floh667 hat geschrieben: 14.04.2023, 12:56 die wiederum nur von Ner herkömmlichen x86cpu befeuert wird.
Ne herkömmliche x86 CPU die mehr kostet als ein Kleinwagen :brüll:

Und übrigens auch nicht nur eine.
robert_s
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Re: [VFKD] vCMTS Harmonics

Beitrag von robert_s »

denunge hat geschrieben: 15.04.2023, 17:46 Unless... Proactive grant service (PGS) is about sending grants in advance, without the modem asking for them. Thus, if there is a grant available to the modem when it needs to transmit then there will be next to no latency in this context, even if the delay between the CMTS and the modem is greater than 1 ms.
Yes, but that can only be limited. Obviously, PGS cannot send grants for every cable modem to allow its full subscribed upstream bandwidth, when the upstream is oversubscribed (as it pretty much always will). So the PGS grants might suffice for minimal pings, but as soon as you try to send bigger packets - such as gaming UDP packets - they might no longer suffice, and then you'll have the latency/jitter problem again - i.e. in "real applications".

Putting the scheduler in the Remote Node is the only way to minimize latencies for all scenarios. And to compete with GPON, where AFAIK it is the OLT that does the upstream scheduling, so the same place in the infrastructure where the Remote-PHY sits in hybrid cable networks.
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