Besserwisser hat geschrieben: ↑06.10.2023, 21:09
Ich bekomme schon Hals, wenn ich die Mediatheken buffern sehe, bevor es los geht.
Unsere ausländischen Kunden mit ihren IP-Boxen jammern über stockende Verbindungen und miese Auflösung.
Mit dem Messgerät wird allerdings die gebuchte Bandbreite erreicht.
Meistens 250 Mbit/s oder höher.
Es liegt also auch oft an den Anbietern.
Aber erkläre das mal den Leuten.
Dannn erkläre aber bitte auch den Leuten, dass
1) nicht nur der Durchsatz zählt, sondern auch die Latenzzeiten
2) es nichts nützt, wenn die Datenverbindung zur Verteilstation bzw. eben zum nächsten "Verteilerkasten" reicht, dieser sollte dann auch ausfallsicher und vor allem auch ausreichend schnell dimensioniert an das Internet angebunden sein!
Was man mit dem "Messgerät" misst ist schließlich nicht die Geschwindigkeit "ins Internet" oder zum DE-NIC oder zu einem großen Knotenpunkt der Internetverbindungen. Was man da misst ist eben nur die Verbindung, die das Kabelmodem zum Verteilerkasten aufbauen kann. Und was nützt es, wenn diese Verbindung zum Verteilerkasten mit 1 GBit/s funktioniert, während dieser Kasten dann für den einzelnen Nutzer gerade mal 50 oder gar 15-20 MBit/s in das Internet, oder zumindest in Internet-Zweige der "Konkurrenz" übrig hat? Warum sonst werden die Server der Geschwindigkeits-Tests, die Server von Google jeweils bei den einzelnen Providern (Telekom, Vodafone, ....) mit einem eigenen Cluster gemirrort? Wo sind die Pingzeiten bei den Messgeräten? VDSL schafft zwischen 8 und 15 ms, wo steht da ein guter Kabelanschluss?
So sieht es z. B. bei Telekom aus:
user@server:~> ping -c 5 8.8.8.8
PING 8.8.8.8 ( 8.8.8.8 ) 56(84) Bytes an Daten.
64 Bytes von 8.8.8.8: icmp_seq=1 ttl=118 Zeit=10.3 ms
64 Bytes von 8.8.8.8: icmp_seq=2 ttl=118 Zeit=8.73 ms
64 Bytes von 8.8.8.8: icmp_seq=3 ttl=118 Zeit=8.31 ms
64 Bytes von 8.8.8.8: icmp_seq=4 ttl=118 Zeit=8.28 ms
64 Bytes von 8.8.8.8: icmp_seq=5 ttl=118 Zeit=8.33 ms
--- 8.8.8.8 ping-Statistik ---
5 Pakete übertragen, 5 empfangen, 0% packet loss, time 4007ms
rtt min/avg/max/mdev = 8.282/8.792/10.314/0.778 ms
zum exakt gleichen Zeitpunkt dafür bei Vodafone-Kabel-Deutschland:
user@server:~> ping -c 5 8.8.8.8
PING 8.8.8.8 ( 8.8.8.8 ) 56(84) Bytes an Daten.
64 Bytes von 8.8.8.8: icmp_seq=1 ttl=117 Zeit=25.7 ms
64 Bytes von 8.8.8.8: icmp_seq=2 ttl=117 Zeit=23.8 ms
64 Bytes von 8.8.8.8: icmp_seq=3 ttl=117 Zeit=26.0 ms
64 Bytes von 8.8.8.8: icmp_seq=4 ttl=117 Zeit=25.7 ms
64 Bytes von 8.8.8.8: icmp_seq=5 ttl=117 Zeit=23.6 ms
--- 8.8.8.8 ping-Statistik ---
5 Pakete übertragen, 5 empfangen, 0% packet loss, time 4007ms
rtt min/avg/max/mdev = 23.603/24.970/26.012/1.052 ms
Thema Ausfallsicherheit
Irgendwo in Bayern in der Stadt Fürth zerreißt ein Bagger
ein einziges Kabelbündel,
und im gesamten Großraum
Nürnberg -
Fürth -
Lauf/Nbg -
Nürnberger-Land
bis nach Neustadt/Aisch
fällt das gesamte (!) Netz der Vodafone Internet, Telefon und TV/Radio z. T. für mehrere Tage aus. Und das in einer Region mit ca. 50 km Ost-West Durchmesser und ca. 20-25 km in der Nord-Süd-Achse! Also eigentlich nicht unbedingt ein "Kindergeburtstag", oder?
Wie erklärst du
das den Kunden?
Jede halbwegs vernünftig administrierte Firma wird sich nicht von einem einzigen Provider abhängig machen sondern Redundanzen aufbauen. Vodafone hat das offenbar nicht notwendig? Also ich verstehe Kunden, die darüber ungehalten sind und meckern!
Wie überall gilt eben auch hier: Es gibt nicht immer nur die eine "Wahrheit", meist steckt mehr hinter dem Ärger, irgend etwas hat sich angestaut, irgendwo hat jemand etwas "verbockt", falsch verstanden, falsch kommuniziert oder was auch immer. Deshalb kann ich allen nur raten: Seid Verständnisvoll, vielleicht gibt es ja genau diesen Grund für das "sauer sein".