Permanentes Upload Problem

[Raudi]

Hallo,

da meine Verträge nun endlich gekündigt sind wollte ich hier mal die Informationen zur Störung teilen.

Es begann am 29.03.2020, da habe ich bemerkt, dass das kopieren von Daten über den VPN ewig dauert. 250 MB und der Explorer meinte es würde noch über 30 Minuten dauern. Also abgebrochen und die Datei dort noch mal aus dem Netz geladen.

Am Montag den 30.03 habe ich dann mal genauer geschaut und festgestellt, dass der Upload nur 3 MBit/s beträgt. Anstelle von 50 MBit/s bei einem 400er Business mit Upload 50 Option und fester IP.

Ich habe öfters gemessen und verschiedene Gegenstellen bei www.speedtest.net genutzt. Immer fast identisch, das Ergebnis lag zwischen 2,8 und 3,2 MBit/s im Upload. Und egal zu welcher Tages- oder Nacht-Zeit.

Also Störung aufgegeben. Angeblich Rückwegstörer, irgendwo soll etwas in den Frequenzbereich der für die Rückkanäle ist, etwas ins Kabel rein stören... Störung wurde als behoben gemeldet, ich wieder Störung auf gemacht, weil nicht behoben, Störung wieder als behoben gemeldet, ich wieder auf gemacht. Usw.

Am 14.04. habe ich dann eine Frist von 14 Tagen gesetzt. Frist ist verstrichen, ich dabei immer wieder Störung zu und ich wieder auf... Am 20. war auch mal ein Techniker da, der das Problem auch mit seinem Messgerät gemessen hat. Dieses hat er sogar im Verteilerkasten von wo unser Kabel für die Straße abgeht gemessen. Dummer weise bin ich der einzige am Kabel mit einem schnellen Anschluss, die anderen haben alle nur einen 32 Mbit/s Anschluss, bei denen sieht der Speedtest natürlich normal aus, da nur maximal 2 Mbit/s im Upload möglich.

Seit dem 28 oft mit der Vertragsabteilung telefoniert und ein Schreiben mit der Forderung um Kündigung geschrieben, aber nichts bewegte sich. Heute habe ich wieder mal angerufen und nun endlich hat eine Sachbearbeiterin den Vertrag gekündigt.

Soweit die Vorgeschichte.

Nun aber das interessante:

Eine Merkwürdigkeit habe ich bei all den Tests festgestellt:

Kopiere ich eine Datei über den VPN, dann sehe ich in der Firewall, dass die Internet Leitung mit 3 Mbit/s belastet wird. Starte ich das kopieren einer 2. Datei dann habe ich plötzlich knapp 6 Mbit/s auf der Leitung und bei 3 Dateien gleichzeitig schon 9 Mbit/s.

Dann habe ich mal das Tool IPERF genommen und auf meiner VPN gegenstelle gestartet. Zuerst mit nur einer Session:

[ ID] Interval Transfer Bandwidth
[ 4] 0.00-10.00 sec 2.25 MBytes 1.89 Mbits/sec sender
[ 4] 0.00-10.00 sec 2.10 MBytes 1.76 Mbits/sec receiver

Und dann mal mit 30 parallelen Sessions über den VPN:

[SUM] 0.00-10.00 sec 55.4 MBytes 46.5 Mbits/sec sender
[SUM] 0.00-10.00 sec 50.3 MBytes 42.2 Mbits/sec receiver

Also da geht mehr rüber.

Ich dachte schon es sei meine Umgebung hier, aber da dann ja auch der Techniker die gleichen Ergebnisse hatte, war ich da schon mal beruhigt. Und ich wüsste auch nicht wo ein solches Limit entstehen könnte. Meine Server hängen mit 25 GigaBit an einem Switch, von dort aus geht's per 1 GigaBit zur FortiGate und dann per GigaBit zum Modem im Bridge Mode. Und davon hatte ich zwei hier, die sich beide identisch verhalten haben.

Also da ist irgendwie ein TCP Session Limit auf der Leitung, oder was auch immer. Aber das werde ich nun nicht mehr erfahren. Denn mit 3 MBit/s im Upload kann ich nicht arbeiten und habe mir eine alternative Lösung geschaffen.

Aber vielleicht hilft das Thema mit den mehreren Sessions ja noch jemandem anders, der ein ähnliches Problem hat.

Ich dachte auch schon an eine Art Quality of Service Limit, was in Zeiten von Corona eingeführt wurde, um das Netz zu entlasten. Aber Kollegen und Kunden mit ähnlichen Anschlüssen hatten noch volle Upload Bandbreite.

Viele Grüße
Stefan

[robert_s]

Also da ist irgendwie ein TCP Session Limit auf der Leitung, oder was auch immer. Aber das werde ich nun nicht mehr erfahren. Denn mit 3 MBit/s im Upload kann ich nicht arbeiten und habe mir eine alternative Lösung geschaffen.

Wie sieht denn die alternative Lösung aus, ein anderer Anschluss, z.B. DSL? Und der schafft mit den gleichen Geräten (bis auf den Router) auf Deiner Seite dann mehr als 3Mbit/s im VPN-Upload?

Denn spontan würde ich sagen: PC nicht richtig konfiguriert, Sendepuffer zu klein. Mit den mehreren TCP-Verbindungen multiplizierst Du den Sendepuffer, weil jede einen eigenen hat. Kann man ja leicht ausrechnen, dass der Puffer 16-17x so groß sein müsste, was Du eben mit 16-17 TCP-Verbindungen natürlich auch erreichst. Vielleicht einfach nur eine schlecht programmierte/konfigurierte Anwendung, die womöglich noch mit einem 8KB Puffer aus der Internet-Steinzeit arbeitet. Den auf 128KB oder 256KB erhöht und alles wäre gut.

Wenn diese These stimmt, müssten Deine Ergebnisse mit jedem anderen Anschluss ähnlich schlecht ausfallen.

[Raudi]

Also das Problem konnte ich mit diversen Clients und VM's reproduzieren, sowohl MacOS als auch Windows Client und Server. Und der Techniker hat ja auch sein Tester hier ins Netz gehängt und hatte das gleiche Ergebnis. Er ist dann zum Verteiler 250 Meter um die Ecke gefahren und dort auch das gleiche Problem. Also meine Umgebung ist raus. Und wenn ich mit IPERF im lokalen Netz teste habe ich mehrere GBit/s.

Aktuell habe ich 2 Lösungen:

WLAN Richtfunk ins Nachbardorf in die Firma meines Vaters, hatte ich einige Jahre nicht genutzt, aber gehen noch 12 MBit/s im Down oder 8 Mbit/s im Upload rüber.

LTE Modem mit Congstar Homespot Tarif, da bekomme ich beim Speedtest auch 8 MBit/s im Upload und 25 Mbit/s im Download, müsste ich evtl. noch mal mit einer Antenne optimieren.

Das ist aber alles nur zum Übergang bis in ein paar Monaten hier ein Glasfaser Kabel ins Haus gelegt wird, dann habe ich hier 300 Mbit/s Synchron.

[Raudi]

Hui, habe nun noch eine Antenne an das LTE Modem angeklemmt und habe nun konstante 25 MBit/s im Upload und 45 bis 50 MBit/s im Download. Heftig hätte ich nicht gedacht, das das so viel bringt...

Und ich habe zufällig herausgefunden, der hier wohnt auch im gleichen Dorf: https://forum.vodafone.de/t5/St%C3%B6ru ... -p/2156333