AVM erwirkt einstweilige Verfügung gegen Fritzbox Händler

In diesem Forum dreht sich alles um die bei Vodafone Kabel Deutschland bzw. Vodafone West oder im Rahmen der O2-Tarife über Kabel verwendeten AVM-Produkte, insbesondere der WLAN-Router mit integriertem Kabelmodem, der als FRITZ!Box vertrieben wird. Speedprobleme bitten wir im entsprechenden Forum zu behandeln, wenn ihr Ursprung nicht auf AVM-Produkte zurückzuführen ist!
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Bitte gib bei der Erstellung eines Threads im Feld „Präfix“ an, ob du Kunde von Vodafone Kabel Deutschland („[VFKD]“), von Vodafone West („[VF West]“) oder von O2 über Kabel („[O2]“) bist.
Außerdem gib bitte an, ob es sich bei deiner FRITZ!Box um eine Leihbox von Vodafone („[Leihbox]“) oder eine Kaufbox („[Kaufbox]“) handelt.
sch4kal
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Re: AVM erwirkt einstweilige Verfügung gegen Fritzbox Händler

Beitrag von sch4kal »

reneromann hat geschrieben: 03.04.2020, 20:52
Torsten1973 hat geschrieben: 03.04.2020, 19:15
reneromann hat geschrieben: 03.04.2020, 19:00 Übrigens könnte diese Situation 1:1 derjenigen eines Autoverwerters entsprechen:
Wenn dort ein Fahrzeug zur endgültigen Verwertung abgegeben wird und man dafür einen Zettel erhält, dann darf der Verwerter logischerweise Einzelteile des Fahrzeuges weiterverwerten/weiterverkaufen - er darf aber nicht das Auto als Ganzes wieder in Verkehr bringen. Denn eben für jene endgültige Verwertung hat der ursprüngliche Eigentümer ja den Zettel erhalten (welcher z.B. bei der Abwrackprämie notwendig war, damit man den staatlichen Zuschuss bekommen hat). Sollte der Verwerter hingegen das Auto nicht selbst verwerten, sondern es zur Verwertung an Dritte weitergegeben haben, darf dieser Dritte -aufgrund des ursprünglichen Verwertungsvertrags- das Auto ebenfalls nicht nochmal als Ganzes in Verkehr bringen, sondern muss es fachgerecht verwerten/entsorgen...
Deshalb wurden (und werden) auch soviele Fahrzeuge außer Landes gebracht. In z.B. Afrika kräht da kein Hahn nach.
Und genau da liegt das Problem: Hier wird für eine ordnungsgemäße Entsorgung bezahlt und statt sich darum zu kümmern, wird damit dann noch Geld gemacht.
Und am Ende kümmert es dann niemanden mehr, dass unser Schott (egal ob auf ein fahruntaugliches Fahrzeug -oder- auf Elektrogeräte bezogen) dort dann die Umwelt vergiftet, weil sich dort niemand um eine fachgerechte Entsorgung kümmert.
In Bezug auf die Fritzboxen ist es ein Rätselraten, an wen und unter welchen Voraussetzungen Unitymedia die Boxen verkauft hat. Kurioserweise wurden und werden die aber als eigene Endgeräte hier im VFW- und vorher UM-Netz aktiviert. Also zumindest das letzte lässt mich dann doch zweifeln, ob die Boxen nicht doch komplett ohne irgendwelche Vorbehalte verkauft wurden.
Muss UM denn die Boxen auf alle Ewigkeit sperren?
Und vor allem: Kann UM das überhaupt? Insbesondere wenn der Verkäufer ggfs. sogar an den DOCSIS-Zertifikaten rumgefummelt hat und somit den Geräten eine andere Seriennummer gibt...

VF (ex KD) hat ja eh keine Möglichkeit, diese Geräte -abseits vom DOCSIS-Zertifikat, sofern dies nicht manipuliert wurde- zu erkennen - denn VF hat diese Geräte ja nie in der Datenbank gehabt.
Die Zertifikate lassen sich nicht manipulieren, außer man ist im Besitz des privaten Intermediate Zertifikat und kann ein Neues mit geänderter Seriennummer erstellen.
reneromann
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Re: AVM erwirkt einstweilige Verfügung gegen Fritzbox Händler

Beitrag von reneromann »

sch4kal hat geschrieben: 03.04.2020, 21:11 Die Zertifikate lassen sich nicht manipulieren, außer man ist im Besitz des privaten Intermediate Zertifikat und kann ein Neues mit geänderter Seriennummer erstellen.
Warte... welche Firma hatte doch gerade den Key für ihr Intermediate Zertifikat in der Firmware vergessen?
Ich weiß, dass dieses Intermediate-Zertifikat zurückgezogen wurde - aber wer sagt, dass das nicht nochmal möglich wäre?

Oder das der Zwischenhändler irgendwie an ein (anderes) gültiges IM-Zertifikat incl. Key gekommen ist und damit entsprechende Zertifikate erstellen könnte?
robert_s
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Re: AVM erwirkt einstweilige Verfügung gegen Fritzbox Händler

Beitrag von robert_s »

reneromann hat geschrieben: 03.04.2020, 22:08 Oder das der Zwischenhändler irgendwie an ein (anderes) gültiges IM-Zertifikat incl. Key gekommen ist und damit entsprechende Zertifikate erstellen könnte?
Oder dass der Resteverwerter nicht noch einen Berg DOCSIS 2.0 Elektroschrott kauft und sich daraus gültige DOCSIS-CM-Zertifikate beschafft...
Flole
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Re: AVM erwirkt einstweilige Verfügung gegen Fritzbox Händler

Beitrag von Flole »

Also AVMs OTA Zertifikat Update war ja nun auch nicht gerade besser als das Zertifikat in der Firmware zu verstecken...... Ob man nun selbst signieren muss oder AVM signieren lässt ist doch relativ egal. Gut, nun ist es vorbei aber das gelbe vom Ei war die Aktion auch nicht grad und hätte eigentlich den nächsten Rückruf verursachen müssen.
sking
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Re: AVM erwirkt einstweilige Verfügung gegen Fritzbox Händler

Beitrag von sking »

Laut einigen nutzern im Golem Forum, hat die Woog Ag aber auch die Seriennummer der Geräte verändert ( 2ter und 3ter Block der Nummer ist überklebt). Sprich das Gerät meldet sich als ein anderes Gerät, was zu Problemen führen kann wenn die Seriennummer auch mal von AVM vergben wird. Das wäre ja dann auch ne form der Produktfälschung eigentlich....
robert_s
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Re: AVM erwirkt einstweilige Verfügung gegen Fritzbox Händler

Beitrag von robert_s »

sking hat geschrieben: 04.04.2020, 12:08 Laut einigen nutzern im Golem Forum, hat die Woog Ag aber auch die Seriennummer der Geräte verändert ( 2ter und 3ter Block der Nummer ist überklebt). Sprich das Gerät meldet sich als ein anderes Gerät, was zu Problemen führen kann wenn die Seriennummer auch mal von AVM vergben wird. Das wäre ja dann auch ne form der Produktfälschung eigentlich....
m.W. enthalten die 6490er Boxen die Seriennummer gar nicht in digitaler Form (da steht immer nur "000000000".. als Seriennummer), also meldet sich die Box nicht anders an als zuvor. Entscheidend ist die MAC-Adresse, und die ist über eine digitale Signatur gegen Manipulationen gesichert.
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Re: AVM erwirkt einstweilige Verfügung gegen Fritzbox Händler

Beitrag von reneromann »

robert_s hat geschrieben: 04.04.2020, 12:31 Entscheidend ist die MAC-Adresse, und die ist über eine digitale Signatur gegen Manipulationen gesichert.
Genau diese MAC ist zwar im Zertifikat enthalten, aber wenn man die MAC abändert und die Box mit einem (zur neuen MAC) passenden Zertifikat versieht, dann klappt's auch wieder mit dem Nachbarn.
Dafür reichen auch Zertifikate und MAC-Adressen von alten DOCSIS2.0-Geräten - und genau um jene Zertifikate (digitale Signaturen) der MAC geht es.
SenfKabelHer
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Re: AVM erwirkt einstweilige Verfügung gegen Fritzbox Händler

Beitrag von SenfKabelHer »

das klingt ja tatsächlich ziemlich abenteuerlich
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Re: AVM erwirkt einstweilige Verfügung gegen Fritzbox Händler

Beitrag von DerSarde »

Gab jetzt wohl ein erstes Urteil des Landgerichts München dazu:
https://stadt-bremerhaven.de/avm-fritzb ... r-geraete/

Demnach wird die Praxis untersagt, die gebrauchten Providergeräten aufzubereiten, ne freie Firmware zu flashen und sie dann weiterzuverkaufen.
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Re: AVM erwirkt einstweilige Verfügung gegen Fritzbox Händler

Beitrag von RosaRiese_TK »

DerSarde hat geschrieben: 14.05.2020, 15:47 Gab jetzt wohl ein erstes Urteil des Landgerichts München dazu:
https://stadt-bremerhaven.de/avm-fritzb ... r-geraete/

Demnach wird die Praxis untersagt, die gebrauchten Providergeräten aufzubereiten, ne freie Firmware zu flashen und sie dann weiterzuverkaufen.
...Die Kammer des Landgerichts München hat zu diesem Aspekt zudem ausdrücklich festgestellt, dass man sich nicht auf das Elektrogesetz berufen kann.
„Denn das Elektrogesetz ermächtigt keinen Dritten, Markenrechte eines anderen zu verletzen.“
Finde ich auch richtig so!!!
Sonst sieht ja keiner mehr auf dem freien Markt durch.
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